Günther allein zu Hause

Gestern war Günther allein zu Haus. Vor dem Einschlafen las er noch eine Geschichte aus seinem lustigen Gespensterbuch. Doch bald fiel ihm das Buch aus der Hand und er schlief ein.
Plötzlich erwachte Günther durch einen lauten Knall. Der Mond leuchtete hell durch sein Zimmerfenster und Günther konnte die Ziffern auf seinem Wecker sehr gut erkennen. Es war genau 24.00 Uhr: "Geisterstunde."
In diesen Moment rüttelte der Wind an seinem angelehnten Zimmerfenster und schlug es auf. Der Vorhang flatterte wie ein Umhang von einem Gespenst. Günther dachte: "Ist da ein Gespenst?" Er zitterte am ganzen Leib. Es war unheimlich und totenstill. Plötzlich hörte Günther wie das Schloss knarrte und eine Gestalt in das Haus ging.
Leise hörte man die Treppe knarren, es wurde immer lauter, Günther starrte auf den Türdrücker, langsam bewegte der Türdrücker sich nach unten und die Tür ging knarrend auf.
Die Haare standen ihm zu Berg und er sah durch den Türschlitz einen riesigen Schatten. Die Tür öffnete sich ganz. Jemand stolperte über den Blumentopf und es gab ein grauenvolles Poltern. In dem Augenblick machte einer das Licht an.
Es war Günthers Mutter. Sie lachte, als sie den Vater schimpfend und fluchend auf dem Boden liegen sah. Er war über den zerbrochenen Blumentopf gestolpert, den der Wind umgestoßen hatte. Günther sah noch ganz blass aus und es wurde ihm plötzlich ganz leicht ums Herz. Mutter räumte die Scherben weg und nun konnte Günther endlich ruhig schlafen.

Geschrieben von Andreas am 24.1.2001