Unsere Übergangsklasse
In diesem Jahr wurde an unserer Schule eine Übergangsklasse im gebundenen Ganztag eingerichtet. Hier soll den Schülerinnen und Schüler der Einstieg in Deutschland erleichtert werden, indem sie im kleinen Rahmen Grundkenntnisse der deutschen Sprache erwerben und die Strukturen vermittelt bekommen. In den meisten Stunden beschäftigen wir uns mit „Deutsch als Zweitsprache“ bzw. „Deutsch als Fremdsprache“(13Std/Woche), aber auch mathematische Grundkenntnisse stehen auf der Tagesordnung (5Std/Woche). Für GSE und PCB stehen jeweils 3 Stunden zur Verfügung, für Kunst und Musik je 2. Seit ein paar Wochen ist es auch möglich, dass die Schülerinnen und Schüler an 2 Tagen für je 2 Stunden Sport haben. Integriert in die Regelklassen werden unsere Jungs und Mädels in den AG- Stunden am Montag.
Für die individuelle Förderung in Kleingruppen und um den immensen Herausforderungen in dieser Klasse gerecht zu werden (Traumatisierung, psychische Belastungen, Lernschwierigkeiten, Sozialverhalten, Bürokratie etc.) besteht unser Ü-Team aus 10 Personen:
Frau Leykauf (Klassenleitung mit 24 Stunden/Woche in der Klasse)
Herr Hofmann (Klassenleitung mit 9 Stunden/Woche in der Klasse)
Frau Liedel (pädagogische Kraft seit November mit 33 Stunden)
Frau Meyer (FSJ bis Februar)
Herr Apel ( FSJ seit März)
Herr Belkaid (Übersetzer und Vermittler für 6 Stunden/Woche)
Frau von der Marwitz (Lehrkraft zur Differenzierung für 4 Stunden/Woche)
Frau Oberfichtner (JAS für 2 Stunden/Woche Teamtraining)
Frau Volkert (Referendarin für 1 Stunde/Woche DaZ)
Herr Schmaußer (Lehrer für Sport 2 Stunden/Woche Sport)
Jeden Mittwoch trifft sich das gesamte Ü-Team zur Teambesprechung, damit alle auf dem neuesten Stand sind und um Probleme, Konflikte und das weitere Vorgehen zu besprechen, aber auch, um die Lerninhalte miteinander abzusprechen.
Von Beginn an umfasste unsere Klasse 20 Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Diese erstreckten sich von Kroatien, Rumänien, dem Kosovo, der Ukraine bis hin zu Afghanistan, Syrien, Eritrea, Somalia und Äthiopien.




Im Laufe des Jahres war ein stetes Kommen und Gehen. So konnten einige Schülerinnen und Schüler in die Regelklassen wechseln oder gingen in die Berufsschule, manche schafften es sogar auf das Gymnasium, andere mussten uns leider verlassen und in ihr Heimatland zurückkehren. So umfasst unsere bunte Klasse nun die Länder Syrien, Iran, Irak, Eritrea, Äthiopien, Ukraine und Somalia.
Neben dem normalen Unterricht arbeiten wir auch immer wieder an Projekten. So gab es im März einen internationalen Kochtag, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler und die Klasse 9b zusammen Gerichte aus ihren Heimatländern kochten und im Anschluss daran gemeinsam aßen. Waren viele anfangs den Gerichten eher skeptisch gegenüber gestanden, so hat es am Ende doch fast allen wirklich gut geschmeckt. Während des Kochens zeigte sich bei so manchem ein wirkliches Talent und es konnte mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, dass Männer nicht kochen können.
In den Wochen vor Fasching lautete unser Motto in Kunst „Faschingsmasken basteln“. Nachdem die Schülerinnen und Schüler erstmal verstanden hatten, was unter Fasching zu verstehen ist, machten wir uns daran, unsere eigene Masken zu kreiren, damit sich niemand teuere Kostüme kaufen muss und trotzdem an der Feier teilnehmen kann.












Auch am klassenübergreifenden Projekt „Fremdsein und Ankommen“ beteiligten sich unsere Schülerinnen und Schüler sehr aktiv. Die Ausstellung hierzu war in den letzten Wochen im Rathaus zu besichtigen.
Lernten wir zu Beginn uns mit Händen, Füßen und vielen Bildern und Gesten zu verständigen, fällt es uns immer leichter uns flüssig zu unterhalten und schreiben mittlerweile auch kleine Aufsätze. Wir haben jetzt verstanden, was ein Verb ist, was ein Nominativ ist, wie der Plural von Wörtern gebildet wird und auch, ob es nun „der“, „die“ oder „das“ heißt. Ebenso können wir im Präsens und Perfekt erzählen und schreiben, das Präteritum, Plusquamperfekt oder Futur kommt in den nächsten Wochen auch noch dran. Zudem wissen wir, was Multiplizieren, Subtrahieren, Dividieren und Addieren heißt, können bald die Unbekannte X berechnen und knacken Textaufgaben. Auch in der Geometrie verstehen wir endlich wie man Umfang und Flächen berechnet und können Formen konstruieren und beschriften.
Oftmals können sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrer einem Sprichwort nur zustimmen: Deutsche Sprache – schwere Sprache! Aber dennoch: Jeder von uns hat Fortschritte gemacht und wird sich immer weiter entwickeln – in der Sprache, in der Mathematik- aber auch im sozialen Bereich.
Denn:

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Unterstützern, die durch finanzielle Mittel ermöglichen, dass wir fleißige Helfer haben.
So ermöglicht uns der Europäische Sozialfond die Beschäftigung unserer pädagogischen Kraft Frau Liedel.

Der Förderverein ermöglicht mit seinen Mitteln die Stunden von Frau Liedel aufzustocken. Besonders herzlich möchten wir dem Förderverein dafür danken, dass er uns ermöglicht, unseren Übersetzer und Vermittler Herrn Belkaid mit ins Boot zu holen. Er ist uns immer eine große Stütze und bringt sich mit sehr großem Engagement ein. Egal ob es um Elterngespräche, Verständigungsprobleme, Konflikte oder kulturelle Missverständnisse geht, Herr Belkaid steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite.








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