Am 06. Februar 2009 besuchte uns das Theater „Radiks“. Zum Thema Mobbing führten sie uns das Theaterstück „Und hier kommt Alex“ auf. Es war eine sehr spannende und beeindruckende Aufführung, bei dieser man sehen konnte, wie sehr Menschen unter dem „Fertigmachen“ leiden. Während der ganzen Show war es in der von Schülern aus den 7. bis 9. Klassen besuchten Turnhalle komplett ruhig. Nur die zwei Personen, die vor uns spielten, redeten laut und deutlich. Die Darsteller hatten mehrere Rollen zu spielen, denn um dieses Schauspiel darzustellen, schlüpften sie in unterschiedliche Charaktere. Die Hauptpersonen waren Alex und seine beste „Freundin“, in die er ein bisschen verliebt war. Alex hatte in der Schule schon sehr große Probleme, denn er wurde dort immer gemobbt, jedoch auch daheim hatte er Schwierigkeiten, denn sein Vater war Alkoholiker und seine Mutter beschwerte sich oft darüber und war deswegen meistens sehr wütend und weinte fast jeden Abend. In der Schule konnten ihn die Klassenkameraden nicht leiden, weil er anders war wie sie, sich für andere Sachen interessierte. Er wollte nicht mehr in die Schule, doch daheim bleiben wollte er auch nicht, denn dort hielt er es auch nicht aus. Er entschloss sich die Schule abzubrechen, um zu arbeiten, aber bekam wegen seines fehlenden Abschlusses keinen Job. Ihn machte es so wütend, dass er keine Chance für sein weiteres Leben bekam, sodass er es nicht mehr ausaushielt und die Waffe aus der Schublade seines Vaters holte und einen Amoklauf plante, damit alle, die ihn immer gemobbt haben, dafür büßen müssen. Am nächsten Tag besuchte er seine alte Schule mit der Waffe in der Hosentasche, drohte zuerst der Sekretärin zu schießen, wenn sie nicht sofort den Schulleiter ausrufen lässt. Dadurch, dass die Sekretärin nicht sofort hörte, schoss er sie an und verletzte sie leicht. Der Schulleiter kam durch den Schuss ins Sekretariat gerannt, um zu sehen, was passiert ist. Er fand die Sekretärin blutend am Boden liegend, rief die Polizei und Alex wurde festgenommen. Dann endete die „Geschichte“.
Die Aufführung war sehr hilfreich, weil wir nun besser verstehen konnten, zu was Mobbingopfer getrieben werden können. Wir haben alle ein bisschen etwas mit Mobbing zu tun, denn jeder von uns war entweder selbst schon das Opfer oder sogar der Täter.
Vor dem Theaterstück Alex machten wir verschiedene Übungen zur Vorbereitung auf das Thema. Zum einen sollten wir „Standpunkte beziehen“, das heißt, auf verschiedene Fragen, wie z.B. ob man selbst schon gemobbt wurdet, ob man dabei war, als jemand gemobbt wurde oder ob man selbst jemanden gemobbt hatte, stellten wir uns nach der eigenen Meinung im Klassenzimmer auf. Dann wurden verschiedene Leute aufgerufen, um ihren Standpunkt zu erklären, warum sie auf dieser Stelle stehen. Zum anderen sollten wir für jede beobachtete Situation einen Schritt nach vorne gehen. Von 10 Situationen, wie Beobachtung von Beleidigungen usw., gingen die meisten von uns 8 Schritte nach vorne.