HSV Bergtheim - TSV Winkelhaid
27:23 (18:9)

 

Mit 14:9 gewinnen die Winkelhaider Handballerinnen beim HSV Bergtheim. Allerdings nur die 2. Halbzeit, was letztlich nicht mehr reichte um den unglaublichen 9:18 Rückstand nach dem ersten Spielabschnitt noch ganz aufzuholen. Somit musste der Rückweg aus Unterfranken mit einer 23:27 Niederlage im Gepäck und der Erkenntnis angetreten werden, dass man zwei durchaus mögliche Punkte fahrlässig hat liegen lassen.

Wie im falschen Film mussten sich die Winkelhaiderinnen in der ersten Spielhälfte vorgekommen sein. Die Abwehr war in keiner Phase im Bilde, in den Zweikämpfen hoffnungslos unterlegen und im Grunde nur ein Sparringspartner für den HSV. Die Hilfestellungen auf Hinten Mitte kamen nicht und auch die beiden Stammtorhüterinnen Janine Wiesend und Sabine Huppert erwischten wieder einen rabenschwarzen Start. Wiesend musste 8 Bälle passieren lassen ohne auch nur einen einzigen zu halten. Nicht viel besser erging es Huppert, die von 11 Würfen nur 3 halten konnte. Mit der Einwechslung von Geburtstagskind Bianka Turinsky kam dann Leben ins Spiel des TSV. Schon kurz vor der Halbzeitsirene ließ sie mit zwei tollen Paraden den Vorsprung Bergtheims nicht noch weiter anwachsen und war dann während der Aufholjagd in Hälfte 2 mit vielen weiteren Glanztaten zur Stelle. Turinsky, die bislang deutlich im Schatten ihrer Konkurrentinnen stand, war hoch motiviert und zeigte ihren Mitspielerinnen den Weg zur Aufholjagd. So war sie immer wieder der Ausgangspunkt für die jetzt deutlich schneller und dynamischer vorgetragenen Konter der Winkelhaiderinnen. Die wurden in ersten Durchgang noch kaum gefahren, was auch daran lag, dass Bergtheim fast jeden Angriff im TSV-Tor unterbringen konnte.

Über 12 Minuten blieb Bergtheim zu Beginn der zweiten Spielhälfte ohne Torerfolg. Die Gäste konnten dies aber nur zu einer kleinen Resultatsverbesserung nutzen. Die 3 Anschlusstreffer in Folge durch Barbara Purucker und zweimal Konni Beck zum 12:18 fielen denn auch durch Konter. 12 Angriffe wurden dafür benötigt und man konnte weiterhin die großen Probleme im Positionsangriff nicht wegdiskutieren. Es war aber auch wie verhext, als auch noch eine ganze Menge Pech hinzukam. Alleine 8 aussichtsreiche Winkelhaider Würfe landeten am Pfosten und gleich 4 Strafwürfe wurden vergeben. 3 davon trafen nicht einmal das Gehäuse. Schon diese Siebenmeter hätten ausgereicht, um zumindest mit einem Punktgewinn aus der engen Halle zu gehen. Als die etablierten und erfahrenen Spielerinnen kapitulierten und sich weigerten weitere Strafwürfe auszuführen, nahm sich Chrissie Zimmermann ein Herz und brachte immerhin 3 ihrer 4 Versuche von der Linie unter.

Eines allerdings muss man den Winkelhaiderinnen hoch anerkennen. Nach dieser Horror-Hälfte kamen sie mit großem Kämpferherzen zurück und gaben bis zum Schlusspfiff alles. Beim 18:22 konnten sie gar schon frühzeitig auf Sichtweite verkürzen und es waren noch gut 10 Minuten zu spielen. Alles wäre noch möglich gewesen, denn Bergtheim schien angeschlagen. Gegen die erstmals in dieser Saison bis auf eine 6-0 Formation zurückgenommene TSV-Deckung fiel den Gastgeberinnen nicht mehr viel ein. Ausgerechnet jetzt führten leichtsinnige individuelle Abwehrfehler zu einfachen Gegentoren von Linksaußen und über den Kreis, so dass beim 18:24 letztlich die Zeit davon lief. So blieb es bis zum 23:27 Endstand aus Winkelhaider Sicht beim 4-Tore Vorsprung für die Bergtheimerinnen, die sich wohl selbst über die Winkelhaider Schwäche in der ersten Hälfte gewundert haben dürften.

Mit jetzt 15:9 Punkten hat der TSV die Vorrunde nicht zufrieden stellend abgeschlossen. Vor allem die Punktverluste in Burghausen und Rimpar waren völlig unnötig. Mit dem Potenzial der Mannschaft müsste in der Rückrunde deutlich mehr drin sein. Es hat sich wieder die deutliche Auswärtsschwäche des TSV bewahrheitet, denn nur 2 Zähler wurden zu Hause beim 22:27 gegen Vaterstetten abgegeben. Weiterhin sind die Leistungen zu schwankend. Den Glanzvorstellungen gegen Dachau, Weidhausen oder Schwabmünchen stehen so mühsame und unansehnliche Spiele wie in Marktleugast, Bayreuth oder Rimpar gegenüber. Eine Stabilisierung tut Not. Eine Partie muss der TSV vor der offensichtlich dann nötigen Winterpause noch absolvieren. Am kommenden Samstag um 16:30 Uhr steht man im Achtelfinale des BHV-Pokals in der Pflicht und muss zum Ligakonkurrenten TV Weidhausen reisen. Dass die sich für die 30:28 Saisonniederlage revanchieren wollen steht außer Frage. Zudem kann sich der Sieger berechtigte Hoffnungen auf den Einzug ins Final-Four machen, da auf Grund der übrigen Ansetzungen auch im Viertelfinale noch genügend unterklassige Mannschaften im Lostopf sein werden.

 

 

Aufstellung:

Sabine Huppert

Janine Wiesend

Bianka Turinsky

 

Konni Beck                           4

Vroni Petzold                        7

Barbara Purucker                3

Andy Bachmeier                  2

Sandra Christlein                 3                    

Christine Zimmermann        4/3

Nina Custovic                       0

Sarah-Maria Wolf                 0                                

Kathi Meier                           0