Dreikönigs-Turnier der Frauen

 

Handball satt gab es am Samstag in der Winkelhaider Sporthalle zu sehen. Beim traditionellen Dreikönigs-Turnier kämpften 5 Mannschaften um den Turniersieg. Nach einem furiosen und hochklassigen Finale gegen den HCD Gröbenzell konnten sich die favorisierten Winkelhaider Bayernligisten durchsetzen.

Bereits um 10:00 Uhr fiel der Startschuss in der Partie des TSV gegen den HC Sulzbach. In einem typisch frühmorgendlichen Auftaktspiel wurde nur wenig Handballkunst, dafür umso mehr Handballmurks gezeigt. Technische Fehler in Hülle und Fülle, wenig Dynamik und lasche Abwehrarbeit prägten eine Begegnung, die zum Glück zu der frühen Stunde nur wenige Zuschauer zu sehen bekamen. Die kamen erst später zahlreicher in die Halle und dann auch voll auf ihre Kosten. So konnte der Landesligist aus der Gruppe Mitte den Winkelhaiderinnen beim 19:19 Unentschieden am Ende sogar einen Punkt abluchsen. Die legten zwar bis zum 6:1 überlegen los, um in der Folge immer mehr nachzulassen. Allerdings musste man sich auch auf das Fehlen von Andy Bachmeier, sie legt ihre zweite Babypause ein, einstellen. Ihre wichtige Stamm-Abwehrposition auf Vorne Mitte müssen in der Rückrunde andere einnehmen, so dass die Turnierspiele genügend Möglichkeiten zu Experimenten boten. Letztlich überzeugte auf dieser wichtigen Position in der 3-2-1-Deckung vor allem Chrissie Zimmermann, die ganz hervorragende Abwehrleistungen bot und nicht zuletzt dadurch auch im Angriff – vor allem bei den schnellen Konterattacken – noch mehr Gefahr ausstrahlte.

Im zweiten Spiel des TSV gegen den Nord-Landesligisten TSV Lichtenau war die morgendliche Müdigkeit dann schon fast weggeblasen. Barbara Purucker schaltete im Angriffszentrum geschickt und war im Gegensatz zu den letzten Spielen der Vorrunde auch wieder selbst torgefährlich. Nina Custovic blühte mit 6 Treffern richtig gehend auf und zeigte mehr Tordrang als sonst. Hier scheint sie auf dem richtigen Weg, denn ihre vorhandenen Möglichkeiten nutzt sie zu oft nicht annähernd in vollem Maße aus. Wie schon im ersten Spiel wurde Konni Beck weitgehend geschont. Sie zog sich im Abschlusstraining am Donnerstag eine schwere Muskelprellung oberhalb des Knies zu. Richtig auf Touren kam sie dann in den beiden letzten Spielen gegen Etwashausen und Gröbenzell.

Der Tabellenführer der Bezirksoberliga Unterfranken TV Etwashausen reiste stark ersatzgeschwächt an und musste diesem Umstand Tribut zollen. Schon in der ersten Partie gegen Lichtenau verlor man deutlich mit 14:27 und gegen Gröbenzell mit 16:35. Schon da waren vor allem konditionelle Schwierigkeiten nicht zu übersehen. Noch schlimmer kam es für den TV dann gegen Winkelhaid. Die hatten sich gerade richtig warmgelaufen und waren regelrecht torhungrig. In einem wahren Konterfeuerwerk des Bayernligisten ging der TV schon bis zur Pause mit 26:7 unter. Zum Glück ließen es die Winkelhaiderinnen dann ein wenig langsamer angehen, doch am Ende stand – und das bei einer verkürzten Spielzeit von nur 2 x 20 Minuten – ein überdeutlicher 43:15 Sieg auf der Anzeigentafel. Etwashausen zog die Konsequenzen und konnte zum letzten Spiel gegen Sulzbach nicht mehr antreten. Um keine schweren Verletzungen zu riskieren eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung.

Dadurch fand das einem Finale gleichkommende letzte Turnierspiel zwischen Winkelhaid und Gröbenzell eine Stunde früher statt. Der Spitzenreiter der Landesliga Süd hatte bis dahin neben der Partie gegen Etwashausen auch gegen Sulzbach (20:17) und Lichtenau (28:22) gewonnen, so dass ihm ein Unentschieden zum Turniersieg gereicht hätte. Es entwickelte sich von Begin an eine klasse Partie mit verhältnismäßig wenig technischen Fehlern, dafür aber umso mehr tollen Szenen beider Mannschaften. Winkelhaid brauchte in der Deckung eine kurze Anlaufphase, um sich auf das Zusammenspiel von Jugend-Nationalspielerin Aline Fischer am Kreis und deren Schwester Sina im linken Rückraum einzustellen. Ein 0:3 Rückstand war die Folge, zumal im Angriff die ersten guten Gelegenheiten ausgelassen wurden. Danach kam der TSV in Fahrt, holte schnell auf und zeigte vor allem in der Abwehr eine Klasseleistung. Die offensive 3-2-1- Formation funktionierte in allen Mannschaftsteilen hervorragend und machte einen gut aufeinander abgestimmten Eindruck. Dahinter bot auch Sabine Huppert die an diesem Tage beste Torhüterleistung, so dass sich Gröbenzell mehr und mehr die Zähne am TSV-Bollwerk ausbiss. Nach vorne machte Vroni Beck unheimlich viel Druck und schaffte viele Lücken für ihre Nebenspielerinnen. In entscheidenden Momenten setzte sie zu ihren unnachahmlichen Durchbrüchen an und schloss sicher ab. Konni Beck war jetzt endgültig in Torlaune und die Schmerzen im fest bandagierten Oberschenkel vergessen. Alleine 9 Tore in 40 Minuten gingen auf ihr Konto, wobei sie die Treffer sehr variabel erzielte. Sandra Christlein war der gewohnte Unruheherd am Kreis und auch Sarah-Maria Wolf trat als Torschützin in Erscheinung, nachdem sie Christlein abgelöst hatte. Chrissie Zimmermann und Barbara Purucker spielten in der Neuformierten Deckungs-Mittelachse so, als hätten sie dies schon seit Jahren getan. So konnte sich der TSV nach einem 10:11 Rückstand zur Pause zu Beginn der zweiten Spielhälfte gleich entscheidend absetzen. Bis auf 17:13 zog der TSV unwiderstehlich davon. Eng wurde es nur noch einmal kurz beim 18:16, doch danach folgte eine Serie von 5 Treffern in Folge zum 23:16. Der letzte Treffer eines von der TSV-Handballabteilung perfekt organisierten und tollen Handball bietenden Frauenturniers, blieb dem HCD Gröbenzell vorbehalten, der noch einmal zum 23:17 Endstand aus Winkelhaider Sicht traf.

Winkelhaids Trainer Attila Kardos war denn auch mit dem Auftreten seiner Mannschaft zufrieden und sieht sich für den schweren Rückrundenauftakt am kommenden Sonntag in Unterhaching gut vorbereitet.

 

Ergebnisse:

Winkelhaid                -           Sulzbach                    19:19

Lichtenau                   -           Etwashausen            27:14

Gröbenzell                 -           Sulzbach                    20:17

Lichtenau                   -           Winkelhaid                18:22

Etwashausen            -           Gröbenzell                 16:35

Sulzbach                    -           Lichtenau                   13:15

Etwashausen            -           Winkelhaid                15:43

Lichtenau                   -           Gröbenzell                 22:28

Sulzbach                    -           Etwashausen            X:0

Gröbenzell                 -           Winkelhaid                18:23

 

Tabelle:

 

1. TSV Winkelhaid               7:1      107:70

2. HCD Gröbenzell               6:2      101:78

3. TSV Lichtenau                 4:4      82:77

4. HC Sulzbach                    3:5      49:54

5. TV Etwashausen              0:8      45:105

 

Torschützen:

Sabine Huppert        Tor

Janine Wiesend       Tor

Bianka Turinsky        Tor

 

Konni Beck                           17 (0/0/8/9)   

Vroni Petzold                        13 (3/4/-/6)

Barbara Purucker                 16 (4/4/7/1)

Sandra Christlein                 9 (0/2/5/2)     

Christine Zimmermann        14 (2/0/9/3)

Nina Custovic                       16 (5/6/5/0)

Sarah-Maria Wolf                 9 (2/2/3/2)     

Vreni Götz                             6 (3/2/1/0)

Julia Heinicke                       1 (0/1/0/0)

Sabrina Eckersberger         6 (0/1/5/0)