Haspo Bayreuth lässt TSV im BHV - Pokalfinale keine Chance
Mit einem nie gefährdeten 26:20 ( 14:8 ) Erfolg über den TSV Winkelhaid sicherte sich Haspo Bayreuth den zweiten Erfolg in Serie im Pokalwettbewerb der Damen. In dem in Weilheim ausgetragenen Final Four Turnier wurde die Mannschaft aus Oberfranken dabei ihrer Favoritenrolle voll gerecht und überragte die Bayernliga-Konkurrenz aus Dachau und Winkelhaid in jeder Hinsicht. Den Winkelhaiderinnen bleibt der Trost mit dem Erreichen des Finales die bayerischen Farben in der ersten Hauptrunde des DHB-Pokals vertreten zu können.
Während die Bayreutherinnen im ersten Halbfinale schon mit ihrem überzeugenden 25:20 (12:9) über den ASV Dachau zeigten, dass sie nahtlos an ihre letzten Leistungen aus der Punkterunde anknüpfen können, hatte der TSV mit seinem zähen 24:20 ( 9:12 ) über den gastgebenden TSV Weilheim mehr Mühe als erwartet und bestätigten wieder ein Mal seine kaum erklärbare Leistungsschwäche in fremden Hallen. Seit dem Sieg in Vaterstetten am 11.02. gelang ihnen in der Liga nämlich auswärts kein einziger Punktgewinn mehr. Auch gegen den oberbayerischen Bezirksoberligisten, der von einer Euphoriewelle getragen, schon mit dem Erreichen des Halbfinales sein Ziel erreicht hatte, bedurfte es einen enormen Kraftaktes, um eine vorzeitige Heimreise zu vermeiden. Erst als man nach 31 Minuten schon mit 9:13 zurücklag, besannen sich die Spielerinnen um Interims-Coach Sabine Huppert auf den Klassenunterschied zu den Gastgeberinnen und drehten mit einem fulminanten Zwischenspurt das Ergebnis auf 14:13. Aber wie schon im Viertelfinale in Münchberg konnte der Sieg erst in letzten sechs Spielminuten unter Dach und Fach gebracht werden, als die unermüdlich kämpfenden Weilheimerinnen mit ihren Kräften am Ende waren und den Winkelhaider Vier – Tore -Vorsprung (22:18) nicht mehr aufholen konnten. Äußerst mangelhafte Chancenauswertung, vor allem von den Außenpositionen, gepaart mit einem unkoordinierten und harmlosen Angriffsspiel, ließen den zweitbesten Angriff der Bayernliga mit einer Trefferdurchschnitt 27 Toren pro Spiel immer wieder an der Weilheimer Deckung und Torfrau Marianne Hupp scheitern. Nur der Dynamik einer Vroni Petzold, die in diesem Spiel allein 10 Treffer markierte, davon drei Siebenmeter, war es zu verdanken, dass der TSV sein Minimalziel Finalteilnahme doch noch erreichen konnte.
Klar war schon vor dem Anpfiff des Finales, dass Haspo Bayreuth von einem TSV in dieser Verfassung einfach nicht zu bezwingen war. Zu flink und ballsicher mit einem überzeugenden Rückraum im Angriff präsentierte sich die fränkische Konkurrenz im Halbfinale, als dass man sich im Winkelhaider Lager hätte Hoffnung machen können, diesem Wirbel irgendetwas entgegensetzen zu können. Und so kam es dann auch. Bereits nach fünf Minuten lag Haspo mit 5:1 in Front und der TSV konnte nur noch auf Schadensbegrenzung bedacht sein. Was ihm dann bis zum Halbzeitpfiff angesichts der Kräfteverhältnisse an diesem Tag auch gerade noch so gelang.
Die zweite Halbzeit schien dann allerdings zum Desaster für Purucker & Co. zu werden. Lediglich fünf Treffer in zwanzig Minuten waren da für die Winkelhaiderinnen zu verzeichnen gewesen, zehn dagegen auf Bayreuther Seite, obwohl man dort die zweite Halbzeit deutlich behutsamer angegangen war. Der TSV fand einfach kein Mittel gegen die defensive 6:0 Deckung des Haspo, da keinerlei Gefahr vom Winkelhaider Rückraum ausging. Dass die Demontage des Winkelhaider Angriffs dann doch nicht so krass erfolgte, lag an den folgenden fünf Minuten, in denen es dem TSV gelang sechs Tore in Folge zum 19:24 aus seiner Sicht zu erzielen. Dabei nutzten die Winkelhaiderinnen nun die ungewohnt zahlreichen Fehlwürfe der Bayreutherinnen zu eigenen schnellen Abschlüssen aus Konterattacken und gebundenem Spiel. Letzten Endes bleib es dann beim Schlusspfiff bei der Tordifferenz aus der ersten Halbzeit und der Pokal konnte einem würdigen Titelträger übereicht werden, der sich mit diesem Erfolg für eine durchwachsene Saison schadlos halten konnte.
Für den TSV bleibt als Fazit festzuhalten, dass mit dem fünften Platz in der Bayernliga und dem (völlig unerwarteten) erstmaligen Einzug in den DHB – Pokalwettbewerb eine Saison ihren Abschluss gefunden hat, welche die gesetzten Ziele erneut übertroffen hat. Allein die deutlichen Leistungsschwankungen in den letzten zwei Monaten waren nicht zu übersehen und müssen als Warnsignal für die nächste Spielzeit wahr genommen werden.
Die Treffer für den TSV erzielten gegen
Weilheim: B. Purucker 3, V. Götz 2/1, K. Beck 3, S. Christlein 4, N. Custovic 1, M. Krauß 1, V. Petzold 10/3 und gegen
Bayreuth: B. Purucker 4, V. Götz 4/1, K. Beck 3, S. Christlein 2, N. Custovic 2, M. Krauß 1,
V. Petzold 4