Vorbericht zum Spiel ASV Dachau - TSV Winkelhaid
Bei der launigsten Diva der Bayernliga müssen die Handballerinnen des TSV Winkelhaid ihr nächstes Auswärtsspiel bestreiten. Die Reise geht am Samstag zum ASV Dachau, wo um 16:00 Uhr ein Spitzenspiel mit völlig ungewissem Ausgang angepfiffen wird.
Der Ex-Regionalligist ist in seiner tatsächlichen Leistungsstärke schwer einzuschätzen, so unterschiedlich sind die Resultate über die Saison hinweg einzuordnen. Da steht beispielsweise nur eine Woche nach dem Winkelhaider 44:24 Kantersieg über den als Absteiger wohl schon feststehenden TSV Schwabmünchen auf Dachauer Seite gerade ein mageres 22:22 Unentschieden gegen genau den selben Gegner auf dem Papier. Eine weitere Woche später wurde umso überraschender der ESV Regensburg nach einem tollen 25:24 Sieg ohne Punkte nach Hause geschickt. Zudem erwiesen sich die Dachauerinnen als Meister der knappen Ergebnisse. Alleine 4 Begegnungen wurden im Verlaufe der bisherigen Saison mit nur einem Treffer Differenz, derer 2 mit 2 Toren Unterschied gewonnen. Zum Remis gegen Schwabmünchen gesellte sich vorletzte Woche zudem noch ein weiteres 21:21 Unentschieden gegen den TSV Vaterstetten. So stand der ASV bis davor noch punktgleich mit den Winkelhaiderinnen nur auf Grund der schlechteren Tordifferenz auf Rang 5 der Tabelle, verlor jedoch durch die 23:26 Niederlage am letzten Samstag in Bayreuth weiter an Boden. Ein wichtiges Spiel also für beide Teams, denn in beiden Lagern dürfte man auf das Erreichen des dritten Schlussrangs in der Abschlusstabelle aus sein. Für mehr reicht es in dieser Spielzeit für beide Kontrahenten nicht mehr, da inzwischen nur noch der TV Weidhausen (30:4 Punkte) und der ESV Regensburg (25:7) die Meisterschaft unter sich ausmachen dürften.
Wie schwer die Aufgabe für die Winkelhaiderinnen (23:9) in Dachau (22:12) werden dürfte zeigt ein Blick auf die Heimbilanz des ASV. Neben Weidhausen ist die Mannschaft von Trainerin Marion Schreiber das einzige in eigener Halle noch ungeschlagene Team der Liga. Nur beim erwähnten Unentschieden gegen Vaterstetten wurde ein Punkt abgegeben. Gegen den TSV dürften die Oberbayern zudem richtig motiviert und heiß sein, wurden sie doch im Hinspiel von bärenstarken Winkelhaiderinnen über 45 Minuten regelrecht vorgeführt. Nach dieser bis heute wohl besten Saison-Dreiviertelstunde des TSV stand es sensationell 20:9 für Purucker & Co. und erst ein deutliches Nachlassen der Konzentration ob der früh gefallenen Vorentscheidung sorgte bis zum 23:17 Endstand für ordentlich Ergebniskosmetik für Dachau. Alleine diese Tatsache hat aber gezeigt, dass gegen Dachau eine nur 90 prozentige Leistung nicht ausreichen wird. Schon nach dem Spiel hatte Marion Schreiber damals angekündigt, der TSV würde im Rückspiel auf einen ganz anderen Gegner treffen. So werden sich die Winkelhaiderinnen in Erwartung der wütenden Schnellangriffe Dachaus warm anziehen müssen, wollen sie die bislang makellose Rückrundenbilanz mit 4 Siegen in Folge weiter ausbauen. Ein anderer Gegner wird indessen nicht auf dem Platz stehen, sieht man einmal von der starken Linkshänderin Christina Morgott ab, die im Hinspiel fehlte. Daneben wird man es erneut mit den gewohnten Stammkräften Anne Gerhards im linken Rückraum und den beiden pfeilschnellen Konterspielerinnen Claudia Voss und Birgit Elze zu tun bekommen. Das Tor Dachaus hütet zudem das beste Torhüterinnengespann der Liga. Aufbauend auf den unzähligen Paraden von Barbara Steinhart und Veronika Marquardt startet Dachau jeweils seine gefährlichste Angriffswaffe, den Tempogegenstoß. Ohne diese beiden weit überdurchschnittlich haltenden Keeperinnen müsste man den ASV sicher weiter hinten im Tabellenbild suchen.
Eine schwere aber durchaus interessante Aufgabe die den TSV Winkelhaid erwartet. Taktisch wird man sich auf die oft unorthodox offensiv spielende Deckung Dachaus einstellen müssen, die immer wieder kurzzeitig auf Manndeckung übergeht, nur um diese gleich darauf wieder aufzugeben. Im Hinspiel konnte man die sich dadurch ergebenden Räume sehr gut nutzen. Den Überblick und die besser postierte Nebenspielerin nicht aus den Augen zu verlieren lautet also die Devise.
Ohne Druck könnte der TSV eigentlich gegen Dachau auflaufen, wären da nicht die personellen Sorgen von Trainer Attila Kardos. Nina Custovic wird wegen einer Mandelentzündung ausfallen und auch Konni Beck hütete während der Woche das Bett und konnte nicht trainieren. Eine Nasenblessur erlitt zudem Vroni Petzold in einem Testspiel gegen den Regionalligisten des 1. FC Nürnberg am Montag, die sie ebenfalls zu einer Trainingspause zwang. Die Form in diesem Test gegen einen deutlich stärkeren Gegner indessen gibt Anlass zum Optimismus. „Wenn wir die Leistung vom Montag im Hinblick auf Spieltempo, Variation im Abschluss, Dynamik und Spielwitz auf das Dachauer Spiel übertragen können, sehe ich uns auf einem guten Weg“, so Kardos. „Egal in welcher Aufstellung wir auflaufen müssen“.
Aufstellung TSV Winkelhaid:
Sabine Huppert Tor
Janine Wiesend Tor
Bianka Turinsky Tor
Konni Beck
Vroni Petzold
Barbara Purucker
Sandra Christlein
Christine Zimmermann
Sarah-Maria Wolf
Kathi Meier
Vreni Götz
Melli Krauß
Julia Heinicke