Vorbericht zum Spiel TSV Winkelhaid – TV Marktleugast

 

Wiedergutmachung ist angesagt bei den Bayernliga-Handballerinnen des TSV Winkelhaid nach der enttäuschenden 19:24 Niederlage vergangene Woche beim ASV Dachau. Spätestens da waren alle bei einigen vielleicht noch im Hinterkopf herumspukenden theoretischen Meisterschaftsträume ausgeträumt. Mit dem Tabellenvorletzten TV Marktleugast stellt sich diesmal eine Mannschaft im Sportpark vor, die mit bislang nur 6 Punkten auf dem Konto den Abstieg nicht mehr wird verhindern können. Ab 19:30 Uhr muss der TSV gerade deshalb aufpassen, dass es kein böses Erwachen gegen den vermeintlichen Underdog gibt.

Mit dem Ziel das „Abenteuer Aufstieg“ ganz locker und ungezwungen anzugehen und somit den Klassenerhalt zu schaffen waren die Oberfränkinnen mit ihrem Trainer Volker Schmidt in die Saison gestartet. Schon bald standen dann allerdings die ersten ernüchternden Ergebnisse auf dem Tableau und man befand sich während der gesamten Hinrunde ohne Punkte auf dem letzten Tabellenplatz. Insbesondere im Angriff konnte Marktleugast mit dem Niveau in der Bayernliga nicht mithalten. Mit durchschnittlich gerade einmal 15 Treffern pro Spiel sind Erfolge nur schwer zu realisieren. Nur einmal schaffte es der TV die 20-Tore Marke zu erreichen bzw. zu übertreffen und sorgte beim 23:21 Sieg gegen den SV Bergtheim für eine Riesensensation. Der erste Sieg aber gelang schon im Nachholspiel gegen den HC Erlangen, der dann zum Leidwesen der Erlangerinnen nur 2 Wochen später im Rückspiel auch noch wiederholt wurde. Die Endergebnisse von 14:12 bzw. 15:13 für den TV Marktleugast glichen dabei allerdings eher den Halbzeitergebnissen anderer Partien und führten in der Konsequenz zum Rauswurf von Trainer Wolfgang Bartsch bei den Unistädterinnen.

Absolut bayernligatauglich präsentierte sich im Gegensatz zur Offensive die Defensivabteilung der Gäste. Die trägt dabei im Grunde nur den Namen von Torhüterin Gabriele Höpfner, die von ihren in der Regel sehr hart zupackenden Vorderleuten unterstützt wird. Sie avancierte schon für einige Favoriten zum Spielverderber und sorgte für manches graues Haar bei den Trainern der gegnerischen Mannschaften. Im Stile eines Fußballtorwarts hechtet sie sich jeweils nach allem was auf ihr Tor zukommt und erzielt mit dieser völlig unorthodoxen Art des Haltens eine unglaubliche hohe Effektivität. Kaum ein Spielbericht in dem nicht davon die Rede ist, dass ein Kantersieg gegen Marktleugast verpasst wurde, da Höpfner die Kontrahentinnen schier zur Verzweiflung gebracht hat.

So erging es auch den Winkelhaiderinnen, die im Hinspiel nur ein mageres 19:14 erzielen konnten, ohne dabei besonders zu glänzen. Chancen zum besagten Kantersieg hatten auch sie zu Hauf. Der Begriff „Möglichkeiten reihenweise zu versieben“ bekam eine sehr reelle Bedeutung. Vielfach hatte man nach Pfostenwürfen oder von Höpfner abgewehrten Bällen mit dem Abpraller gleich noch zweite Chancen, nur um diese erneut an die Torumrandung zu donnern. Daneben wurde von 5 Siebenmetern nur einer verwertet. Gestützt auf den Fehlleistungen des TSV konnte Marktleugast bis zum 4:5 aus seiner Sicht die Partie Ende Oktober noch offen gestalten, ehe sich die Winkelhaiderinnen bis zur Pause beim 9:5 zumindest etwas absetzen konnten. Nach dem Wechsel erhöhten Purucker & Co. weiter bis zum 12:5 und schienen auf einem guten Weg zu sein den erhofften Kantersieg einzufahren. Sich in Sicherheit wiegend wurde dann aber in der bis dahin kaum etwas zulassenden Deckung nachlässig gearbeitet und Marktleugast kam noch einmal bis auf 12:9 heran. Den Ernst der Lage erkennend zog Winkelhaid die Zügel dann zwar wieder etwas an, konnte das Spiel aber nur noch glanzlos aber sicher nach Hause schaukeln.

Im anstehenden Heimspiel stellt Winkelhaids Trainer Attila Kardos da schon andere Ansprüche an seine Mannschaft. Vor eigenem Publikum soll der Unterhaltungswert der Partie deutlich höher ausfallen. Variablere und nicht so vorhersehbare Abschlüsse fordert er deshalb von seinen Spielerinnen. Beherzte und scharfe Würfe ohne Angst vor dem Misserfolg sind der Schlüssel zum Erfolg. Ganz nach dem Motto „Wer nachdenkt verliert“ sollen seine Schützlinge sich viel zutrauen und Verantwortung übernehmen. Vor allem aber tut eine klare Steigerung der Deckungsleistung Not, denn die Fehlwurforgie in Dachau hätte durch eine konsequentere Abwehr durchaus kompensiert werden können. Hier taten sich ungewohnte Löcher auf, was auch auf die selten komplette Besetzung in den letzten Trainings zurückzuführen ist. Auch in dieser Woche fehlten Spielerinnen krankheitsbedingt und aus schulischen Gründen, so dass ein komplettes Taktiktraining nicht möglich war. Konni Beck war nach wie vor die gesamte Woche mit einer Grippe außer Gefecht und Julia Heinicke laboriert an einer Schulterverletzung. Dafür meldete sich Nina Custovic wieder fit. Trotzdem geht der TSV als ganz klarer Favorit in die Partie und sollte schon auf dem Handballfeld für die anschließende Après-Ski Party des Vergnügungsausschusses heiß laufen.

 

Aufstellung TSV Winkelhaid:

Sabine Huppert        Tor

Janine Wiesend       Tor

Bianka Turinsky        Tor

 

Konni Beck                          

Vroni Petzold                       

Barbara Purucker                

Sandra Christlein                

Christine Zimmermann                               

Sarah-Maria Wolf                

Kathi Meier                          

Vreni Götz                            

Melli Krauß                           

Julia Heinicke