Vorbericht zum Spiel TSV Winkelhaid – TSV Unterhaching
Der Meisterschaftsauftakt für die Winkelhaider Handballerinnen findet am heutigen Bürgerfest-Samstag statt. Zum ersten Vergleich in ihrer zweiten Bayernliga-Saison empfängt die Mannschaft von Trainer Attila Kardos um 16:30 Uhr mit dem TSV Unterhaching einen der 3 Aufsteiger am Sportpark.
Mit Unterhaching gibt einer der großen Sportvereine Bayerns seine Visitenkarte in Winkelhaid ab. Vor allem bekannt durch seinen ehemaligen Fußball-Bundesligisten und seine Männermannschaft in der Volleyball-Bundesliga, feierte der Verein aus dem Münchener Osten auch beim Handball seit Jahren herausragende Erfolge. Die Männer schafften es für ein Jahr schon in die Regionalliga und die Frauen sind heuer nicht zum ersten Mal ins Bayerische Oberhaus aufgestiegen. Schon in der Spielzeit 1999/2000 spielte Unterhaching in der Bayernliga, damals auch gegen Kardos´ Ex-Verein TSV Berching. Die eine oder andere Spielerin von damals trägt nach wie vor das Trikot der Unterhachingerinnen. Letztlich sind die Informationen über den Gegner aber sehr spärlich und die übliche taktische Einstellung auf die Spielweise des Kontrahenten musste für einmal entfallen. Bekannt ist allerdings, mit welcher Dominanz und Überlegenheit die Gäste die Landesliga Süd beherrschten. 42:2 Punkte wurden bei nur zwei Unentschieden erzielt, der Tabellenzweite Gröbenzell, für Winkelhaid ja keine Unbekannte, hatte in der Endabrechnung 10 Punkte Rückstand auf den souveränen Aufsteiger. Der erzielte dabei nicht weniger als 621 Tore, ein herausragender Wert. Der Aufstieg des TSV kam indessen nicht wirklich überraschend, steigerten sich doch die Münchener Vorstädterinnen jedes Jahr. 2004 noch fünfter, reichte es schon in 2005 zum Vizemeistertitel hinter dem TSV Schwabmünchen.
Die vielen erzielten Tore lassen auf eine unglaublich schnelle Spielweise Unterhachings schließen. Ohne eine große Zahl an Kontertoren, kann man keine 28 Treffer im Durchschnitt erzielen. Ein Aspekt, der sich positiv auf das Rückzugsverhalten der Winkelhaiderinnen bei Ballverlusten auswirken sollte. Die sind in Sachen Tempogegenstöße jedoch auch nicht zu verachten, so dass man von einer dynamischen und rassigen Partie ausgehen kann, in der vielleicht am Ende die geringere Zahl der leichten Fehler und die bessere Abschlussquote den Ausschlag geben wird. Einen Sieg im Vorbeigehen hält Trainer Kardos jedenfalls für ausgeschlossen. Er geht vielmehr von einem sehr knappen und spannenden Ausgang aus, so dass sich seine Spielerinnen schon an ihre Leistungsgrenze werden bewegen müssen. Unterhaching bringt mit Sicherheit eine gehörige Portion Aufstiegseuphorie mit und wird alles geben. Schon im letzten Jahr konnten die Aufsteiger aus der Landesliga für Furore sorgen. Der TV Weidhausen wurde um ein Haar Meister und scheiterte nur im direkten Vergleich an Ismaning und Winkelhaid selbst erzielte einen hervorragenden 6. Endrang und ließ zeitweise sogar die großen der Liga erzittern. Zudem hielt auch Schwabmünchen die Klasse. Diese Rolle ist auch Unterhaching und auch dem Gegner der nächsten Woche Burghausen zuzutrauen.
Die Winkelhaiderinnen haben ihre Generalprobe was Pflichtspiele angeht ja schon hinter sich. Der 20:17 Sieg beim starken Tuspo Heroldsberg hatte klar aufgezeigt, wo man sich noch weiter verbessern kann. Das Zusammenspiel im Positionsangriff ist noch nicht optimal, was aber bei einigen Neuzugängen auch kein Wunder ist. Dies wird sich im Laufe der ersten Spiele noch einspielen. Das Konterspiel war in den entscheidenden Szenen schon vorhanden, muss aber noch durchgängig über 60 Minuten auf hohem Niveau gezeigt werden. Ganz hervorragend klappte das Abwehrspiel. Hier fehlt gegen Unterhaching mit Nina Custovic aus schulischen Gründen jedoch eine der beständigsten Deckungsspielerinnen der Vorbereitung. Der Einsatz von Steffi Schubert ist zudem aus beruflichen Gründen noch fraglich. So sind die Variationsmöglichkeiten im Rückraum schon stark begrenzt. Mannschaft und Trainer hoffen von daher, dass die Winkelhaider Fans gleich beim ersten Heimspiel zur Stelle sind und ihr Team wieder frenetisch nach vorne trommeln und schreien. Als Aperitif zum Bürgerfest bietet sich ein rassiger Handballcocktail aus Dynamik, Tempo, Eleganz und Spannung doch geradezu an.
Voraussichtliche Aufstellung:
Sabine Huppert
Janine Wiesend
Bianka Turinsky
Konni Beck
Barbara Purucker
Vroni Petzold
Steffi Schubert
Andy Bachmeier
Sandra Christlein
Sarah-Maria Wolf
Christine Zimmermann
Kathi Meier
Vreni Götz
Julia Heinicke