Vorbericht zum Spiel TSV Winkelhaid – TSV Vaterstetten
Der TSV Winkelhaid steht nach der unglücklichen Niederlage in Burghausen in eigener Halle vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe. Die Spielerinnen von Trainer Attila Kardos empfangen in der Handball-Bayernliga der Frauen um 19:00 Uhr den Regionalligaabsteiger TSV Vaterstetten, den Topfavoriten auf den Wiederaufstieg.
Die Gäste mussten nach 4 Jahren in der dritthöchsten Spielklasse den bitteren Weg zurück auf Landesebene aber nur deshalb gehen, weil durch eine Verringerung der Regionalligen ein brutaler verschärfter Abstieg eingeführt wurde. Aus einer Abstiegsrunde mit 10 Mannschaften mussten am Ende nicht weniger als 7 absteigen. Vaterstetten wurde leider nur vierter und stieg ab. Schade, denn das Team von Trainer Tom Eck hatte den bayerischen Handball überregional sehr gut vertreten. Der engagierte und überaus ehrgeizige Coach trainiert die Münchener Vorstädterinnen nun schon im 13. Jahr und versteht es Jahr für Jahr eine hervorragend eingespielte Truppe auf die Beine zu stellen.
Einen kleinen Umbruch gab es diesmal zwar, doch die Abgänge konnten mit Spielerinnen von so namhaften Vereinen wie Borussia Dortmund, TG Nürtingen oder Reinickendorfer Füchse Berlin sowie einigen Talenten aus dem Münchener Raum mehr als kompensiert werden. Der Winkelhaider Trainer konnte sich am letzten Sonntag von der Vaterstettener Stärke persönlich überzeugen. Er verfolgte die zweite Hälfte von Vaterstettens Auftaktmatch gegen den Vorjahresvierten Haspo Bayreuth, als der TSV die Gäste mal eben mit 29:11 aus der Halle schoss. Bayreuth trat zwar stark ersatzgeschwächt an, hätte aber auch in Komplettbesetzung wohl nicht den Hauch einer Chance gegen unglaublich ausgeglichen und auf allen Positionen doppelt besetzte Vaterstettenerinnen gehabt. Aus einer starken 6-0 Defensive wurden viele Treffer per Konter erzielt, die nicht nur schnell, sondern auch ungemein präzise und variabel vorgetragen wurden. Doch auch aus dem Positionsspiel waren die TSV-Spielerinnen kaum zu stoppen. Ob aus dem Rückraum, auf allen drei Rückraumpositionen stehen Spielerinnen die auch aus der Fernwurfzone treffen können, vom Kreis, der immer wieder glänzend freigespielt wurde, oder von den Außenpositionen, Vaterstetten war in allen Belangen überlegen. Attila Kardos ist sich jedenfalls sicher, „Ich habe den Wiederaufsteiger in die Regionalliga gesehen“.
Völlig befreit und locker können seine Schützlinge also ins Spiel gehen. Zu verlieren haben sie gegen diesen Gegner wahrlich nichts. Während die Punkte letzte Woche eigentlich eingeplant waren, sind es die gegen Vaterstetten sicherlich nicht. Und doch, wer den TSV Winkelhaid mit seinem Kampfgeist und der enormen Heimstärke kennt, der weiß, dass im Sportpark schon so mancher Favorit gestolpert ist. Der letztjährige Aufsteiger TSV Ismaning weiß ein Lied davon zu singen, als er beide Punkte dem TSVW überlassen musste und auch die hohen Favoriten Dachau und Bergtheim mussten Federn lassen. Eine dem Gegner angemessen volle Sportpark-Halle würde den Winkelhaider Spielerinnen dann sicher noch den letzten Kick geben, um alles aus sich heraus zu holen. Trotzdem müsste schon alles Handballglück der Welt zusammenkommen, um gegen einen solchen Hochkaräter mithalten zu können.
Zumindest kann Kardos erstmals auf seinen kompletten Kader zurückgreifen und damit auch besser auf die verschiedenen Spielsituationen reagieren. Im ersten Spiel gegen Unterhaching fehlte noch Nina Custovic während in Burghausen Barbara Purucker und Vreni Götz nicht dabei waren.
Die bisher überaus sattelfeste Deckung soll der Garant für einige eigene Tempogegenstöße sein, während auf der anderen Seite dem Positionsangriff das Hauptaugenmerk gilt. Ziel muss es sein dem Gegner nicht allzu viele leichte Bälle zu schenken, denn die nutzt der in der Regel zielstrebig aus. Variabel, beweglich und dynamisch soll gespielt werden, um einige Lücken in den dichten Deckungsverband Vaterstettens zu reißen. Gefahr aus dem Rückraum sorgt für Tiefenräume, die Durchbruchsmöglichkeiten und Kreisanspiele für die Nebenleute schaffen. Das alles auf einem technisch hohen Niveau werden Purucker & Co. schon abrufen müssen, um den TSV Vaterstetten zumindest ein wenig zu ärgern. Das sie es können haben sie in der Vergangenheit schon bewiesen.
Aufstellung:
Sabine Huppert
Janine Wiesend
Bianka Turinsky
Konni Beck
Vroni Petzold
Barbara Purucker
Steffi Schubert
Andy Bachmeier
Nina Custovic
Sandra Christlein
Sarah-Maria Wolf
Christine Zimmermann
Kathi Meier
Melli Krauß