Vorbericht zum Spiel TSV Vaterstetten - TSV Winkelhaid

 

Am Sonntag starten die Winkelhaider Handballerinnen mit großer Vorfreude zum schweren aber auch höchst interessanten Auswärtsspiel in Richtung Vaterstetten. In der dortigen Gymnasiums-Halle wollen sie den vor der Saison am höchsten gehandelten Meisterschaftsfavoriten herausfordern und können dabei völlig gelöst und locker auftreten. Einen gehörigen Druck dürfte hingegen der zu Hause in dieser Saison noch ungeschlagene Regionalligaabsteiger verspüren, will er das angestrebte Ziel des Wiederaufstiegs in die dritthöchste Liga nicht frühzeitig ad acta legen müssen. Bereits 7 Minuspunkte weist das Konto Vaterstettens auf, wobei einige Punktverluste so nicht erwartet werden konnten. Spitzenspiele in Regensburg (20:22) oder Bergtheim (22:23) kann man durchaus auswärts verlieren, die Niederlage in Burghausen (19:21) und der Punktverlust in Bayreuth (27:27) waren von Erfolgstrainer Tom Eck so sicher nicht einkalkuliert. Der stapelte, wie es schon immer seine Art ist, vor der Saison tief, wer ihn jedoch kennt weiß genau, dass er nur ein Ziel kennt. Den Wiederaufstieg in die Regionalliga, wo sein TSV den bayerischen Handball die letzten 5 Jahre sehr gut repräsentiert hatte.

Leider konnten die Winkelhaiderinnen die augenscheinliche Auswärtsschwäche des Kontrahenten im Hinspiel nicht ausnutzen und verloren mit 22:27. Damals traf Vaterstetten allerdings auf eine noch nicht wirklich aufeinander eingespielte neu zusammengestellte Winkelhaider Mannschaft, die zusätzlich von der eine Woche zuvor erlittenen Niederlage in Burghausen verunsichert war und sich zudem sage und schreibe 28 technische Fehler erlaubte. Bis zur 45. Minute konnten die Winkelhaiderinnen damals trotzdem prima mithalten und hatten die Partie bis zum Stande von 20:20 völlig offen gestalten können. Danach häuften sich die Fehler und Fehlwürfe überproportional, was die Münchener Vorstädterinnen eiskalt auszunutzen vermochten. Auch die neu einstudierte 3-2-1-Deckung hatte noch nicht die Stabilität, die sie im weiteren Saisonverlauf entwickelt hat. So wollen Barbara Purucker und ihre Mitspielerinnen dem haushohen Favoriten diesmal ihre wahre Stärke präsentieren und die Partie bis möglichst weit in die Schlussphase offen gestalten. Wenn dann auch ein Quäntchen Glück dazu kommt, wer weiß, vielleicht könnte dann sogar ein Pünktchen herausspringen.

Wie schwer vor allem die Angriffsaufgabe wird zeigt ein Blick auf die aktuellen Tordifferenzen. In Vaterstetten hat man es mit der mit großem Abstand besten Deckungsreihe der Liga zu tun, die es jedem Gegner schwer macht überhaupt über 20 Tore zu kommen. Durchschnittlich mussten die Torhüterinnen Vaterstettens nur gerade 19 Bälle pro Spiel aus dem Netz holen. Verspüren musste das zuletzt auch der starke ASV Dachau, der gerade 14 Torerfolge bejubeln konnte und mit 14:21 klar verlor.

Hier sollte Winkelhaid seine Hausaufgaben nach dem Sieg über Wacker Burghausen vom letzten Samstag gemacht haben, denn man wird erneut gegen eine sehr engmaschige und gut verschiebende Abwehr agieren müssen. Das Angriffsspiel muss dabei idealerweise breit angelegt sein, um mit schnellen und auch einmal überraschenden Ballstaffetten die Deckung in Bewegung zu bringen. Von Vorteil ist dabei, dass sich der Gegner nicht auf einzelne Winkelhaiderinnen konzentrieren kann, da im Grunde von allen Positionen Gefahr droht. Gleiches gilt natürlich auch für den Angriff Vaterstettens, der jede Position mindestens doppelt und sehr gut besetzt hat. Herausragend sind dabei die wohl besten Flügelspielerinnen der Liga. Vor allem Rechtsaußen Krissi Bellmann ist eine regelrechte Tormaschine, die man kaum über 60 Minuten ausschalten kann. Schon im Hinspiel verbuchte die Linkshänderin 7 Treffer. Ihr steht auf der linken Seite Bettina Pfeiffer kaum nach, die oft nur sehr wenig Platz braucht, um ihre meist sehr scharfen und platzierten Bälle abzufeuern. Mühe hatten da schon eher die ansonsten spielstarken Rückraumspielerinnen Vaterstettens, sich gegen die offensiven Winkelhaiderinnen durchzusetzen. Allen voran Tina Augenthaler, Tochter von Fußball-Weltmeister Klaus Augenthaler, deren jüngere Schwester Lisa inzwischen auch schon der Jugend entwachsen ist und in der ersten Mannschaft spielt. Viel Mühe hatte der TSV zudem die routinierte Kreisspielerin Evi Hoffmann in den Griff zu bekommen. Auch sie erzielte 7 Tore, so dass alleine das Duo Bellmann/Hoffmann für über 50% der Vaterstettener Torerfolge sorgte. Hoffmann wird nach einer Knieverletzung aber voraussichtlich fehlen, die sich zum Glück nicht als der zunächst geglaubte Kreuzbandriss entpuppte.

In der Defensive sieht auch Trainer Attila Kardos den Schlüssel für einen möglichen Erfolg. „Wenn wir nur den Bruchteil einer Sekunde unkonzentriert sind, nutzt Vaterstetten das sofort aus“, warnt er vor Nachlässigkeiten in der Deckung. Zudem wird man mit Sicherheit auch wieder die Unterstützung der Torhüterinnen brauchen. Im Hinspiel machte Janine Wiesend eines ihrer besten Spiele.

Nachdem die Grippewelle vorbei ist, muss der TSV in diesem Duell des Tabellenvierten gegen den –fünften auf Vreni Götz verzichten. Dafür sind Nina Custovic und Kathi Meier wieder mit von der Partie. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr.

 

Aufstellung TSV Winkelhaid:

Sabine Huppert        Tor

Janine Wiesend       Tor

Bianka Turinsky        Tor

 

Konni Beck                          

Vroni Petzold                       

Barbara Purucker                

Sandra Christlein                

Christine Zimmermann                               

Sarah-Maria Wolf                

Nina Custovic

Kathi Meier                          

Julia Heinicke                                                         

Melli Krauß