Vorbericht zum Spiel TSV Schwabmünchen - TSV Winkelhaid
Die Handballerinnen des TSV Winkelhaid müssen am Sonntag die neben Burghausen weiteste Auswärtsreise der Saison auf sich nehmen. Die Fahrt geht zum bereits als Absteiger feststehenden TSV Schwabmünchen, der vor 2 Jahren nach einem gemeinsamen Trainingslager zusammen mit den Winkelhaiderinnen aufgestiegen war und jetzt den bitteren Gang zurück in die Landesliga gehen muss.
Ob die um 16:30 Uhr beginnende Partie genauso torreich wird wie die bisherigen Begegnungen der beiden Kontrahenten bleibt abzuwarten, ist aber durchaus wahrscheinlich. Schon letzte Saison überragten bei beiden Mannschaften die Angriffsreihen, als Winkelhaid mit einer dummen 30:32 Niederlage aus Schwaben zurückkehrte und das Rückspiel im Sportpark 29:26 für sich entschied. Noch mehr Tore bekamen die damals restlos begeisterten Fans im Hinspiel dieser Saison zu sehen, als die Winkelhaiderinnen beim 44:24 Sieg einen wohl für lange Zeit geltenden Torerekord für Pflichtspiele aufstellten. Die dabei erhaltenen 24 Gegentreffer mahnen allerdings zur Vorsicht. So leicht wie im Hinspiel wird die Auswärtsaufgabe für den TSV mit Sicherheit nicht. In einem Heimspiel und vom Abstiegsdruck befreit ist Schwabmünchen nach wie vor ein ernstzunehmender Gegner, der sich zu wehren wissen wird. Die lange Fahrt in den Knochen und mit personellen Engpässen werden sich die Gäste einen Sieg erst redlich erarbeiten müssen. Trotzdem wäre alles andere als ein Erfolg eine Überraschung.
Die Gastgeberinnen hätten sich gegen den von Beginn an drohenden Abstieg besser wehren können, hätten sich nicht ihre beiden absoluten Leistungsträgerinnen Sibylle Jendrzej und Andrea Hildbrand schwer verletzt. Während erstere nach einem Kreuzbandriss schon nach wenigen Spielen ihre Laufbahn beendete, war Hildbrand im Hinspiel zwar noch dabei, jedoch schon da sichtlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Als auch sie noch ausfiel, war Schwabmünchen vor allem in der Deckung häufig hoffnungslos unterlegen. Die eigenen gelb-blauen Farben hält jetzt noch am ehesten die ungemein schnelle Linksaußen Svea Thurner hoch, die aus der Not heraus auch schon einmal im Rückraum eingesetzt wird. Mit ihrer Zweikampfstärke und blitzschnellen Kontern hält sie jede Deckung über die gesamte Spielzeit auf Trab. Zudem wurde mit Angelika Hübenthal ein Urgestein des schwäbischen Handballs reaktiviert. Die großgewachsenen Rückraumwerferin hat zwar an Schnelligkeit verloren, ist auf Grund ihrer großen Erfahrung dennoch sehr zu beachten. Sehr gute Leistungen brachte zuletzt auch die erst 16jährige Linkshänderin Nadine Meyer, die Winkelhaids Trainer Attila Kardos in seiner Funktion als Landestrainer selbst schon zwei Jahre lang in der Bayernauswahl trainierte. Sie darf schon frühzeitig Seniorinnenluft schnuppern.
Ähnliches wird in Winkelhaid ja schon länger praktiziert. Die blutjungen Zimmermanns, Meiers, Kraußens, Heinickes, Götzens oder Weißhäupls im Kader sind ebenfalls alle noch Jugendliche, die sich aber schon seit längerem in der Bayernliga behaupten können und zum Teil sogar zu unverzichtbaren Stammspielerinnen gereift sind. Janine Wiesend und Sarah-Maria Wolf sind der Jugend auch erst seit dieser Saison entwachsen. Auch auf sie wird es wieder ganz besonders ankommen, wenn man die 2 Punkte aus dem Süden Augsburgs mit auf die lange Heimfahrt nehmen will. Dazu will Kardos aus der gewohnt offensiven Deckungsformation heraus wieder die vielfach kaum zu verteidigenden Konterfeuerwerke losjagen. Jedes dieser einfachen Tore erleichtert die Aufgabe. Umgekehrt gilt es jedoch auch auf das Tempospiel der Gastgeberinnen aufzupassen, die im Hinspiel vor allem über die Schnelle Mitte zu oft zum Erfolg kamen. Gelingt dann noch ein gutes und geduldiges Positionsspiel, dürfte einem Sieg nichts mehr im Wege stehen.
Aufstellung TSV Winkelhaid:
Sabine Huppert Tor
Janine Wiesend Tor
Bianka Turinsky Tor
Konni Beck
Vroni Petzold
Barbara Purucker
Sandra Christlein
Nina Custovic
Christine Zimmermann
Sarah-Maria Wolf
Kathi Meier
Vreni Götz
Melli Krauß
Julia Heinicke