Vorbericht zum Spiel TSV Winkelhaid - ESV Regensburg

 

Für einmal bilden die Handballerinnen des TSV Winkelhaid das Vorprogramm für das große Aufstiegsfinale der Männer gegen Indersdorf. Weit mehr als ein Pausenfüller verspricht die Partie gegen den Tabellenzweiten ESV Regensburg aber zu werden. Eine volle Halle bereits zum Spielbeginn um 14:15 Uhr lohnt sich für die Fans an diesem besonderen Tag für den Winkelhaider Handball allemal, zumal Beck & Co. auf eine der besten bayerischen Mannschaften der letzten Jahre treffen.

Die Domstädterinnen spielten schließlich noch vor 2 Jahren in der 2. Bundesliga, bevor der rasante Abstieg über die Regionalliga in die Bayernliga erfolgte. Hier wurde der sofortige Wiederaufstieg zum existenziellen Ziel erklärt und mit markigen Sprüchen vor und während der Saison angestrebt. „Uns kann keiner schlagen“, war zu lesen, doch seit dem letzten Spieltag gilt die Mission der neuen Trainerin Judith Pimpl als gescheitert. Nach der eigenen 27:29 Niederlage gegen Bayreuth und dem gleichzeitigen Sieg des TV Weidhausen gegen Marktleugast holten sich die Oberfränkinnen schon 3 Spieltage vor Schluss den Meistertitel und steigen in die Regionalliga auf. Für den ESV gleicht dieses Abschneiden einem Desaster, denn von den Einzelspielerinnen her waren sie mit Abstand am stärksten besetzt, konnten ihre individuellen Qualitäten aber vor allem in den beiden verlorenen Duellen gegen den TV Weidhausen nicht in zählbares umsetzen. Die machten vor, wie man mit mannschaftlicher Geschlossenheit und einem überzeugenden taktischen Konzept auch über eine ganze Saison hinweg einen favorisierten Kontrahenten hinter sich lassen kann. Winkelhaid kann stolz darauf sein neben Vaterstetten das einzige Team gewesen zu sein, dass Weidhausen eine Niederlage beibringen konnte, zumal dann ja auch noch das Pokal-Viertelfinale gegen den TV gewonnen wurde. So kann man ohne Übertreibung festhalten, dass sich die Winkelhaiderinnen vom Leistungspotenzial her auf Augenhöhe mit dem Regionalligaaufsteiger bewegt haben. Was dem TSV fehlte ist einfach die Konstanz, wie sich letzten Sonntag bei der bitteren Niederlage in Schwabmünchen wieder einmal brutal gezeigt hat.

Die entstandenen seelischen Wunden – für Trainer Attila Kardos und die Mannschaft war dieses Spiel eine der größten Enttäuschungen der letzten Jahre – konnten schon am Dienstag in einem Trainingsmatch gegen die Bayerische Polizeiauswahl geleckt werden. Die „Freundinnen und Helferinnen“ bereiten sich gerade auf die kommende Woche stattfindende Deutsche Meisterschaft in Sulzbach-Rosenberg vor und waren gespickt mit Spielerinnen aus Landes-, Bayern- und Regionalliga. Der 32:25 Sieg der Winkelhaiderinnen über eine Spielzeit von 3 x 25 Minuten kam da gerade recht, um sich vor dem Spiel gegen Regensburg verloren gegangenes Selbstvertrauen zurück zu holen. Vor allem der Deckungsverband konnte sich in der 3-2-1-Formation wieder stabilisieren und bot inklusive der Torhüterinnen vor allem ab dem 2. Drittel eine überragende Vorstellung.

Der wird es auch gegen die Regensburgerinnen bedürfen, die mit den beiden bezahlten Tschechinnen Monika Stoilovova und Marketa Johannova zwei Ausnahmespielerinnen in den eigenen Reihen haben. Gerade die beiden hatte der TSV im knapp 28:30 verlorenen Hinspiel sehr gut im Griff, vernachlässigte dafür aber die Mitspielerinnen, die allesamt auf ihren jeweiligen Positionen eine Verstärkung für jedes Bayernliga-Team darstellen würden. Die beiden Rumäninnen Oana Surdu und Andreea Croitoru beispielsweise oder die jungen ehemaligen Bayernauswahlspielerinnen Vera Balk und Steffi Plail richteten fast noch größeren Schaden an. Nur mit Kampfgeist und viel Körpereinsatz wird man die physisch überlegenen Gäste vom eigenen Tor einigermaßen fernhalten können. Gleiches gilt für den Angriff, der auf sehr rigoros zupackende Regensburger Abwehrspielerinnen treffen wird, die – je nachdem wie viel die Schiedsrichter zulassen werden – auch einmal knüppelhart hinlangen können. Will man sich hier durchsetzen, müssen durchdachte und gut vorbereitete Angriffsaktionen mit einer fehlerfreien Passqualität angesetzt werden. Dann entstehen auch beim ESV Lücken, die man mutig und zielstrebig wird nutzen müssen.

Nur mit einem Sieg hat der TSV noch die Möglichkeit den 3. Endrang zu erreichen, selbst wenn man dann trotzdem noch auf Ausrutscher der um einen Zähler vorne liegenden Konkurrenten Vaterstetten und Dachau hoffen müsste. Eines steht für Kardos aber unabhängig vom Spielausgang fest: „Wir werden den Zuschauern einen süßen Aperitif für das Männerspiel servieren.“

Aufstellung TSV Winkelhaid:
Sabine Huppert        Tor
Janine Wiesend       Tor
Bianka Turinsky        Tor

Konni Beck                          
Vroni Petzold                       
Barbara Purucker               
Sandra Christlein                
Nina Custovic                      
Christine Zimmermann                               
Sarah-Maria Wolf                
Kathi Meier                          
Vreni Götz                            
Melli Krauß                           
Julia Heinicke