Vorbericht zum Spiel HC Erlangen - TSV Winkelhaid
Zum letzten Auswärtsspiel der Meisterschaftsrunde treten die Winkelhaider Handballerinnen beim HC Erlangen an. In der Bayernliga wird dies vorerst das letzte Duell der beiden Lokalrivalen sein, muss doch der HC überraschend den bitteren Abstieg in die Landesliga hinnehmen. Der TSV will ab 13:30 Uhr in der Karl-Heinz-Hirsemann-Halle beim Berufsschulzentrum nach zwei Niederlagen in Folge endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis verspüren.
Mit großen Ambitionen waren die Unistädterinnen in die Saison gestartet und wollten die schon in der Vorsaison mäßige Platzierung (Rang 8 mit 18 Punkten) deutlich steigern und im vorderen Drittel mitmischen. Der Kader ist von den Einzelspielerinnen her auch sehr gut besetzt, doch als Mannschaft konnte man das vorhandene Potenzial kaum einmal auf den Hallenboden zaubern. So kam alles völlig anders und nach dem guten Beginn mit 4:2 Punkten rutschte man im weiteren Verlauf immer weiter in den Tabellenkeller. Negativer Höhepunkt waren die beiden Niederlagen kurz hintereinander gegen das Schlusslicht aus Marktleugast, was dann auch in der Konsequenz zur vorzeitigen Entlassung von Trainer Wolfgang Bartsch führte. Dass die Negativserie nicht alleine ihm zugeschrieben werden kann, zeigten die letzten Spiele. Zwar errang der HC mit neuem Trainergespann zunächst 2 Siege gegen Rimpar und Schwabmünchen bei einer knappen und respektablen Niederlage gegen Bayreuth. Danach jedoch konnten nicht mehr genügend Punkte gesammelt werden, da auch die Konkurrenz punktete. Die Hoffnung durch das Erreichen des 10. Ranges den Abstieg noch zu verhindern ist ebenfalls so gut wie zerstoben, zumal alles nach einer sofortigen Rückkehr des TSV Ismaning aus der Regionalliga aussieht. Somit dürfte es bei den schon vor der Saison festgelegten vier Absteigern bleiben. Neben den bereits seit längerem feststehenden Marktleugast und Schwabmünchen müsste aktuelle der SV Wacker Burghausen als viertes Team mit 16 Punkten absteigen.
Mittlerweile stehen auch die Aufsteiger aus den Landesligen fest. Neben dem Tuspo Heroldsberg und dem HCD Gröbenzell konnte sich am letzten Spieltag auch der TV Nabburg die Meisterschaft in der Gruppe Mitte mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sichern.
Alles andere als Abstiegssorgen plagen derzeit den Winkelhaider Trainer Attila Kardos, der mit seinen Spielerinnen noch bis vor kurzem auf den 3. Endrang spekulieren konnte. Nach den Niederlagen in Schwabmünchen und zuletzt gegen den ESV Regensburg ist dieser allerdings nicht mehr zu erreichen. Mit einem Sieg in Erlangen kann man sich aber zumindest den 5. Schlussrang sichern, was immerhin auch eine Verbesserung gegenüber dem 6. Platz im Vorjahr bedeuten würde.
Die Leistung gegen starke Regensburgerinnen war schon wieder gut, auch wenn man es nicht schaffte den Tabellenzweiten richtig zu ärgern. In den entscheidenden Momenten setzten sich einfach die Routine und die körperliche Überlegenheit der Domstädterinnen durch. Gegen körperlich größtenteils überlegene Gegenspielerinnen hat man es auch am Sonntag gegen den HC Erlangen zu tun. Großgewachsene Rückraumspielerinnen und schnelle, durchsetzungsstarke Außen prägen die Aufstellung des HC. Schon im Hinspiel brauchte man fast die gesamte erste Halbzeit, um sich an die Spielweise des Gegners anzupassen. Schnell lag der TSV mit 1:5 und 3:7 hinten, ehe man die Abwehr stabilisierte und durch viele Kontertore Zug um Zug aufholen konnte. Nach der knappen 13:11 Halbzeitführung konnte sich der TSV nach dem 20:17 erst in der Schlussviertelstunde zum 31:20 Endstand absetzen. Vor allem Rückraum links Larissa Dorst konnte zu Beginn schalten und walten wie sie wollte und erzielte die 3 ersten Treffer für Erlangen im Alleingang. Auf der rechten Seite hat man nach dem Abgang von Wolfgang Bartsch mit der ehemaligen Zweitliga-Spielerin des 1. FC Nürnberg Angelika Elfinger – Bartsch hatte sich mit der wurfgewaltigen Linkshänderin verstritten – wieder Verstärkung bekommen. Nicht mehr so quirlig wie früher ist sie aber noch immer mit einem harten Wurf und gutem Auge für die Mitspielerinnen ausgestattet und kann eine Deckungsreihe vor große Probleme stellen.
Egal wie, ein Sieg muss her für die Winkelhaiderinnen, die diesmal ohne personelle Probleme in die Partie gehen können. Die zuletzt immer wieder in der Kritik stehende Deckung sollte dafür aber wieder zur alten Form und Aggressivität, sowie der in der 3-2-1-Formation unabdingbaren mannschaftlichen Geschlossenheit zurückfinden. Für die kommende Saison soll dafür auch die neu verpflichtete Torhüterin Andrea Schewetschek sorgen. Die 21-jährige spielte schon unter Kardos in der Auswahl und war zuletzt beim TSV Lichtenau in der Landesliga aktiv. Dafür wird Sabine Huppert etwas kürzer treten, als Torwart Nr. 4 aber weiterhin zur Verfügung stehen. An der Mannschaft bleibt sie ohnehin nahe dran, da sie gerade ihren Trainerschein macht und dann als Co-Trainerin von Kardos fungieren wird. Vor allem bei der konditionellen Arbeit und im Torwarttraining wird sie schwerpunktmäßig eingesetzt werden.
Aufstellung TSV Winkelhaid:
Sabine Huppert Tor
Janine Wiesend Tor
Bianka Turinsky Tor
Konni Beck
Vroni Petzold
Barbara Purucker
Sandra Christlein
Nina Custovic
Christine Zimmermann
Sarah-Maria Wolf
Kathi Meier
Vreni Götz
Melli Krauß
Julia Heinicke