Vorbericht zum Final-Four

 

Für die Winkelhaider Handballerinnen ist die Saison mit dem überzeugenden 34:21 Sieg gegen Bergtheim gerade zu Ende gegangen und doch steht der Höhepunkt noch bevor. Am Samstag um 11:30 Uhr startet der Bus mit Spielerinnen und Fans in Richtung des oberbayerischen Weilheim zum Final-Four des Bayerischen Handballpokals 2006/07. Erstmals in der Winkelhaider Vereinsgeschichte konnte sich eine Frauenmannschaft bis unter die letzten 4 Teams spielen, die jetzt im Rahmen eines großen Handballevents die beiden Halbfinalspiele und das Finale an einem Tag und in einer Halle austragen.

Von einem echten Event kann man angesichts des Veranstalters TSV Weilheim tatsächlich ausgehen, zeigte der sich doch unlängst in der Lage eine Jugend-Europameisterschaftsqualifikation perfekt auszurichten. Die dort gewonnenen Erfahrungen werden sicherlich in die Organisation mit einfließen. Mit den drei starken Bayernligisten Dachau, Bayreuth und Winkelhaid sowie dem guten Bezirksoberligisten und Gastgeber TSV Weilheim sind die Halbfinals zudem noch hervorragend gut besetzt.

Um 15:00 Uhr treffen dabei zunächst die beiden Ligakonkurrenten ASV Dachau (4. der abgelaufenen Saison) und HaSpo Bayreuth (7.) aufeinander. Um 17:00 Uhr werden dann die Winkelhaiderinnen (5.) vom TSV Weilheim (2. der Bezirksoberliga Alpenvorland) herausgefordert. Auf dem Papier erscheint diese Partie natürlich als das leichteste Los, birgt aber eben auch die dem Pokal eigenen Tücken. Eine Mannschaft die es fast in die Landesliga geschafft hat, darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Die Chance für den erstmaligen Finaleinzug wollen sich die Winkelhaiderinnen trotzdem nicht entgehen lassen und werden entsprechend motiviert und mit der richtigen Einstellung aufs Feld gehen. Das Finale ist letztlich auch schon deshalb lukrativ, weil schon das Erreichen des Endspiels die Qualifikation für die erste Hauptrunde des DHB-Pokals bedeuten würde.

Das Finale der beiden Halbfinalsieger wird um 19:30 Uhr angepfiffen. Der unbedeutende dritte Rang wird nicht ausgespielt.

Startschwierigkeiten hatte der TSV Winkelhaid, der in den letzten Jahren in schöner Regelmäßigkeit schon immer spätestens in der zweiten Runde ausgeschieden war, auch im diesjährigen Wettbewerb. Beim Tuspo Heroldsberg reichte es nur zu einem hauchdünnen 20:17 Sieg, der im nach hinein jedoch hoch einzuschätzen ist. Heroldsberg schaffte schließlich überaus souverän den Aufstieg in die Bayernliga und wird in der kommenden Saison auch in der Liga einer der Kontrahenten sein. Gegen die SG DJK Rimpar hatte man in der nächsten Runde leichtes Spiel. Der vermeintlich schwer zu spielende Bayernligist kam stark ersatzgeschwächt angereist und musste mit einer 35:15 Packung den Heimweg antreten. Das absolute Highlight folgte kurz vor Weihnachten, als man den schwersten sich noch im Lostopf befindlichen Gegner erwischte. Und das zu allem Überfluss auswärts. Beim Regionalligaaufsteiger TV Weidhausen ging man als krasser Außenseiter ins Spiel und lieferte eine der stärksten Saisonleistungen ab. Wenn man bedenkt, dass die Oberfranken mit nur zwei Niederlagen in Winkelhaid und in Vaterstetten durch die Bayernliga marschiert sind, konnte man vor allem die Höhe des 32:26 Sieges fast schon als sensationell einstufen. Somit war dann auch die größte Hürde aus dem Weg geräumt. Trotzdem entpuppte sich der Landesligaaufsteiger TV Münchberg im Viertelfinale als harter Brocken. Der TSV setzte sich am Ende aber doch klar mit 29:23 durch und zog ins Final-Four ein. Dort konnte man schon einmal die Situation proben ohne Trainer Kardos anzutreten, der auch diesmal nicht dabei sein wird. Sein schon lange geplanter Ferienflieger ließ sich nicht mehr umbuchen. Fehlen wird diesmal als einzige Spielerin auch Julia Heinicke.

Wie schwer man sich auch gegen einen Bezirksoberligisten tun kann, hat man in Münchberg gesehen. Trotzdem sollte der Klassenunterschied auch auf dem Spielfeld sichtbar werden. In Sachen Tempo, Dynamik und Durchsetzungsvermögen müsste Winkelhaid neben den technischen Fertigkeiten die Nase vorne haben. Wichtig wäre ein guter Start ins Spiel, um gleich die Nervosität abzulegen und einen guten roten Faden zu finden. Ein Vorteil für Winkelhaid könnte zudem sein, dass man selbst noch voll im wöchentlichen Spielrythmus steckt, während die Weilheimerinnen ihre Saison schon Mitte April beendet haben und sich nur noch für den Pokal warm hielten. Eine mittelgroße Überraschung gelang den Gastgeberinnen im Viertelfinale allerdings auch schon, als sie den Mittelfeld-Landesligisten Post SV München klar mit 23:16 ausschalten konnten.

Das Duell zwischen Dachau und Bayreuth dürfte hingegen keinen Favoriten kennen. Während Dachau sein Potenzial in Form von etlichen regionalligaerfahrenen Spielerinnen in einen vierten Rang mit 32 erreichten Punkten über die gesamte Saison hinweg umsetzte, kam HaSpo erst zum Ende der Hin- und vor allem zum Ende der Rückrunde richtig in Fahrt. Am Ende reichte es den zu Beginn lange in Abstiegsgefahr befindlichen Oberfranken noch zu 24 Punkten und dem 7. Endrang. Beide Mannschaften bevorzugen höchstes Spieltempo, so dass schon dieses Halbfinale ein echter Kracher zu werden verspricht. Auf Dachauer Seite ist vor allem die linke Angriffsseite mit der pfeilschnellen Claudia Voss auf Linksaußen, der wurfgewaltigen und dynamischen Anne Gerhards auf Rückraum links und Spielmacherin Birgit Elze zu beachten. Geschwächt hat die Dachauerinnen dagegen der verletzungsbedingte Ausfall von Barbara Steinhart, einer der besten Torhüterinnen der Bayernliga. Bei HaSpo ist die großgewachsene Kim Koppold nach ihrem Auslandsaufenthalt wieder im Team und bildet mit Evelyn Hock und Kerstin Müller im Rückraum sowie Beate Trapka am Kreis einen exzellenten Mittelblock. Im Tempospiel suchen auch die Wagnerstädterinnen vorwiegend ihr Heil, wobei jede Gelegenheit zum Gegenstoß oder der schnellen Mitte genutzt wird.

Direkt im Anschluss an das Pokalhighlight werden die Winkelhaiderinnen eine auf Grund der langen Saison nur vierwöchige Sommerpause einlegen, ehe schon Mitte Juni die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnen wird.

Aufstellung TSV Winkelhaid:
Sabine Huppert        Tor
Janine Wiesend       Tor
Bianka Turinsky        Tor

Konni Beck                          
Barbara Purucker               
Sandra Christlein                
Nina Custovic                      
Christine Zimmermann                               
Sarah-Maria Wolf                
Kathi Meier                         
Vreni Götz                            
Melli Krauß                           
Vroni Petzold