TSV Winkelhaid - HCD Gröbenzell

27:27 (12:12)

 

Einen richtigen Handball-Knüller erlebten die Zuschauer beim Auftakt  in die neue Bayernliga-Saison der Frauen. Die Begegnung zwischen dem TSV Winkelhaid und dem starken Aufsteiger HCD Gröbenzell bot alles was das Handballerherz höher schlagen lässt. Zwei gleich starke Kontrahenten, die sich in einem unglaublich intensiven, spannenden und hochklassigen Spiel nichts schenkten und sich letztlich mit einem gerechten und den Leistungen entsprechenden 27:27 Unentschieden trennten. Beide legten ein Wahnsinnstempo vor und waren augenscheinlich gewillt den Saisonauftakt positiv zu gestalten.

Dies galt in der Anfangsphase vor allem für die Gäste aus dem Münchener  Westen, die den im Angriff noch nicht richtig justierten Winkelhaiderinnen gleich einen ernüchternden 0:4 Rückstand bescherten. Schon hier scheiterten Konni Beck und Mitspielerinnen reihenweise an der bundesligaerfahrenen Sandra Lambser im Gröbenzeller Tor. In diesem Punkt hatten die Gäste einen klaren Vorteil zu verbuchen, konnten doch die Winkelhaider Torsteherinnen im Gegensatz zu Lambser kaum einen freien Ball erwischen. Umso bemerkenswerter war die folgende Aufholjagd des TSV, der in der Deckung aufopferungsvoll kämpfte und jetzt auch im Angriff so langsam auf Touren kam. Jetzt waren die Mannschaften gleichwertig und so blieb auch der Gröbenzeller Vorsprung über das 2:6, 4:8 bis zum 6:10 konstant bei 4 Treffern bestehen. Der TSV konnte jetzt über längere Spielphasen den Druck auf die massiert in 6-0 Formation agierende Deckung Gröbenzells aufrecht erhalten. So kam man zwangsläufig zu guten Wurfgelegenheiten. Die Torerfolge von Konni Beck über Durchbrüche, Christiane und Ulli Antos aus dem Rückraum, Sandra Christlein vom Kreis sowie Chrissie Zimmermann und Kathi Meier von den Außen zeigen, wie variabel der TSV im Gegensatz zur letzten Saison zu spielen in der Lage ist. Nach dem 7:11 folgte ein unwiderstehlicher Zwischenspurt der Winkelhaiderinnen, an dem Ulli Antos maßgeblich beteiligt war. Nachdem Konni Beck das 8:11 erzielte, erzielte sie gleich 3 Treffer in Folge zum vielumjubelten 11:11 Ausgleich. Zur Halbzeit stand es dann 12:12 Unentschieden und man war sich einig, dass beide Mannschaften dem hohen Tempo in der 2. Spielhälfte würden Tribut zollen müssen.

Davon war zunächst jedoch nichts zu merken. Unverändert agierten die Kontrahenten mit Tempospiel ohne nennenswerte Pausen und boten feinste Handballunterhaltung. Dies vor allem auch weil sich im gesamten Verlauf der zweiten Halbzeit keine Mannschaft mehr nennenswert absetzen konnte. Zunächst war es den Gröbenzellerinnen vorbehalten immer wieder einen Treffer vorzulegen. Die einzige Zwei-Tore-Führung gelang ihnen dabei beim 14:16, doch auch die konnte Winkelhaid durch ein herrliches Tor von Sandra Christlein – ihr Zusammenspiel mit Christiane Antos funktionierte jetzt blendend – und einen Durchbruch auf der rechten Seite durch Konni Beck ausgleichen. Trotzdem dauerte es bis zum 21:20, ehe dem TSV durch einen Wurf von Nina Custovic von Linksaußen die erste Führung des gesamten Spiels gelang. Jetzt hatten die Winkelhaiderinnen über Minuten die Nase vorne, verpassten jedoch viermal in Folge die Führung auszubauen. Jeweils im direkt auf einen Führungstreffer folgenden Angriff musste der Ausgleich hingenommen werden. In der Deckung machte sich da nun doch der enorme Kraftverschleiß bemerkbar. Obwohl die Formation von der kraftraubenden und laufintensiven 3-2-1-Formation auf 6-0 umgestellt wurde, taten sich jetzt immer wieder Lücken auf. Vorwiegend über ihre starken Außen erzielten die Gäste jetzt ihre Treffer, so auch den 27:27 Ausgleich 40 Sekunden vor dem Abpfiff. Dem Gesetz der Serie entsprechend hätte es der TSV jetzt eigentlich im letzten Angriff noch den Siegtreffer erzielen müssen. Der Wurf von Ulli Antos strich aber leider knapp über das Tor, so dass es am Ende beim gerechten Unentschieden zwischen zwei hervorragenden Mannschaften blieb.

In der Meisterschaft geht es für den TSV erst am 06.10. auswärts beim zweiten Aufsteiger HSG Nabburg-Schwarzenfeld weiter. Vorher tritt man aber noch am 03.10. in der 3. Runde des BHV-Pokals beim Nord-Landesligisten TV Marksteft an und will dort den Einzug ins Viertelfinale klar machen.

In den weiteren Partien des 1. Spieltages gab es zwei Favoritensiege und eine faustdicke Überraschung. In der Spitzenbegegnung zweier Meisterschaftsanwärter machte der ESV Regensburg beim überraschend klaren 29:21 Auswärtssieg beim HSV Bergtheim deutlich, dass die Meisterschaft nur über die Domstädterinnen gehen kann. Bayreuth fertigte Aufsteiger TuSpo Heroldsberg mit 33:17 ab, so dass der TuSpo eine harte Landung in der Bayernliga erlebt haben dürfte. Die Überraschung gab es in Unterhaching, wo der einheimische TSV gegen den ASV Dachau einen 22:21 Sieg feierte.

Aufstellungen:

Winkelhaid:

Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Ulrike Antos (5); Christiane Antos(4/1); Annette Wolf; Katrin Meier (1); Sarah-Maria Wolf; Konni Beck (7); Sandra Christlein (4); Chrissie Zimmermann (1); Nina Custovic (5/2); Melli Krauß; Julia Heinicke

 

Gröbenzell:

Stefanie Jäger (Tor); Patricia Wörner (Tor), Sandra Lambser (Tor); Sandra Ottmann (2); Julia Schuster; Michaela Hagl; Antje Wettstädt (6/4); Laura Frank (2); Veronika Stör (2); Stephanie Kilias (6); Katharina Wörle (5); Sina Fischer (4)

 

Schiedsrichter: Wolfgang Gieß und Herbert Reitenauer vom TSV Wertingen