ESV Regensburg - TSV Winkelhaid
24:36 (12:21)
Auch der TSV Winkelhaid konnte den Aufstiegsexpress des ESV Regensburg nicht stoppen. In der Handball-Bayernliga der Frauen verlor man auswärts deutlich mit 24:36 und war trotz guter Phasen über die gesamte Spielzeit gesehen chancenlos. Besonders in der ersten Halbzeit fanden die Winkelhaiderinnen kein Rezept gegen die sehr guten Konter der Gastgeberinnen.
Die Anfangsphase geriet noch ausgeglichen, da der TSV die jeweils vorlegenden Regensburgerinnen mit gut vorbereiteten Angriffen noch nicht davonziehen ließ. Bis zum 5:6 blieb man dem Gegner auf den Fersen, als sich erste technische Fehler und Fehlwürfe einschlichen. Da bei Ballverlusten die einleitenden Passgeberinnen nicht wie in der Vorbesprechung vom Trainergespann gefordert, sofort attackiert wurden, konnte die ihre Langpässe auf die pfeilschnellen Außen Marketa Johannova und Nicole Odersky unbedrängt platzieren. Innerhalb von nur knapp 2 Minuten zog der ESV auf 5:10 davon und baute diese in der Folge immer weiter aus. Die Angriffsaktionen der Winkelhaiderinnen waren im Grunde gegen die massive 6-0 Formation Regensburgs ganz gut aufgebaut. Es war viel Bewegung im Aufbauspiel und eine bewegliche Nina Custovic führte wieder geschickt Regie. Pech hatte man mit gleich vier Pfostentreffern, die den Rückstand deutlich erträglicher gestaltet hätten. Die größten Probleme lagen vielmehr im Abwehrbereich, wo dem ESV einige Würfe deutlich zu leicht erlaubt wurden. Zudem kam kaum Unterstützung durch die Torhüterinnen, die in der gesamten 1. Halbzeit nur gerade 4 gehaltene Bälle verbuchen konnten. Ein Wert, mit dem man gegen keinen Bayernligisten einen Blumentopf gewinnen kann. Der verletzungsbedingte Ausfall von Andrea Schewetschek machte sich hier negativ bemerkbar.
Nach dem frustrierenden Halbzeitrückstand von 12:21 Toren, konnte der TSV die zweite Spielhälfte dann deutlich ausgeglichener gestalten. Sandra Christlein orientierte sich nach Ballverlusten sofort zur ersten Ballbesitzerin der Domstädterinnen und konnte somit eine große Zahl der Konter schon im Keime ersticken. Im Positionsabwehrspiel war man dann wacher und aggressiver und bekam jetzt auch Rückendeckung von einer sich klar steigernden Janine Wiesend im Tor. In den zweiten 30 Minuten hielt sie noch 13 Bälle und gab so die notwendige Sicherheit, um sich auch im Angriff wieder zu steigern. Die Zahl der technischen Fehler ging zurück und weiterhin konnte die Regensburger Deckung unter Druck gesetzt werden. Dass nicht alle Abschlüsse im gegnerischen Tor landeten lag am weiter vorhandenen Pech mit der Torumrandung – alleine Kathi Meier traf von Linksaußen zweimal nur den langen Pfosten – und an der ebenfalls starken ESV-Torhüterin Tanja Eschl, die einige freie Würfe entschärfen konnte.
Insgesamt verkaufte sich der TSV Winkelhaid jetzt nach besten Kräften und konnte auch das eine oder andere spielerische Highlight setzen. Das schönste Tor des Abends blieb denn auch dem TSV vorbehalten. Nach einer Kreuzbewegung mit Christiane Antos konnte Nina Custovic per Rückhand-Bodenpass Ramona Weißhäupl auf Linksaußen bedienen, die mit ihrem ersten Saisontor – dies gelang auch Annette Wolf nach einem herrlichen Konter – knallhart in den langen Winkel abschloss. Die zweite Halbzeit ging am Ende nur mit 12:15 verloren und der TSV konnte erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Angesichts der noch höheren Niederlagen von HaSpo Bayreuth (16:32) und dem ASV Dachau (16:34) beim Meisterfavoriten, hat man sich ganz gut verkauft. Eines jedoch scheint schon nach dem vierten Spieltag festzustehen. Der bayerische Meister kann 2008 nur ESV Regensburg heißen.
Aufstellung:
Winkelhaid:
Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Ulrike Antos (2); Christiane Antos 7/2); Annette Wolf (1); Kathi Meier (1); Konni Beck (3); Sandra Christlein (4); Chrissie Zimmermann (1); Nina Custovic (4); Melli Krauß (0); Julia Heinicke (0); Ramona Weißhäupl (1)
Regensburg:
Ines Flesch (Tor); Tanja Eschl (Tor); Oana Surdu (4); Carolin Reitinger (4); Denise Heinemann (1); Vera Balk (4); Nicole Odersky (5); Zeljka Vockinger (1); Martina Rank (4); Monika Stoilovova (8/2); Marketa Johannova (5)