TSV Winkelhaid - TuSpo Heroldsberg

28:27 (15:13)

 

Es war das erwartet schwere und umkämpfte Lokalderby des TSV Winkelhaid gegen TuSpo Heroldsberg in der Handball-Bayernliga der Frauen. Nur hauchdünn mit 28:27 konnte der TSV den Sieg ins Ziel retten, nachdem in etlichen Situationen zuvor der Sack nicht zu gemacht wurde.

Eine Unzahl an technischen Fehlern in der Gegenstoßauslösung und im Spielaufbau sowie großes Wurfpech – die Stabilität der Torumrandung wurde etliche Male geprüft - verhinderte einen deutlicheren Erfolg der Winkelhaiderinnen. Den verdankte die Mannschaft am Ende weniger ihren spielerischen Fähigkeiten als vielmehr ihren großartigen kämpferischen Qualitäten. Dabei gelang die Startphase voll und ganz nach Wunsch. Mit 10:5 konnte sich der TSV bis zur 15. Minute absetzen. Hier stand die Deckung bis auf wenige Ausnahmen gut, es wurden Ballgewinne erzielt und Heroldsberg kam kaum zu nennenswerten Wurfchancen. Auch im Angriff lief noch alles nach Plan. Der Ball wurde schnell und druckvoll gespielt und variable Abschlüsse brachten den Erfolg. Als Beleg dafür wurde Heroldsbergs Torhüterin Nr. 1 Kerstin Dornauer schon bald von Melanie Gugel ersetzt, die dann etwas mehr Glück hatte. Beim TSV spielten sich in dieser Phase vor allem die Geschwister Sarah-Maria und Annette Wolf in den Vordergrund. Danach begannen allerdings in der Winkelhaider Deckung die ersten Unkonzentriertheiten. Aus Freiwürfen ließ man sich einige Male zu leicht düpieren und das Überlaufen durch Gegenspielerinnen ohne Ball wurde ebenfalls nicht konsequent genug verhindert. So konnte sich Heroldsberg wieder in Spiel zurück kämpfen und war beim 10:8 wieder gefährlich nahe gekommen. Zunächst erwies sich diese Serie der Gäste als Strohfeuer, da der TSV erneut bis zum 14:9 scheinbar beruhigend davonziehen konnte. Wieder waren es Fehler ohne Not die TuSpo noch bis zur Pause auf 15:13 verkürzen ließen.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich dann ein technisch weiterhin von beiden Kontrahenten nur mittelmäßiges, von den knappen Spielständen her aber ungemein spannendes Derby, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Dass es dabei jederzeit fair zuging zeigt die Tatsache, dass die souveränen Schiedsrichter Kamm/Waltner insgesamt nur 3 Zeitstrafen (2 gegen den TSV, 1 gegen Heroldsberg) aussprechen mussten. Der TSV legte zwar zum 17:14 vor, musste aber in der Folge nicht nur den Ausgleich zum 17:17, sondern auch den Rückstand beim 18:19 hinnehmen. Danach übernahm man das Zepter wieder selbst und konnte in etlichen Situationen trotz bester Möglichkeiten die Führungen nicht ausbauen. So beim 24:21 oder 26:23, als die Winkelhaiderinnen schon wie die sicheren Sieger aussahen. Obwohl die Gäste konditionell offenkundig am Ende ihrer Kräfte waren, gestattete man ihnen nach häufig längeren guten Deckungsphasen dann doch wieder die Durchbrüche, die den Gegner im Spiel hielten. Erst als Nina Custovic mit ihrem Rückraumwurf zum 28:26 erfolgreich war, konnten die zahlreichen Zuschauer durchatmen. Der letzte Gegentreffer 4 Sekunden vor dem Ende viel nicht mehr ins Gewicht.

Somit gelang dem TSV in seiner englischen Woche nach dem 38:24 gegen Burghausen bereits der zweite Sieg, dem man schon am Samstag in Unterhaching den nächsten folgen lassen will.  Die Münchenerinnen sind nach dem überraschenden Startsieg gegen den ASV Dachau (22:21) tief nach unten durchgerutscht und konnten keinen weiteren Punkt mehr sammeln. Die letzten beiden Spiele verloren sie unglücklich gegen Bayreuth mit 23:25 und am letzten Sonntag mit 21:22 in Rimpar und hängen damit im Tabellenkeller fest. Ein Tabellenplatz der den Hachingerinnen aber nicht gerecht wird. Vom Spielerpotenzial her müsste das erklärte Ziel Klassenerhalt locker zu schaffen sein. Auffällig ist die sehr großgewachsene Rückraumreihe. Allen voran gehören die wurfgewaltigen Rückraumspielerinnen Stefanie Brandt und Stefanie Albrecht zu den Leistungsträgerinnen der Mannschaft von Trainerin Vanadis Putzke. Für Winkelhaid heißt es den Schalter innerhalb kürzester Zeit umzulegen und sich auf die komplett andere Spielweise des neuen Gegners einzustellen. Da dazu keine einzige Trainingseinheit Zeit bleibt, muss sich die Mannschaft auf die theoretischen Ausführungen ihres Trainergespanns verlassen und die Vorgaben entsprechend umsetzen. Wenn dann noch die technischen Fehler im Aufbauspiel reduziert werden können, könnte die „goldenen Woche“ mit der vollen Ausbeute von dann 6 Punkten abgeschlossen werden.

 

Aufstellungen:

TSV Winkelhaid:

Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Ulrike Antos (1); Annette Wolf (2); Katrin Meier (2); Sarah-Maria Wolf (5); Christiane Antos (8/3); Konni Beck (5); Sandra Christlein (1); Chrissie Zimmermann (1); Nina Custovic (3); Melli Krauß; Julia Heinicke

TuSpo Heroldsberg

 

Kerstin Dornauer (Tor); Melanie Gugel (Tor); Silja Kreuzer (3/3); Meike Pinsenschaum (3); Andrea Berner (5); Sandra Dummert; Andrea Böhm; Stefanie Ertel (6); Agnes Wisniewski (1); Eva Riedmüller; Marina Rexin (8); Catharina Zahn; Sabrina Zehmeister (1); Teresa Burger