TSV Winkelhaid - TSV Vaterstetten

21:32 (11:19)

 

Der TSV Vaterstetten ließ den Winkelhaider Handballerinnen in der Bayernliga-Partie des 7. Spieltages keine Chance und untermauerte seinen Ruf als Spitzenmannschaft. Mit 21:32 fiel die Pleite jedoch empfindlich hoch aus, was die Unterlegenheit Winkelhaids in allen Mannschaftsteilen widerspiegelt.

Viel hatte sich die junge Truppe des TSVW vorgenommen und kam auch – zumindest im Angriff - entsprechend gut ins Spiel. Nachdem bis zum 3:3 immer die Gäste einen Treffer vorlegen konnten, ging bis zum 6:5 jeweils Winkelhaid in Front. Schon bei diesen ersten Gegentreffern zeigte sich jedoch erneut, dass man in der Deckung aktuell gegenüber den Spitzenteams nicht konkurrenzfähig ist. Obwohl diesmal, auch auf Wunsch der Mannschaft, mit einer 6-0 Abwehrformation begonnen wurde, waren die großen Räume zwischen zwei Nebenleuten nicht zu übersehen. Vorhersehbare Abläufe des Gegners wurden nicht erkannt und die Reaktionen darauf kamen entsprechend zu spät. So konnte Vaterstetten seiner Spielfreude freien Lauf lassen und wurde daran in den seltensten Fällen ernsthaft gehindert. Wahrscheinlich waren die Spielerinnen von Trainer Tom Eck selbst überrascht, wie leicht sie zum Kreis durchbrechen konnten. Als dann in der mittleren Phase der ersten Halbzeit auch im Angriff der Winkelhaiderinnen die ersten Patzer unterliefen, konnte Vaterstetten vom 6:5 zum 6:11 mit einer Serie von 6 Toren in Folge das Spiel fast schon vorentscheiden. Danach fing sich Winkelhaid zwar wieder und konnte diesen Rückstand bis zum 11:16 halten. Doch die Treffer der Gäste zum 11:19 Halbzeitstand besiegelten endgültig die damit feststehende Niederlage.

Es stellte sich nur die Frage, wie man sich dieser in der zweiten Hälfte fügen würde. Angeführt von einer endlich überragend haltenden Andrea Schewetschek im Winkelhaider Tor, kämpfte der TSV und ergab sich nicht seinem Schicksal. Die Mannschaft zeigte Charakter und konnte das Spiel jetzt wieder ausgeglichener gestalten. Da man im Angriff die ersten guten Möglichkeiten ausließ konnte sich Vaterstetten noch auf 11:22 absetzen. Die restlichen 25 Spielminuten verliefen dann aber mit 10:10 Unentschieden. Jetzt zeigten die Gastgeberinnen in der Deckung etwas mehr Biss und auch im Angriff klappten einige Spielelemente hervorragend. Herrliche Rückraumtore waren die Konsequenz, die allerdings nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass die Außenspielerinnen und die Kreisposition nahezu völlig verwaist waren. Gute Anspiele waren hier Mangelware, so dass die Angriffe der Gastgeberinnen zu einseitig und mittelastig aufgebaut wurden. Die Tatsache, dass sich auf Winkelhaider Seite nur 5 der 11 eingesetzten Feldspielerinnen – allesamt Rückraumspielerinnen - in die Torschützenliste eintragen konnten, belegt dies eindrücklich. Da agierten die Münchenerinnen mit 8 erfolgreichen Angreiferinnen deutlich flexibler und gewannen letztlich das von den Rothenburger Schiedsrichtern Gilcher/Schmidt fehlerlos geleitete Spiel auch in der Höhe verdient.

Es ist derzeit ein wenig zu viel Lehrgeld, das die größtenteils unerfahrenen Winkelhaiderinnen  zahlen müssen. Auch kommende Woche beim Tabellenzweiten in Bergtheim droht ein weiterer Anschauungsunterricht in Sachen Tempohandball, Dynamik und Durchsetzungsvermögen. Danach kommen dann wieder Gegner, die auf Augenhöhe scheinen. Spätestens bis dahin sollte die Abwehr stabilisiert werden, will man wieder Punkte einfahren. Was wirklich in der Mannschaft steckt muss sie jetzt beweisen. Dies gilt auch für die Umsetzung der enormen Anstrengungen von Co-Trainerin Sabine Huppert, die während der Vorbereitung und auch in der laufenden Saison unzählige Teambildungs- und Kommunikationstrainings abgehalten hat. Jetzt ist die Mannschaft gefragt und sollte beweisen, ob davon etwas bei ihr hängen geblieben ist.

Aufstellungen:

TSV Winkelhaid

Andrea Schewetschek (Tor); Janine Wiesend (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Ulli Antos (2); Annette Wolf; Katrin Meier; Verena Götz (2); Sarah-Maria Wolf; Christiane Antos (8/4); Konni Beck (7); Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann; Nina Custovic (2); Melli Krauß

 

TSV Vaterstetten

Daniela Huber; Lisa Augenthaler (5/1); Valerie Golnhofer; Laura Cuperus; Monika Steininger (4/1); Tina Augenthaler (2); Stephanie Hoepner (7/1); Steffi Blechinger (3); Verena Bruni (2); Evi Hoffmann (4); Antje Nessler; Bettina Pfeiffer (5)