TSV
Winkelhaid - HSG
Nabburg/Schwarzenfeld
29:12 (17:5)
Selten sah man zufriedenere Gesichter beim Trainergespann Kardos/Huppert als nach dem Handball-Bayernliga-Match des TSV Winkelhaid gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld. Mit 29:12 deklassierten ihre Schützlinge den Gegner und dominierten die Partie über die gesamte Spieldauer nach Belieben. Genau hierauf gründete sich die Zufriedenheit der Trainer, hatte man doch ansonsten in jedem Spiel auch einige Hänger zu überwinden und tat sich gegen auf dem Papier unterlegene Kontrahenten auch schon deutlich schwerer.
Vor allem der stabile Deckungsverband, in der Vorrunde noch des Öfteren das Sorgenkind, zeigte keinerlei Schwächen und hatte eine überragend und souverän haltende Janine Wiesend im Rücken, die den Nabburger Rückraumwerferinnen früh den Zahn zog und auch mit präzisen Langpässen den eigenen Gegenstoß nährte. Der rollte immer wieder in Richtung des von der ebenfalls gut haltenden Gästetorhüterin Claudia Frankerl gehüteten Gästetores, wobei ein in der Weihnachtspause intensiv eingeübtes Konter-Konzept schon die ersten Erfolge in Form von glänzend freigespielten Spielerinnen brachte. Einen Wermutstropfen gab es bei einer dieser Konterchancen zu verkraften, als sich Sandra Christlein beim Zusammenprall mit einer Verteidigerin eine Knieverletzung zuzog, die sich nach der ersten Diagnose als Innenbanddehnung herausstellte. Eine genaue Diagnose wird erst nach einer speziellen Untersuchung möglich sein. Man kann nur hoffen, dass die Bank am Winkelhaider Kreis nicht allzu lange ausfallen wird. In ihre Rolle schlüpften in der Folge Kathi Meier und Chrissie Zimmermann sehr erfolgreich.
Bis zum 3:2 konnten die Oberpfälzerinnen noch mithalten, als der TSV die Zügel anzog und mit einer unwiderstehlichen Serie bis auf 11:2 davonziehen konnte. In ganz besonderer Spiel- und Wurflaune präsentierten sich Christiane Antos und Nina Custovic, die mit druckvollen Aktionen die Angriffe aufbauten und jede sich bietende Möglichkeit zum Torwurf nutzten. Mit 7 bzw. 6 Feldtoren waren sie am Ende die erfolgreichsten Torschützen des TSV. Zählt man die 5 verwandelten Strafwürfe von Christiane Antos noch dazu, kam sie auf überragende 12 Treffer.
Auch Umstellungen in der Abwehr und ein Team-Time-Out durch Gästetrainer Wolfgang Völkl brachten keine Wende. Weiter dominierten die Winkelhaiderinnen ihre Gegnerinnen und legten Tor um Tor nach. Chrissie Zimmermann als Gegenstoßblitz, Kathi Meier am Kreis toll von Konni Beck freigespielt und Vreni Götz konnten den TSV bis zur Pause schon uneinholbar mit 17:5 in Front bringen. Nach einer der besten Saison-Halbzeiten ging man in die Kabine. Dort puschten sich die Spielerinnen nochmals und wollten dem Gegner im Gegensatz zum Hinspiel – dort verlor man nach der 19:8 Führung zur Pause die zweite Halbzeit mit 10:13 – diesmal keine Ergebniskosmetik gönnen. Und so kam es auch. Mit zwei Treffern zum 19:5 nahm man der HSG gleich wieder sämtlichen Wind aus den Segeln und spielte in der Deckung weiter konzentriert. Dass man dies bei nur einer Zeitstrafe mit überaus fairen Mitteln schaffte, macht die gesamte Abwehrleistung noch bemerkenswerter. Christiane Antos zeigte jetzt ihr gesamtes Wurfrepertoire, variierte geschickt und war von der Nabburger Deckung kaum aufzuhalten. Da einige gute Wurfgelegenheiten noch ausgelassen wurden, waren die Gäste mit den am Ende 29 Torerfolgen Winkelhaids noch gut bedient. Vor allem das 30. Tor wollte in den letzten Minuten nicht mehr fallen, was den positiven Gesamteindruck nicht schmälern konnte. Winkelhaid zeigte eine souveräne, mit einem klaren Spielkonzept geführte Partie, in der alle Spielerinnen ihre Stärken einbrachten und den auch in dieser Höhe verdienten Erfolg ermöglichten.
Nachdem Gröbenzell bereits am Donnerstag mit 26:29 gegen den ASV Dachau den Kürzeren zog und auch HaSpo Bayreuth erwartungsgemäß mit 20:33 gegen den Spitzenreiter ESV Regensburg verlor, konnten die Winkelhaiderinnen (15 Punkte) beide in der Tabelle überholen und verbesserten sich vom 7. auf den 5. Rang. Eine Platzierung mit der man auch am Saisonende voll und ganz zufrieden wäre. Kommenden Samstag um 16:30 Uhr steht das Lokalderby beim TuSpo Heroldsberg auf dem Programm, wo sich die Gastgeberinnen sicherlich für die knappe 27:28 Hinspielniederlage werden revanchieren wollen. Kann der TSV seine Leistung erneut in dieser Form abrufen, dürften aber auch in Heroldsberg gute Siegchancen bestehen.
Aufstellung:
TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Ulli Antos; Annette Wolf; Katrin Meier (1); Vreni Götz (3); Sarah-Maria Wolf (1); Christiane Antos (12/5); Konni Beck (2); Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann (4); Nina Custovic (6); Melli Krauß