TSV
Winkelhaid - ESV
Regensburg
21:37 (11:19)
Beide Halbzeiten mit 8 Toren Unterschied verloren, das ist die Bilanz der Winkelhaider Handballerinnen im Spiel gegen den weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer ESV Regensburg. Das 21:37 (11:19) zeigt den Leistungsunterschied beider Mannschaften ungetrübt und deutlich auf. Auf der einen Seite die Domstädterinnen, die sich körperlich überlegen kaum einen Fehler erlaubten und jene des TSV gnadenlos ausnutzten. Andererseits die Winkelhaiderinnen, die zwar kämpferisch bemüht waren das hohe Tempo des Gegners mitzugehen, dabei jedoch eine enorme Fehlerquote produzierten. Es war keineswegs so, dass der TSV keine toll herausgespielten Aktionen hatte, doch meist folgte einem schönen Spielzug ein krasser Abspielfehler, der dem Gegner das Leben leicht machte. Vor allem im Gegenstoßaufbau der Anfangsphase verspielte man leichtfertig die Möglichkeit hautengen Kontakt mit den Regensburgerinnen zu halten. Das schnelle 0:2 konnte der TSV beim 3:3 wieder ausgleichen und auch in der Folge startete man erfolgversprechende Konter aus einer guten Abwehr heraus. Doch anstatt selbst zum leichten Torerfolg zu kommen, schenkte man dem Gegner den Ball zu häufig mit einem technischen Fehler oder Fehlpass, was der seinerseits per Konter sofort bestrafte. Bis auf 3:8 konnte sie der ESV in dieser Phase absetzen und diese „BigPoints“ für sich verbuchen. Hier verkaufte sich Winkelhaid unter Wert, denn die Ansätze beim Gegenstoß und auch im Aufbauspiel waren durchaus gut. Der Ball lief schnörkellos durch die eigenen Reihen und angeführt von einer überaus spiellaunigen und treffsicheren Nina Custovic, sowie der treffsichersten Angreiferin Christiane Antos konnte das Spiel bis weit in die erste Halbzeit hinein wieder offen gestaltet werden. Bis auf 8:10 (23.) schlossen die Winkelhaiderinnen wieder auf und hatten hier ihre beste Phase. Die Gästeshooterin Monika Stoilovova – sie konnte anfangs nahezu ungehindert durch die Winkelhaider Abwehr marschieren – war jetzt bei Chrissie Zimmermann gut aufgehoben und Janine Wiesend hielt einige Bälle. Fatal wirkte sich dabei aus, dass alle Abpraller vom Tor bei den Gästen landeten und diese somit jeweils eine zweite oder sogar dritte Chance zum Torwurf erhielten.
Eine Zeitstrafe gegen Christiane Antos nach 24 Minuten läutete dann den Anfang vom Ende aller Träume auf ein besseres Ergebnis ein. Jetzt spielte man im Angriff unclever, schloss meist schon nach wenigen Sekunden ab und erhielt die Quittung in Form von weiteren Kontern prompt serviert. Innerhalb kürzester Zeit distanzierte der Spitzenreiter die Gastgeberinnen und ging mit der vorentscheidenden 11:19 Führung in die Halbzeitpause.
Fast identisch verlief auch die zweite Spielhälfte. Lange Zeit konnte der TSV wieder mithalten und der Abstand blieb im Rahmen. Wieder war die Spielzeit schon weit in die zweite Hälfte vorgerückt, als beim 17:27 nur gerade 2 Treffer Differenz hinzu kamen. Vreni Götz setzte sich jetzt mehrmals im Zweikampf gut durch und Christiane Antos zeigte immer wieder ihre seit Saisonbeginn deutlich gestiegene Wurfvariabilität. In den letzten 10 Spielminuten schwanden jedoch die Kräfte und der ESV setzen noch einige Treffer zu viel nach. So stand am Ende zwar eine deftige 21:37 Schlappe an der Anzeigentafel, doch die Winkelhaiderinnen konnten zumindest von sich behaupten das Spiel mutig und mit der Bereitschaft das Tempo des übermächtigen Gegners mitzugehen geführt zu haben. Sie haben das Spiel nicht verschleppt, sondern versuchten bis zum Schluss ihre eigenes Spielkonzept durchzuziehen. Dem gebührt Respekt und so konnte man der Mannschaft letztlich auch nicht wirklich böse sein.
Kommenden Samstag geht es auf die weiteste Auswärtsfahrt nach Burghausen, wo man gegen einen Abstiegskandidaten weitere Punkte sammeln will. Mit einer Senkung der Fehlerquote und dem gleichen hohen Tempo sollte ein Sieg machbar sein. Im Hinspiel jedenfalls sorgte der TSV beim 38:24 Sieg für eine regelrechte Torflut.
Aufstellung:
TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky; Ulli Antos (1); Annette Wolf (1); Katrin Meier; Vreni Götz (2); Sarah-Maria Wolf; Christiane Antos (9); Konni Beck (3); Chrissie Zimmermann; Nina Custovic (5); Melli Krauß; Sandra Christlein
ESV Regensburg
Ines Flesch (Tor); Oana Surdu (4/2); Carolin Reitinger (4); Denise Heinemann; Zeljka Vockinger (4); Vera Balk (4); Monika Stoilovova (3/1); Martina Rank (9); Nicole Odersky (2); Marketa Johannova (7)