TSV Winkelhaid - TSV Unterhaching
 
24:22 (11:10):

 

Das war eine ganz enge Kiste für die Winkelhaider Handballerinnen. In einem rassigen Kampfspiel konnten sie den TSV Unterhaching mit 24:22 besiegen und damit Revanche für die Hinspielniederlage nehmen. Beide Teams zeigten von Beginn an hohe Einsatzbereitschaft und den Willen die Partie unbedingt gewinnen zu wollen. Die Gäste kämpften dabei gegen den drohenden Abstieg. Die Gefahr hat sich denn auch nach dem überraschenden Sieg von TuSpo Heroldsberg gegen Dachau weiter vergrößert.

Den besseren Start erwischten die Winkelhaiderinnen, die im Angriff gleich ein extrem hohes Tempo im Aufbauspiel vorlegten. Als Chrissie Zimmermann per Gegenstoß – von Janine Wiesend mit einem präzisen Langpass hervorragend bedient – zum 3:1 verwandelte, schien man auf einem guten Weg. Die Gäste schlugen jedoch prompt zurück. Ihre großen und wurfstarken Rückraumspielerinnen agierten sehr beweglich und konnten durch dynamisches Kreuzen die Winkelhaider Deckung immer wieder vor Probleme stellen. Die war noch nicht ganz auf der Höhe, kam immer wieder einen Schritt zu spät und agierte noch nicht mit der Aggressivität, die man sich vor dem Spiel vorgenommen hatte. So entwickelte sich eine jederzeit spannende Begegnung, die nach dem 4:4 bis kurz vor der Pause keine Mannschaft mit mehr als einem Treffer Vorsprung vorne sah. Erst eine kleine Serie der Winkelhaiderinnen vom 8:9 zum 11:9 brachte wieder eine Zwei-Tore-Führung, die jedoch in der letzten Sekunde von Unterhaching zum 11:10 Halbzeitstand verkürzt wurde.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeberinnen völlig verschlafen aus der Kabine. Zunächst kassierte man in Überzahl spielend zwei Tore, ohne selbst einmal zu treffen. Auch als man wieder in Gleichzahl spielte hatte Unterhaching die Nase vorne und legte zwei weitere Treffer nach. Man musste beim 11:14 um die Winkelhaiderinnen bangen, scheiterten sie doch zu oft an der sehr guten Gästetorhüterin Katrin Christoforis. Auch von der Strafwurflinie scheiterten diverse Werferinnen insgesamt fünfmal. Hier machte sich das Fehlen von Christiane Antos – sie konnte wegen einer Pflichtschulfahrt nicht mitspielen – bemerkbar. Auf ihrer angestammten Rückraum links Position wurde sie jedoch von Konni Beck glänzend vertreten. Die machte eine richtig gute Partie, weil sie einerseits die Geduld bewies immer wieder auf die richtige Wurfgelegenheit zu warten und weil sie mit geschickten Pässen ihre Linksaußen und Sandra Christlein am Kreis einsetzen konnte. Zusammen mit Nina Custovic und Sarah-Maria Wolf sorgte sie für ein hohes Tempo im Angriff. Gegen die sehr früh heraustretenden und aggressiv und körperbetont deckenden Gäste mussten sich die Winkelhaiderinnen immer wieder durchsetzen. Sie nahmen den Kampf an. Vor allem aber galt es angesichts des Rückstands die Deckung zu verstärken und auch das gelang hervorragend. Nina Custovic und Konni Beck im Innenblock arbeiteten jetzt sehr gut zusammen und räumten die Kreuzungen der Gäste ab. Das Übergeben/Übernehmen klappte jetzt und Unterhaching musste seine Chancen von weiter Außen suchen. Gestützt auf die jetzt nahezu fehlerlose Abwehr blies man zur Aufholjagd. Nach dem 14:16 dreht der TSV die Partie mit 4 Toren in Serie zur 18:16 Führung. Die wurde beim 20:17 sogar noch ausgebaut, als man zweimal freistehend an Christoforis scheiterte und die Vorentscheidung verpasste. Kathie Meier mit zwei befreienden Toren von Linksaußen und Ulli Antos, die sich auf Rückraum rechts durchsetzen konnte und vor allem bei den letzten beiden Strafwürfen die Nerven behielt, sorgten für wichtige Tore in der spannenden Schlussphase. Unterhaching konnte nach dem 23:20 nochmals auf 23:22 verkürzen, doch Sandra Christlein bewies nach einem tollen Anspiel von Konni Beck ihre Nervenstärke und erzielte den umjubelten Siegtreffer zum 24:22.

Es war eine hervorragende Mannschaftsleistung der Winkelhaiderinnen gegen einen Gegner, der auf Grund der gezeigten Spielleistung unverständlicherweise auf einem Abstiegsplatz steht. Der Sieg war angesichts der beiden anstehenden schweren Aufgaben in Vaterstetten (3.) und gegen Bergtheim (2.) enorm wichtig. Nach der Niederlage von Bergtheim in Bayreuth steht der Aufstieg des ESV Regensburg nun endgültig fest. Rein rechnerisch brauchen sie zwar noch 4 Punkte aus den letzten 6 Spielen, doch niemand zweifelt daran, dass sie die holen werden.

Aufstellungen:

TSV Winkelhaid

Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Annette Wolf; Sarah-Maria Wolf (2); Konni Beck (5); Carina Weiler; Sandra Christlein (1); Nina Custovic (4/1); Ulli Antos (6/2); Chrissie Zimmermann (4/1); Kathi Meier (2), Melli Krauß, Vreni Götz

TSV Unterhaching

Katrin Christoforis (Tor); Constanze Hädrich (Tor); Stefanie Brandt (4/1); Silke Kummer; Stephanie Mordtan; Kirstin Brandt; Stefanie Albrecht (5/2); Monika Dießl (3); Kerstin Hagen (1); Jessica Putzke (5/1); Silke Schwaiger (1); Melanie Maunz (3); Christiane Herdt