TSV Winkelhaid - SG/DJK Rimpar

20:21 (12:9)

 

Das letzte Saison-Heimspiel der Winkelhaider Handballerinnen ging gegen die SG/DJK Rimpar mit 20:21 verloren. Die Niederlage hatte zwei Gründe. Einerseits hatte der TSV über die gesamte Partie hinweg unzählige Stockfehler zu verzeichnen. Besonders im Gegenstoßaufbau glichen die Bemühungen einer Fehlpassorgie, so dass eine ganze Reihe guter Gelegenheiten an der mangelhaften technischen Ausführung scheiterten. Auch im Abschluss leistete man sich zu viele Fehlwürfe, die oft nicht einmal das gegnerische Tor oder nur den Pfosten trafen. Andererseits wurde das Spiel durch teilweise haarsträubende Fehlentscheidungen der beiden unterfränkischen Unparteiischen maßgeblich beeinflusst. Die Entscheidung Konni Beck nach einer Abwehraktion bei der sie ihre Gegnerin im Gesicht traf – wohlgemerkt mit einer zeitlichen Verzögerung von über einer Minute – zu disqualifizieren, mag man bei strenger Auslegung der Regeln noch nachvollziehen. Winkelhaid wurde dadurch einer seiner Säulen in Angriff und Abwehr beraubt. Doch nur kurz darauf wurde über eine klare Tätlichkeit von Rimpars Kreisspielerin Katharina Richter, sie schlug mit dem Ellenbogen nach hinten aus und traf dabei Ulli Antos ebenfalls im Gesicht, hinweggesehen. Die dafür verteilte gelbe Karte ist schlichtweg ein Witz und zeigt nur, dass die Referees die Situation sehr wohl wahrgenommen haben. Wenn man vorher bei einer unbeabsichtigten Aktion hohe Maßstäbe angesetzt hat, kann man hier nicht die Augen verschließen. Schon jetzt, Mitte der ersten Halbzeit, zeichnete sich ab, dass der TSV an diesem Abend nicht nur gegen den Gegner wird kämpfen müssen.

Nach ausgeglichenem Beginn, als man im Angriff gut begann und Christiane Antos immer wieder in gute Wurfpositionen bringen konnte, stabilisierte sich die Deckung Winkelhaids zunehmend. Bis zum 6:6 hatte man in der Defensive noch enorme Probleme die Zweikämpfe zu gewinnen und sich auftuende Lücken zu schließen. Erst danach folgte eine kleine Serie zum 9:6. Bezeichnender Weise gelangen gerade hier aus der jetzt stabilen Deckung heraus einige schöne Kontertreffer. Weitere Möglichkeiten versandeten in den schon erwähnten Fehlpässen. Trotzdem reichte es den Vorsprung bis zur Pause beim 12:9 Halbzeitstand zu halten.

Schwach kamen die Einheimischen aus der Kabine, denn sie mussten in kurzer Zeit den 12:12 Ausgleich hinnehmen. Erst danach wurde das eigene Spiel wieder strukturierter. Beim 15:12 sah man sich auf einem guten Weg sich abzusetzen, ehe erneute technische Unzulänglichkeiten dem Gegner in die Karten spielten. Rimpar, das unermüdlich weiterkämpfte um die Hoffnungen im Abstiegskampf aufrecht zu erhalten, glich erneut aus, ehe sich in der Schlussphase ein ganz enges Spiel entwickelte. Winkelhaid legte zwar immer wieder vor, konnte sich aber nicht mehr weiter als mit 2 Treffern absetzen. Nach dem 20:18 wurde der letztliche Ausgang des Spiels wieder maßgeblich von den Schiedsrichtern beeinflusst. Über etliche Schrittfehler, vor allem von Rimpars Spielertrainerin Sabine Wiegand begangen, wurde schlicht hinweggesehen. Bei der Auslegung des passiven Spiels wurden zweierlei Maßstäbe angelegt. So konnte Rimpar eine Zeitstrafe locker mit einem Angriff absitzen während beim TSV das Vorwarnzeichen teilweise schon nach wenigen Pässen kam. Vor allem aber war es skandalös, was sich Rimpars Abwehr mit Sandra Christlein am Kreis erlauben durfte. Mehrfach in aussichtsreicher Position angespielt wurde sie immer wieder geklammert, umgerissen und gestoßen. Nicht nur die fälligen Strafen und Siebenmeter blieben aus, noch nicht einmal einen Freiwurf bekam sie zugesprochen. Hier wurden die Auslegungsgrenzen klar überschritten. Rimpar nutzte seine sich daraus ergebenden Konterchancen und siegte letztlich mit 20:21. Ein Erfolg den man den Gästen auf Grund ihrer kämpferischen Einstellung durchaus gönnen mag, der aber einen ganz faden Beigeschmack hatte.

Eines stellte Winkelhaids Trainergespann hinterher allerdings auch klar. Die eigene  Mannschaft bot eine enttäuschende Leistung, die nicht annähernd an die erfrischenden Vorstellungen vor einer Woche beim Turnier in Rovereto heran reichte. Hätte man so gespielt wie dort, hätte man trotz der Schiedsrichter gewinnen können. Warum die Mannschaft wie schon in den beiden letzten Jahren immer zum Saisonende hin so stark nachlässt bleibt weiter ein Geheimnis. Eine letzte Gelegenheit sich in besserer Verfassung zu präsentieren bleibt beim Auswärtsspiel in Dachau am kommenden Samstag. Dort werden beim Tabellenvierten die Trauben allerdings um einiges höher hängen.

 

Aufstellung:

TSV Winkelhaid

Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Sarah-Maria Wolf; Konni Beck (1); Sandra Christlein (2); Nina Custovic (2); Ulli Antos (3); Chrissie Zimmermann (2); Kathi Meier; Vreni Götz; Christiane Antos (10/2); Annette Wolf

SG/DJK Rimpar

Laura Knorz (2); Marion Keidel (1); Annalena Dürr; Mareike Bausenwein; Antje Giller (8/2); Caroline Feser (2); Katja Hempt (4); Susanne Scheller; Katharina Richter (2); Elke Kastner; Sabine Wiegand (2); Annina Tucher