ASV
Dachau - TSV
Winkelhaid
18:28 (9:12)
Die Winkelhaider Handballerinnen boten in Dachau beim Saisonfinale nochmals eine ansprechende Leistung. Sie vergaßen bei ihren unzähligen freien Wurfmöglichkeiten nur eines: Den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. So endete die Partie am Ende deutlich zu hoch mit 28.18 (12:9) für den ASV Dachau, der damit seinen 4. Endrang untermauerte. Winkelhaid landete am Ende auf dem siebten Platz.
Schon die ersten zwei Spielminuten waren richtungweisend für eine Begegnung, das als Spiel der vergebenen Chancen in die Annalen des TSV eingehen wird. Schon in dieser Anfangsphase wurden klarste Gelegenheiten ausgelassen. Selbst frei auf das Dachauer Tor zulaufende Winkelhaiderinnen vermochten es nicht den Ball an der starken Veronika Marquart vorbei zu bringen. Trotzdem gelangen 2 Treffer zur 2:0 Führung, doch auch im Anschluss war keine Besserung in Sicht. Hinzu kam, dass jetzt auch der ASV auf Touren kam und seine gefürchteten Tempogegenstöße einsetzen konnte. Auch die stark haltende Andrea Schewetschek im Winkelhaider Kasten – sie parierte einige Male bravourös – konnte es nicht verhindern, dass die Gastgeberinnen eine Serie von 6 Toren hinlegten. Danach war es für den TSV im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit eine einzige Aufholjagd. Die Deckung stand gut sortiert und ließ sich im Positionsspiel nur selten aushebeln. So konnte der Rückstand immer wieder auf 2 Treffer verkürzt werden (4:6; 6:8; 8:10). In dieser Phase war man dem Gegner ebenbürtig. Als dann auch noch das 9:10 erzielt werden konnte, schien sogar ein Unentschieden zur Halbzeit durchaus wieder im Bereich des Möglichen zu liegen. Doch individuelle Fehler und weitere Fahrkarten nutzte Dachau noch innerhalb einer Minute, um zur Pause auf 9:12 aus Winkelhaider Sicht zu stellen.
Einen denkbar schlechten Start erwischte der TSV zudem in die zweite Hälfte. Wieder gestattete man es dem Gegner innerhalb kurzer Zeit mit 3 Treffern in Folge auf 15:9 zu enteilen. Erst danach verlief das Spiel wieder ausgeglichen und Winkelhaid hielt dagegen. Der Abstand konnte jedoch nie weiter verkürzt werden als auf 4 Tore Differenz (12:16; 13:17; 14:18). Immer noch 15 Minuten waren da zu spielen und mit einer Leistungsexplosion im Abschluss wäre ein weiteres Aufschließen durchaus denkbar gewesen. Die Fehlwurforgie nahm jedoch kein Ende, so dass Dachau beim 23:18 immer noch einen beruhigenden Vorsprung aufweisen konnte. In den letzten Minuten erschlaffte die Gegenwehr bei den jungen Winkelhaiderinnen, denen man kämpferisch nichts vorwerfen konnte. Die von Chrissie Zimmermann hervorragend gespielte „Indianer-Deckung“ brachte nochmals etliche Ballgewinne, die jedoch weiterhin nicht in zählbares umgewandelt werden konnten. Ganz im Gegenteil, Dachau nutzte die Ballgewinne noch aus, um den Endstand auf 28:18 hochzuschrauben. Ein Resultat, dass den deutlich knapperen Spielverlauf nicht richtig wiedergibt. Ein Resultat aber auch, dass den Unterschied zwischen einer unerfahrenen und jungen Winkelhaider Mannschaft – die sich durch Negativerlebnisse noch zu leicht aus dem Konzept bringen lässt – und einem mit allen Wassern gewaschenen Gegner, der seine Großchancen eiskalt nutzte, klar aufzeigte.
Unter dem Strich präsentierte sich der TSV jedoch wieder mit Abstand stärker als zuletzt gegen Rimpar oder in Bayreuth und trug seinen Teil zu einem guten und unterhaltsamen Bayernligaspiel bei. Das macht Mut für das Final-Four, wo am 03.Mai Ligakonkurrent HaSpo Bayreuth im Halbfinale wartet.
Aufstellung:
TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Sarah-Maria Wolf (1); Konni Beck (3); Sandra Christlein (1); Nina Custovic (3/2); Ulli Antos; Chrissie Zimmermann (2); Kathi Meier (1); Vreni Götz (1); Christiane Antos (6/3); Annette Wolf
ASV Dachau
Veronika Marquart (Tor); Claudia Voss (6); Katharina Imm; Simone Albrecht (6/2); Anette Jakob (7); Belinda Morgott; Sonja Feil; Susanne Brunsch (3); Katrin Lichtlein (4); Anne Gerhards (2)