Bericht zum DHB-Pokal
TSV
Winkelhaid - TSV Ober-Eschbach
Das Abenteuer in der ersten Runde des DHB-Pokals nahm für die Winkelhaider Handballerinnen den erwarteten Verlauf. Der als haushoher Favorit in die Begegnung gegangene Zweitbundesligist der „Bad Homburg Pirates“ siegte am Ende standesgemäß mit 32:16 (14:8). Die sympathisch auftretenden Gäste zeigten dabei ein sehr solide und durchgängig gute Leistung, ließen allerdings die von ihnen erwarteten Kabinettstückchen vermissen.
Auf der anderen Seite schien der Respekt der jungen Winkelhaiderinnen vor dem großen Namen zu groß und die Nervosität zu Beginn des von den Württembergischen Schiedsrichtern D´Allessandro/Kraatz hervorragend und souverän geleiteten Spiels war nicht zu übersehen. Ein 0:4 Rückstand war die Folge, der den hoch motivierten Gastgeberinnen gleich den Wind aus den Segeln nahm. Als Konni Beck mit einem Rückraumhammer und Neuzugang Christiane Antos per Strafwurf die ersten Treffer für Winkelhaid erzielten schien man besser ins Spiel gefunden zu haben. Der Zweitligist zog jedoch sofort wieder das Tempo an und legte erneut 3 Tore in Folge nach. Gerade hier waren Abwehrchefin Konni Beck und ihre Mitstreiterinnen beim Zupacken in der 3-2-1 Deckung zu zaghaft und die Gäste aus Ober-Eschbach durften sich gewundert haben warum sie nicht härter attackiert wurden. So konnten sie mit einfachen spielerischen Mitteln den Deckungsverband Winkelhaids immer wieder aushebeln und kamen zu leichten Toren. Die hohe Passqualität und die Übersicht der Rückraumspielerinnen mit einem hervorragenden Entscheidungsverhalten zeugten von den 2 Klassen Unterschied zwischen den Kontrahenten.
Mitte der ersten Hälfte kam dann mit Ulli Antos auch der zweite Neuzugang des TSV aufs Feld und konnte sich gleich in den Vordergrund spielen. Mit sehenswerten Rückraumwürfen überwand sie die gute Eva Klaßen im Tor der Gäste und verkürzte zum 4:8. Sie war am Ende mit 5 Toren die erfolgreichste Werferin in Reihen der Winkelhaiderinnen und benötigte dafür auch nur 8 Würfe. An diese sehr gute Quote konnten ihre Mitstreiterinnen leider nicht anknüpfen. Im Angriff zeigte der TSV zu viele Einzelaktionen, die gegen die massiert stehende Deckung der Pirates keine Aussicht auf Erfolg hatten. Ein guter Spielfluss war selten zu erkennen, so dass vieles Stückwerk blieb. Unvorbereitete Abschlüsse waren die Folge, die für Klaßen kein Problem darstellten. So konnten die Gäste den Vorsprung bis zur Pause kontinuierlich ausbauen. Beim 8:14 wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause agierten auch die Pirates in einem offensiveren Deckungsverband, wovon sich der TSV deutlich erkennbar überraschen ließ. Zu mittelastig agierend lief man immer wieder in die von den Gästen geschickt gestellten Fallen und leistete sich etliche technische Fehler. Erst als die Winkelhaiderinnen sich mehr ohne Ball bewegten, kamen auch sie wieder zu guten Angriffsaktionen. Sehenswert der Treffer von Melli Krauß von Rechtsaußen, als sie über mehrere Ballstaffetten frei gespielt Klaßen mit einem knallharten Wurf in die kurze obere Ecke keine Chance ließ. Etwas Glück hatte Chrissie Zimmermann als ihr Lattenkracher vom Rücken der Keeperin doch noch den Weg ins Tor fand. 13:22 stand es da und es war noch ein akzeptables Ergebnis. Das galt auch noch beim 15:25. Danach jedoch, das Spiel war bereits in der Schlussphase, leistete sich der TSV dann noch einige Aussetzer. In den letzten 7 Spielminuten konnte der Bundesligist über Gegenstöße das Ergebnis noch bis zum 16:32 Endstand hochschrauben.
Am meisten enttäuscht über diese schwache Schlussphase waren die Winkelhaider Spielerinnen selbst. Sie wussten genau, dass sie an diesem Abend nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen konnten und sich etwas unter Wert verkauften. Nach einiger Zeit wird aber auch ihnen dieses einmalige Ereignis für den Winkelhaider Handballsport positiv in Erinnerung bleiben. Es war für alle Beteiligten ein außergewöhnliches Erlebnis mit dem letztlich erwarteten Ausgang.
Aufstellungen:
Winkelhaid:
Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Ulrike Antos (5); Annette Wolf (0); Katrin Meier (1); Sarah-Maria Wolf (1); Christiane Antos (3/3); Konni Beck (4); Carina Weiler (0); Sandra Christlein (0); Chrissie Zimmermann (1); Nina Custovic (0); Melli Krauß (1)
Ober-Eschbach:
Eva Klaßen (Tor); Johanna Holstein (5); Victoria Wriedt (4); Carolin Kordt (8); Nataliya Sherbakova (2); Jutta Neuheiser (5); Lina Abramauskaite (6); Natalia Holdovanska (2/1); Stefanie Haitsch (0)