Vorbericht zum Spiel gegen Gröbenzell
Saisonauftakt bei den Winkelhaider Handballerinnen: Nach einer langen und intensiven Vorbereitungsphase brennen die jungen TSV-Spielerinnen auf die erste Partie gegen den Aufsteiger HCD Gröbenzell. Am Samstag um 17:00 Uhr erfolgt in eigener Sportpark-Halle der Anpfiff gegen einen Gegner, dessen Name in Winkelhaid nach wie vor einen sehr positiven Nachhall hat.
Es war die Saison 2004/05 als man es den Gröbenzellerinnen zu verdanken hatte, dass es mit dem unerwarteten Aufstieg in die Bayernliga geklappt hat. Wochenlang lag der TSV damals einen Punkt hinter Spitzenreiter FC Neunburg auf dem zweiten Rang und musste verzweifelt verfolgen, wie der Kontrahent 5 Spiele in Folge mit nur 2 Toren Differenz gewinnen und den knappen Vorsprung behaupten konnte. Bis zu jenem denkwürdigen drittletzten Spieltag, als der HCD – mit einer reinen A-Jugend angetreten und von der komplett nach Neunburg angereisten Winkelhaider Mannschaft angefeuert – den hohen Favoriten in die Knie zwang und den TSV an die Tabellenspitze spülte. Der konnte im Anschluss die letzten beiden Partien gegen Metten und in Erding sicher gewinnen und sicherte sich somit den Aufstieg in Bayerns höchste Spielklasse.
Aus der damaligen auch bundesweit sehr erfolgreichen A-Jugend setzt sich der Gröbenzeller Kader – gemischt mit einigen Regionalliga erfahrenen Spielerinnen - auch heute noch zusammen. Obwohl man schon ein Jahr später mit dem Aufrücken des reinen Frauenvereins aus dem Münchener Westen rechnete, dauerte es dann doch noch 2 weitere Jahre bis der HCD den Winkelhaiderinnen in die Bayernliga folgen konnte. Die Souveränität mit der man in der letzten Spielzeit die Landesliga Süd beherrschte, lässt erahnen, dass Gröbenzell auch in der neuen Liga wieder für Furore sorgen will. Das lässt auch die respektable 20:27 Niederlage gegen den ungemein stark aufgerüsteten Topfavoriten ESV Regensburg im BHV-Pokal erahnen, gegen den mit Sicherheit einige Mannschaften noch weitaus höhere Schlappen werden einkalkulieren müssen. Mit der Jugend-Nationalspielerin Aline Fischer, die zum Regionalligisten TSV Ismaning wechselte, verloren die Gäste ihre zuletzt stärkste und auffälligste Spielerin. Dass man auch ohne den Star der Mannschaft hervorragenden Handball zu zelebrieren versteht, zeigte Gröbenzell als diese sich zu Beginn der Rückrunde einen Kreuzbandriss im Knie zuzog und man fast die komplette Rückrunde ohne Fischer auskommen musste. Um so mehr rückt deren ältere Schwester Sina in den Vordergrund, die im Rückraum auch aus der Ferne für Torgefahr sorgt. Großen Respekt hat TSV-Trainer Attila Kardos aber auch vor den schnellen und quirligen Außen Julia Schuster und Stephanie Kilias, die nicht nur im Tempogegenstoß eine ständige Gefahr bedeuten, sondern auch im Positionsspiel viel Druck aufbauen können. Das Tempospiel und die sehr ausgeglichene Besetzung sind auch die ausgemachten Stärken der Mannschaft, die zudem in dieser Saison vom erfahrenen Trainer Claus Lohmann trainiert wird.
Die Winkelhaiderinnen werden da schon alle ihre Stärken in die Waagschale werfen müssen, um den Auftakt in heimischer Halle erfolgreich zu gestalten. Derer zahlreiche hat das Gespann Kardos/Huppert während der Vorbereitung ausgemacht. Im Rückraum extrem verstärkt durch den Zugang der Antos-Schwestern Ulli und Christiane ist man sehr gut aufgestellt. Mit Mannschaftsführerin Konni Beck, der zuletzt stark verbesserten Nina Custovic, Sarah-Maria Wolf, Chrissie Zimmermann und Sandra Christlein verfügt das Trainerteam daneben über vielfache Aufstellungsmöglichkeiten und kann jederzeit flexibel reagieren. Dies liegt auch daran, dass fast alle Rückraumspielerinnen auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden können, ohne an Qualität zu verlieren. Wenn dann noch die einzige verletzte Akteurin Vreni Götz – sie mauserte sich als letztjährige Linksaußen inzwischen zu einer unverzichtbaren Spielmacherin – zurückkehren wird, erweitert sich das Angebot noch weiter. Auf sie wird man nach ihrem Bänderriss im Daumen aber noch einige Wochen verzichten müssen.
Auf den Außenbahnen und am Kreis tummeln sich die jüngsten des TSV. Kathi Meier entwickelte sich dabei vor allem durch ihre Abwehrstärke in die erste Aufstellung. Melli Krauß und Julia Heinicke machten ebenfalls Fortschritte und nicht zuletzt mischten die A-Jugendlichen Annette Wolf und Carina Weiler hervorragend mit und werden ebenfalls im Laufe der Saison ihre Spielanteile bekommen. Da auch Ramona Weißhäupl nach ihrer schweren und langwierigen Knieverletzung zuletzt wieder voll belastbar war, haben Kardos und Huppert sogar ein Luxusproblem, müssen sie doch pro Spiel mindestens 2 Spielerinnen benennen die nur auf der Tribüne Platz nehmen dürfen. Die Saison allerdings ist lang und mit Sicherheit wird jede einzelne ihren Anteil zum Gesamterfolg beitragen können.
Nicht zuletzt ist die Mannschaft durch die perfekt organisierten Teambildungsmaßnahmen von Sabine Huppert nah zusammengerückt und hat spätestens nach dem DHB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten Ober-Eschbach selbst gemerkt, dass man nicht durch Einzelaktionen sondern nur als Team mit einem perfekten Zusammenspiel zum Erfolg kommen wird. So geschehen schon einen Tag später, als man mit einem Sieg gegen Hammelburg in die dritte Runde des BHV-Pokals einzog. Dort trifft man am 03. Oktober auswärts auf den Nord-Landesligisten TV Marktsteft. Zum spielerischen Pepp sollen neben den spielerischen Möglichkeiten auch die neuen modischen weinroten Trikots sorgen, die gleich im ersten Spiel mit einem Sieg eingeweiht werden wollen.
Aufstellung:
Winkelhaid:
Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Ulrike Antos; Christiane Antos; Annette Wolf; Katrin Meier; Sarah-Maria Wolf; Konni Beck; Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann; Nina Custovic; Melli Krauß; Julia Heinicke