Vorbericht zum Spiel gegen Dachau
Endlich einen „Großen“ schlagen: So lautet das Ziel der Winkelhaider Handballerinnen in der Heimpartie am Samstag gegen den Tabellenvierten ASV Dachau. Ab 19:00 Uhr erhalten sie im letzten Match des Jahres 2007 und der Vorrunde die Gelegenheit die eigene Leistungsfähigkeit gegen ein Topteam der Liga unter Beweis zu stellen. Nach den Niederlagen gegen die ersten drei der Tabelle – in Regensburg und gegen Vaterstetten setzte es hohe Niederlagen, in Bergtheim war man nahe am Erfolg – würde ein dritter Sieg in Serie nicht nur das Selbstvertrauen für die Mitte Januar beginnende Rückrunde stärken, sondern auch den sicheren Tabellenplatz im ausgeglichenen Mittelfeld der Liga zementieren.
Dazu braucht es diesmal gegen einen ausgebufften Gegner eine überzeugende Leistung in allen Mannschaftsteilen. War zu Beginn der Saison der Angriff überragend und die Deckung schwach, hat sich das Bild zuletzt gedreht. In den letzten beiden Partien gegen Bayreuth und in Rimpar stand die Defensive inklusive einer starken Janine Wiesend im Tor sattelfest wie lange nicht, dafür schwächelte der Angriff etwas. Nur 20 Tore gegen den Tabellenvorletzten zeugen von Wurfpech aber auch von mangelnder Konsequenz beim Abschluss. Das Trainergespann Kardos/Huppert ist sich aber sicher: Der Tag wird kommen, an dem einfach einmal vorne wie hinten alles nach Plan läuft. Die jungen und größtenteils unerfahrenen Winkelhaiderinnen ziehen im Training voll mit. Jede Spielerin entwickelt sich weiter. Oft vergisst man, dass zum Beispiel eine Christiane Antos erst 17 Jahre alt ist und schon jetzt in der Frauen-Bayernliga überragende Leistungen abliefert. Auch Nina Custovic, eine der „alten Hasen“ in der Mannschaft, ist gerade 20 Jahre alt und hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Spielmacherin mit viel Übersicht, einer herausragenden Technik und neuerdings auch Wurfqualitäten entwickelt. Die Zukunft gehört somit den Winkelhaiderinnen, da muss man jetzt nur geduldig bleiben und über den einen oder anderen Fehler hinwegsehen können.
Ganz anders die Voraussetzungen bei den Gästen aus Dachau. Mit etlichen erfahrenen Spielerinnen gespickt, verfügt Trainerin Marion Schreiber über einen teilweise regionalligaerfahrenen Kader, der mit allen Wassern gewaschen ist. Die auffälligsten Spielerinnen sind dabei Claudia Voss, Anne Gerhards und Torhüterin Veronika Marquart. Claudia Voss ist eine kleine ungemein flinke Konterläuferin, die bei ihren immer früh gestarteten Vorstößen zentimetergenau von Marquart bedient wird und damit regelmäßig etliche einfache Tore erzielt. Anne Gerhards hingegen ist eine wurfstarke Rückraumspielerin, die nicht nur verschiedene Wurfvarianten beherrscht, sondern auch im Durchbruch stark ist und Übersicht hat. Auf Rückraum Mitte agiert daneben mit Neuzugang Simone Albrecht eine exzellente Spielmacherin – ungewöhnlicherweise eine Linkshänderin – die ihre Nebenleute gut ins Spiel bringen und auch selbst enorme Torgefahr entwickeln kann.
Die Winkelhaiderinnen haben jedoch zuletzt gegen eine der stärksten Kontermannschaften der Liga HaSpo Bayreuth gezeigt, dass sie durch ein konsequentes und geordnetes Rückzugsverhalten in der Lage sind auch solche Gegner zu stoppen. Auch Rimpars Tormaschine Katja Hempt konnte letzte Woche keinen einzigen Treffer erzielen, weil sie regelmäßig von der aufmerksamen Konni Beck abgelaufen wurde. Die Positionsabwehr scheint inzwischen soweit gefestigt, dass man dem Dachauer Angriff das Tore werfen schwer machen kann. Bleibt noch das eigene Angriffsspiel. Das neue Gegenstoßkonzept – die Spielerinnen laufen jetzt nicht mehr völlig unkoordiniert und wild durcheinander nach vorne – brachte schon in Rimpar die ersten Früchte ein und soll auch gegen die Oberbayern für zählbares sorgen. Im Positionsspiel wird man es allerdings mit einer beweglichen und aggressiven ASV-Deckung zu tun bekommen. Hier wird jede Spielerin die Zweikämpfe annehmen und auch in vielen Fällen gewinnen müssen, um zu guten Wurfgelegenheiten zu kommen. Ein technisch einwandfreies und schnelles Passspiel ist Voraussetzung. Christiane Antos wird grippegeschwächt ins Spiel gehen müssen, ansonsten sind alle Spielerinnen fit.