Vorbericht zum Spiel in Regensburg

 

 

Zum leichtesten Auswärtsspiel der Saison reisen die Winkelhaider Handballerinnen am Samstag. Beim haushohen Meisterschaftsfavoriten ESV Regensburg wird um 19:30 Uhr eine Partie angepfiffen, in die der TSV ohne jeglichen Druck gehen kann. Zu verlieren hat die blutjunge Mannschaft in der ESV-Halle angesichts der bislang überdeutlichen Siege des Gegners schließlich nichts. Das zeigen auch die völlig unterschiedlichen Zielsetzungen der Mannschaften, die weit auseinander gehen. Für den ESV kann – nachdem man in der letzten Saison dem TV Weidhausen den Vortritt lassen musste – nur der Aufstieg in die Regionalliga das Thema sein. Für Winkelhaid stehen in diesem Jahr die persönliche Entwicklung der Einzelspielerinnen und die als eingeschworenes Team im Vordergrund. Eine Platzierung im vorderen Mittelfeld wäre daher schon absolut zufriedenstellend.

Etwas besser verkaufen als es den bisherigen Kontrahenten der Domstädterinnen gelungen ist will sich das Winkelhaider Trainergespann Kardos/Huppert aber schon. Mit vor allem in der Höhe beeindruckenden Siegen hat Regensburg seine Ausnahmestellung in der Liga gleich zu Beginn der Meisterschaft und auch im Pokal deutlich gemacht. Gestartet mit einem klaren 29:21 Sieg beim Mitfavoriten und als besonders heimstark geltenden HSV Bergtheim wurde quasi im Vorbeigehen der nächste Hochkaräter ASV Dachau im BHV-Pokal mit 34:16 deklassiert. Die Hoffnungen einen gleichwertigen Gegner abzugeben ruhten danach am zweiten Spieltag bei HaSpo Bayreuth, einer starken und eingespielten Mannschaft die ebenfalls zu den Aufstiegskandidaten gezählt werden muss. Das Endergebnis von 32:16 spricht auch hier eine deutliche Sprache. Letztlich hatte auch die SG DJK Rimpar beim 12:31 nicht den Hauch einer Chance, obwohl der ESV dort in der 1. Hälfte noch mit angezogener Handbremse spielte. Nach der Niederlage Vaterstettens gegen Dachau ist ein Gegner auf Augenhöhe für Regensburg momentan nicht in Sicht.

Die Dominanz der Mannschaft von Trainerin Judith Pimpl lässt sich mit der idealen Einkaufspolitik vor der Saison erklären. Zum ohnehin schon starken Stamm um die beiden Tschechinnen Monika Stoilovova und Marketa Johannova, der Rumänin Oana Surdu, der jungen Vera Balk und der Nürnberger Torhüterin Ines Flesch wurden die Nebenpositionen jetzt auch in der Breite verstärkt. Mit der erst 17-jährigen DHB-Jugendspielerin Nicole Odersky wurde eines der größten bayerischen Talente vom Nachbarn Mintraching verpflichtet. Hinzu kamen mit den beiden Kreisspielerinnen Zeljka Vockinger und Caroline Reitinger weitere gestandene und erfahrene Spielerinnen, so dass der ESV im Gegensatz zur Vorsaison auch in der Breite besser besetzt ist. Zu den Stärken des ESV gehörte in den ersten Spielen eine überdurchschnittliche Gegenstoßquote. Aus einer sattelfesten und sehr aggressiven 6-0 Abwehrformation heraus starten immer wieder die überfallartigen Attacken. Kann die erste Welle über Johannova und Odersky noch abgefangen werden, treiben die Rückraumspielerinnen den Ball mit viel Tempo und Dynamik nach vorne. Da jede Angreiferin in der Lage ist abzuschließen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist dieses Konterspiel nur schwer zu verteidigen. Das gilt ebenso für das Positionsspiel, gegen das man sich in der Deckung nicht auf einzelne Spielerinnen konzentrieren kann. Den Spielfluss so oft wie möglich unterbrechen muss hier die Devise sein.

Wollen die Winkelhaiderinnen den starken Gegner zumindest phasenweise unter Druck setzen, gilt es in der Deckung und im Gegenstoßrückzug alles zu geben. Die Spielerinnen müssen hochkonzentriert und maximal laufbereit ins Spiel gehen, um den ESV frühzeitig attackieren zu können. Im Angriff sollte es gelingen den massiert stehenden Gegner in Bewegung zu bringen. Dazu benötigt man längere druckvolle Ballstaffetten und sicher auch einmal den einen oder anderen Überraschungsmoment. Der TSV hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er mit der Aufgabe wachsen kann. Gelingt dies in diesem Spitzenspiel, so dürfen sich die Zuschauer in der Halle an der Dechbettener Brücke auf ein hochklassiges Bayernligaspiel freuen.

Beim TSV fehlt weiterhin die am Daumen verletzte Vreni Götz. Die gegen Nabburg/Schwarzenfeld starke Torhüterin Andrea Schewetschek zog sich dort 6 Sekunden vor Schluss einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und kann noch nicht wieder eingesetzt werden. Hier zahlt sich aus, dass der TSV mit Janine Wiesend und Bianka Turinsky zwei weitere starke Torhüterinnen zur Verfügung hat. Hinzu kommt, dass Sarah-Maria Wolf aus schulischen Gründen nicht zur Verfügung steht.

Aufstellung:
Winkelhaid:

Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Ulrike Antos; Christiane Antos; Annette Wolf; Kathi Meier; Konni Beck; Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann; Nina Custovic; Melli Krauß; Julia Heinicke; Ramona Weißhäupl; Carina Weiler