Vorbericht zum Spiel gegen Burghausen
Über einen Monat nach dem Auftakt-Unentschieden gegen
Gröbenzell, dürfen die Winkelhaider Handballerinnen endlich wieder zu Hause im
Sportpark antreten. Am Samstag empfangen sie um 19:00 Uhr den SV Wacker
Burghausen zum Kräftemessen und wollen die nächsten Punkte auf das eigene Konto
verbuchen.
Letzte Woche in Regensburg gegen den Aufstiegsaspiranten noch chancenlos, muss der TSV diesmal gegen die Burghauserinnen die Favoritenrolle selbst übernehmen. Jedenfalls dann, wenn man der Papierform trauen darf. Schon in der letzten Saison sind die Salzachstädterinnen dem Abstieg gerade noch entronnen und mussten am Ende – selbst auf einem Abstiegsplatz stehend - auf den Klassenerhalt des bayerischen Regionalligisten TSV Ismaning warten. Erst als der feststand konnte Wacker jubeln und für eine weitere Saison im Oberhaus planen. Wie unbequem gegen Burghausen zu spielen ist, musste damals schon am zweiten Spieltag der TSV Winkelhaid erfahren, als man auswärts nach einem Spiel der verpassten Chancen mit 19:24 den Kürzeren zog. Das Heimspiel gewann man in der Rückrunde nach hartem Kampf auch nur mit 27:23.
In diese Spielzeit gingen die Gäste auf Grund von einigen Abgängen mit viel Ungewissheit und trotzdem optimistisch. Mit Linkshänderin und Haupttorschützin Katrin Klaffke sowie Abwehrchefin Caroline Jürgens haben neben einigen weiteren Spielerinnen zwei Leistungsträgerinnen den Verein verlassen. So baut Wacker wie Winkelhaid auf viele Eigengewächse aus der A-Jugend, die sich allerdings erst an das Niveau in der Bayernliga gewöhnen müssen. Zu allem Unglück traf man dann auch noch zum Beginn der Saison auf zwei der stärksten Gegner und verlor sowohl in Vaterstetten (11:33) als auch gegen Bergtheim (14:36) haushoch. Am letzten Wochenende wurden dann allerdings gegen die SG DJK Rimpar - das zum Auftakt ebenfalls zwei happige Niederlagen einstecken musste (12:25 in Heroldsberg und 12:31 gegen Regensburg) – beim hauchdünnen 22:21 Sieg die ersten beiden Punkte ergattert.
Bei den Winkelhaiderinnen konnte man nach den ersten drei Partien einige Tendenzen feststellen. Verbesserungsbedarf gibt es in der Deckungsarbeit, die auch zum Punktverlust beim 27:27 gegen Gröbenzell geführt hat. Auch in Nabburg mussten die Torhüterinnen nach der hervorragenden 1. Halbzeit (19:8) im zweiten Spielabschnitt deutlich zu oft hinter sich greifen. (Endstand 29:21 für Winkelhaid) In Regensburg stabilisierte man sich erst, als das Spiel zur Halbzeit (12:21) bereits zu Gunsten der Domstädterinnen entschieden war. Eine Steigerung in der Defensive tut also Not. Nachdem man aber in einzelnen Phasen mit der offensiven Spielweise allen Gegnern Probleme bereiten konnte, muss nur noch an der Beständigkeit und Konzentration gearbeitet werden. Können die Automatismen und Hilfsfunktionen durchgehend abgerufen werden und wird auch im Zweikampfverhalten eine höhere Quote erreicht, so ist hier Besserung zu erwarten. Auf der anderen Seite läuft das Angriffsspiel schon von Beginn an sehr gut. Trotzdem man die Neuzugänge Ulli und Christiane Antos im Rückraum ins Spielsystem zu integrieren hatte, bestach die TSV-Offensive schon mit einem erstaunlich guten Spielfluss und blindem Verständnis. Die von Trainer Attila Kardos bevorzugte Mischung aus gebundenen Auslösehandlungen und freiem Spiel wird von der Mannschaft hervorragend umgesetzt und auch das Abschlussverhalten lässt sich bislang sehen. Dies liegt auch an Nina Custovic, die zu einer exzellenten Spielmacherin gereift ist. Sie treibt das Spiel an, hält das Tempo hoch und ist nicht zuletzt inzwischen auch zu einer echten Vollstreckerin geworden. Auf ihren großen Leistungssprung angesprochen meint sie selbst nur lapidar: „Ich fühle mich in dieser Saison einfach wohl in der Mannschaft. Es macht riesig Spaß, da alle an einem Strang ziehen und eine gute Stimmung herrscht.“ Die dürfte sogar noch steigen, wenn gegen Burghausen ein Sieg eingefahren wird.
Wieder ins Training eingestiegen ist Vreni Götz nach ihrem Bänderriss im Daumen. Ob es gegen Burghausen wieder für einen Einsatz reicht wird erst kurzfristig entschieden. Mit ihrer Rückkehr werden die Wechselmöglichkeiten im Rückraum aber wieder zunehmen. Ausfallen wird beim TSV definitiv noch Torhüterin Andrea Schewetschek, die nach ihrem Muskelfaserriss wieder mit leichtem Lauftraining begonnen hat.
Aufstellung:
Winkelhaid:
Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Ulrike Antos; Christiane Antos; Annette Wolf; Kathi Meier; Konni Beck; Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann; Nina Custovic; Melli Krauß; Julia Heinicke; Ramona Weißhäupl; Vreni Götz oder Carina Weiler