Vorbericht zum Spiel in Rimpar
Nach dem Befreiungsschlag gegen Bayreuth (26:21) am vergangenen Samstag wollen die Winkelhaider Handballerinnen in der Bayernliga nachlegen. Am Sonntag reisen sie nach Unterfranken und treten um 16:15 Uhr bei der SG DJK Rimpar an. Nur eine Woche nachdem die Männer beim selben Gegner hoch verloren, wollen sie dabei die Fahnen des TSV hoch halten.
Auf dem Papier stehen die Chancen gegen den Tabellenvorletzten eigentlich gut. Nur 2 Punkte konnte die SG bislang auf der Habenseite verbuchen. Die holten sich die Gastgeberinnen ausgerechnet beim 22:21 gegen Unterhaching, einer Mannschaft gegen die Winkelhaid auswärts mit 23:25 unterlegen war. Ein weiterer Grund den Gegner nicht zu unterschätzen ist, dass Rimpar in eigener Halle mit einem frenetischen Publikum im Rücken schon immer eine Klasse höher einzuschätzen war als auswärts. Trotzdem sollten die Winkelhaiderinnen bei Ausnutzung der vorhandenen Möglichkeiten in der Lage sein die volle Punktzahl mit nach Hause zu nehmen.
Bei den Gastgeberinnen hat es zu dieser Saison einen großen Umbruch gegeben. Einerseits hörte die langjährige Trainerin Beate Sotak auf und wurde durch die ehemalige Spielerin Sabine Wiegand ersetzt. Die kann jetzt ihre eigene Bundesliga-Erfahrung weitergeben. Andererseits verließ die Führungsspielerin Rimpars Tanja Sadowski den Verein und hinterließ eine bislang nicht zu schließende Lücke im Rückraum. Mit vielen talentierten jungen Spielerinnen wird der Neuaufbau angestrebt, der Notfalls auch eine Klasse tiefer weitergeführt werden soll. Aktuell steckt man denn auch tief im Tabellenkeller fest, hat den Kampf aber sicher noch nicht aufgegeben. Besonderes aufpassen müssen die Winkelhaiderinnen auf die flinke Rechtsaußen Katja Hempt, die viele Treffer per erster Welle im Tempogegenstoß erzielt, sowie auf die hervorragende Kreisspielerin Katharina Richter. Sie wird von den Rückraumspielerinnen Susanne Scheller, Rebekka Blattner und Antje Giller oft gut in Szene gesetzt und ist nach Ballbesitz nur noch schwer aufzuhalten.
Mit dem Tabellenkeller wollte auch der TSV von Beginn der Saison an nichts zu tun haben. Mit dem letzten Sieg hat man sich zunächst auch wieder auf einen vorerst beruhigenden Abstand entfernt. Auf den jetzt erreichten 9 Pluspunkten kann man sich trotzdem nicht ausruhen. Nach der Niederlagenserie mit vier verlorenen Spielen gegen Unterhaching, Bergtheim, Vaterstetten und Gröbenzell verspürte man schon einen gewissen Druck und merkte den der Mannschaft auch in ihrer Spielweise an. Da dürfte der Ball nach dem letzten Erfolgserlebnis jetzt eigentlich wieder lockerer aus der Hand gehen. Mit 17 technischen Fehlern und den daraus resultierenden Ballverlusten alleine in der ersten Halbzeit des Bayreuth-Spiels tut man sich normalerweise schwer ein Spiel zu gewinnen. So brauchte es schon eine klasse Defensive mit über sich hinaus wachsenden Torhüterinnen, um den Sieg in trockene Tücher zu bringen. Auf der anderen Seite zeigt dies aber auch das noch vorhandene Angriffspotenzial bei den jungen Winkelhaiderinnen. Die stürmen in ihrem jugendlichen Leichtsinn noch zu oft zu ungestüm nach vorne und produzieren dadurch erst die Stockfehler, die es den Gegnern vielfach ermöglichen selbst zu leichten Toren zu kommen. Hier wurde unter der Woche im Training angesetzt. Mit mehr Übersicht und einer bewussten Temporeduzierung beim Konter sollen die vorhandenen Räume besser genutzt werden. Zudem hat man jetzt ein klares Gegenstoßkonzept vereinbart das die Standardabläufe festlegt, die Spielerinnen in ihrer Kreativität aber nicht einschränken soll. Steigt dadurch die Angriffseffektivität und bleibt die Abwehrleistung auf dem konstant guten Niveau der letzten Partien, steht auch dem Sieg in Rimpar nichts im Wege. Anreisen werden die Winkelhaiderinnen allerdings mit reduziertem Kader, da auf Grund einer Spielüberschneidung die A-Jugendlichen in Auerbach im Einsatz sein werden.
TSV Winkelhaid
Bianka Turinsky (Tor); Janine Wiesend (Tor); Ulli Antos; Katrin Meier; Verena Götz; Sarah-Maria Wolf; Christiane Antos; Konni Beck; Sandra Christlein; Chrissie Zimmermann; Nina Custovic