Vorbericht ASV Dachau - TSV Winkelhaid

 

Den Saisonabschluss in der Bayernliga feiern die Winkelhaider Handballerinnen beim Spitzenteam des ASV Dachau. Ins Spiel gegen die bereits als Tabellenvierte feststehenden oberbayerischen Routiniers geht man mit gemischten Gefühlen. Auf Grund der in der Meisterschaft zuletzt enttäuschenden Leistungen, die von einem hervorragenden Auftritt beim Osterturnier im italienischen Rovereto unterbrochen wurden, weiß man momentan nicht so genau wo man steht. Den Grund für die wechselhaften Leistungen während der gesamten Saison kennt das Trainergespann Kardos/Huppert hingegen ganz genau.  Er wird nur viel zu häufig vergessen. Die Mannschaft ist immer noch blutjung und es fehlt schlicht die Erfahrung und die Ruhe, um auch in brenzligen Situationen kühlen Kopf zu bewahren. Eine Leitwölfin auf dem Spielfeld gibt es (noch) nicht und dies darf auch nicht verwundern. Beispielsweise kann man das an zwei in dieser Spielzeit herausragenden Spielerinnen aufzeigen. Spielmacherin Nina Custovic ist gerade mal 20 Jahre alt und spielt ihre erste Saison auf Rückraum Mitte. Angesichts dieser Tatsache zeigte sie dabei klasse Spiele und hat sich zu einer Leistungsträgerin gemausert. Die Routine ein Spiel zu lenken, Situationen zu beurteilen und die richtigen Entscheidungen zu treffen wird sie allerdings erst noch bekommen. Christiane Antos ist sogar erst 17 Jahre alt und führt in ihrer ersten Senioren-Saison gleich die Torschützenliste der Bayernliga an. Sie hat sich in dieser Saison rasant entwickelt, hat ihr Wurfrepertoire deutlich verbessert und wird in Zukunft zusammen mit der Mannschaft noch erheblich zulegen können. Die Entwicklungsskala ist in einigen noch nicht stark genug ausgeprägten Bereichen auch bei ihr nach oben offen. Als älteste Feldspielerin ist selbst Konni Beck gerade einmal 25 Jahre alt und spielt auch erst ihre zweite Bayernligasaison. Somit gehört die Zukunft definitiv dem TSV, vorausgesetzt man bleibt jetzt einmal länger in dieser Zusammensetzung beisammen, damit sich gewisse Automatismen einspielen können.

Genau das Gegenteil trifft auf Winkelhaids Gegner ASV Dachau zu. Etliche sehr erfahrene Spielerinnen jenseits der 30 Jahre stehen in den Reihen von Trainerin Marion Schreiber, die auch schon die Regionalligazeiten der Gastgeberinnen miterlebt hatten. Dementsprechend ausgeglichen und gleichmäßig sind die Leistungen und der vierte Platz der Lohn für eine sehr gute Saison. Besonders hervorzuheben sind Dachaus Torjägerin Anne Gerhards auf der linken Rückraumposition, die pfeilschnelle Claudia Voss und Torhüterin Veronika Marquart.

Winkelhaid hat bereits mehrfach gezeigt, dass es mit solchen Gegnern nicht nur mithalten, sondern diese auch schlagen kann. So auch, als man den ASV im Hinspiel nach einer nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch glänzenden Leistung mit  27:25 schlagen konnte. Was fehlt, ist die Konstanz, das im Team vorhandene Leistungsvermögen dauerhaft und beständig abzurufen. Sollte man wieder einen der Glanztage erwischen und kehrt auch die Lockerheit und der Spielwitz wieder zurück, wird man sich in Dachau zumindest wieder achtbar aus der Affäre ziehen und einen positiven Schlussstrich unter eine wechselhafte Saison ziehen. Im Anschluss beginnt nach einer kurzen Pause die Vorbereitung auf das Final Four am 03. Mai in Erlangen, wo man im ersten Halbfinale auf HaSpo Bayreuth trifft.

Aufstellung:

TSV Winkelhaid

Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Bianka Turinsky (Tor); Sarah-Maria Wolf; Konni Beck; Sandra Christlein; Nina Custovic; Ulli Antos; Chrissie Zimmermann; Kathi Meier; Vreni Götz; Christiane Antos; Annette Wolf; Carina Weiler