Vorbericht zu den beiden Pokalspielen

 

Ein großes und einmaliges Handball-Wochenende steht den Fans des Winkelhaider Frauenhandballs bevor. Die Mannschaft um Leaderin Konni Beck fordert am Samstag ab 19:00 Uhr in der Sportparkhalle zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen Bundesligisten in einem Pflichtspiel heraus. Die TSG Ober-Eschbach aus Nordhessen ist in der 2. Bundesliga Süd beheimatet und geht somit ohne jeden Zweifel als haushoher Favorit in die Partie. Umgekehrt stehen die Vorzeichen dann nur 20 Stunden später, wenn der TSV in der 2. Runde des BHV-Pokals den Bezirksligisten TV Hammelburg empfängt. Am Sonntag um 15:00 Uhr ist man dann selbst der 3 Klassen höher angesiedelte Favorit. Das Heimrecht in dieser Begegnung ging an den TSV, da Hammelburg zu diesem Termin keine eigene Halle zur Verfügung hatte.

Es war der 12. Mai 2007 als sich die Winkelhaiderinnen durch ihren Halbfinalsieg beim Final-Four um den BHV-Pokal gegen den TSV Weilheim den Einzug ins Finale und somit auch die Qualifikation für die 1. DHB-Pokal Hauptrunde sicherten. Schon da kursierten erste Wünsche der Spielerinnen nach einem Knallerlos für dieses einmalige Erlebnis. Nachdem die Auslosung ihnen die „Bad Homburg Pirates“ – Ober-Eschbach ist ein Stadtteil von Bad Homburg – bescherte, drehen sich die Gedanken der jungen Winkelhaiderinnen nur noch um dieses Spiel. Die Euphorie ist groß und die Nervosität wird in den Stunden vor dem Anpfiff voraussichtlich ins unendliche anwachsen. Bange sein muss dem mit einem Durchschnittsalter von nur 19,3 Jahren jüngsten Bayernligisten aber nicht. So wünscht sich denn auch das Winkelhaider Trainertandem Attila Kardos/Sabine Huppert nur eines: „Unsere Mädels sollen jede Sekunde des Spiels genießen, Spaß haben und ihr Bestes geben. Wenn das gelingt, dann wird auch der Funke zu den Zuschauern überspringen und wir werden ein stimmungsvolles Handball-Event mit vielen kleinen Leckerbissen erleben.“ Für die Handball-Schmankerl und Kabinettstückchen werden dabei die Gästespielerinnen verantwortlich sein. Die stehen vor einer etwas ungewissen und wackeligen Saison. Nachdem der Abstieg in der letzten Spielzeit in zwei Relegationsspielen nur hauchdünn verhindert werden konnte, musste man den Weggang der beiden stärksten Spielerinnen verkraften. So werden die „Pirates“ auch in dieser Saison als einer der Abstiegskandidaten gehandelt. Ihre Testspielergebnisse können sich indessen sehen lassen. So wurden unter anderem während eines Trainingslagers die Winkelhaider Ligakonkurrenten aus Bergtheim und Rimpar sehr deutlich geschlagen.

Frisch aus dem Trainingslager kommt auch der TSV. Am vergangenen Wochenende fand man in Wildpoldsried im Oberallgäu ideale Trainingsbedingungen vor und konnte zudem die eigene Form in zwei Trainingsspielen gegen den SV Waltenhofen/Kottern (Landesliga Süd) und dem TSV Ottobeuren (Bezirksoberliga) testen. Mit 25:18 und 25:20 konnten während des Wochenendes nicht nur die Spielresultate erfolgreich gestaltet werden, auch die Teambildungsmaßnahmen unter Sabine Huppert trugen erste Früchte. Mannschaftlich gestärkt kehrte man in bester Stimmung zurück und konnte das Trainingslager somit als vollen Erfolg verbuchen. Hart traf es dabei lediglich Vreni Götz, die sich in einer unglücklichen Abwehraktion die Bänder im linken Daumen riss und operiert werden muss. Sie wird bis mindestens Ende Oktober ausfallen. Das ist ein harter Schlag für die ganze Mannschaft, war sie doch auf der Rückraum-Mitte Position in blendender Form. Von ihrer Bänderverletzung im Fuß genesen präsentierte sich hingegen Chrissie Zimmermann, die während ihrer fünfwöchigen Zwangspause nichts verlernt hat. Pausieren musste auch Sandra Christlein, die sich ebenfalls den Knöchel schwer verstaucht hatte. Mit bandagiertem Fuß steht sie voraussichtlich aber in den Pokalspielen wieder zur Verfügung.

Für den Sonntag wird die Hauptaufgabe der Trainer sein, die Konzentration auf das Spiel gegen Hammelburg wieder auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen. Den Einzug in die dritte Runde des BHV-Pokals will man sich von den Unterfranken schließlich nicht nehmen lassen. Letztes Jahr noch in der Bezirksoberliga spielend schaffte der TV zwar sportlich den Klassenerhalt, ging aber freiwillig in die Bezirksliga zurück, um die junge Mannschaft nach einem Umbruch wieder neu aufzubauen. Alles andere als ein klarer Sieg für die Winkelhaiderinnen wäre von daher eine Überraschung. Erstmals präsentieren sich an diesem Pokalwochende für den TSV die Neuzugänge Christiane und Ulli Antos, sowie Torhüterin Andrea Schewetschek.

Zwei Wochen später startet der TSV am 22. September mit einem Heimspiel gegen den HCD Gröbenzell in die jetzt schon dritte Bayernliga-Saison, in deren Verlauf man sich endgültig als gestandenes Topteam etablieren will. Eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte wird dabei angestrebt, wobei die individuelle Entwicklung der Spielerinnen die oberste Priorität genießen wird. Mit einem Sieg gegen die Münchener Vorstädterinnen und einem Erfolg im ersten Auswärtsspiel in Nabburg würde die Aufgabe beim Topfavoriten ESV Regensburg am dritten Spieltag sicher leichter fallen.