TSV-Damen erstmals an der Spitze der Bayernligatabelle
Dick anstreichen muss man sich in den Annalen des TSV Winkelhaid diesen 18.Oktober 2008. War es doch der Tag, an dem sich die Handballerinnen des TSV Winkelhaid mit ihrem 25:23 (15:13) Sieg über den TSV Vaterstetten zum ersten Mal seit ihrem Aufstieg 2005 an die Spitze der Tabelle der Bayernliga katapultierten. Mit 8:0 Punkten und 105:90 Toren führt die Mannschaft von Trainer Attila Kardos nun unangefochten die Liga an.
Es war zwar nicht der ganz große Auftritt des TSV wie gegen Bergtheim, aber eine gutklassige Begegnung, in der zu Beginn der Partie überraschenderweise nicht der Rückraum der Winkelhaiderinnen dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, sondern die 6:0-Deckung des TSV Vaterstetten über die die Außen- und Kreisspielerinnen Iris Blankenship, Chrissie Zimmermann und Sandra Christlein ausgehebelt wurde. Diese wurden nämlich von Sarah-Maria Wolf auf der Spielmacherposition immer wieder geschickt und gekonnt in Szene gesetzt. Erst nach zehn Minuten zeigte mit dem 6:4 auch Konni Beck, dass der Winkelhaider Rückraum gefährlich agieren kann. Leider war aber die Deckung des TSV bis zur 17. Minute nicht in der Lage, die vorgegebene offensive 5:1-Deckungsweise wirkungsvoll einzusetzen, so dass der Gegner immer wieder zu leichten Toren, vor allem vom Kreis, kam. Der Aufwand für den eigenen Erfolg war dadurch höher, als der der Gäste. Erst durch die Rücknahme auf eine defensive Taktik nach der Auszeit konnte sich der TSV bis zur 23. Minute auf vier Tore absetzen (15:11), nachdem nun auch Christiane Antos ihre ersten beiden Feldtore erzielen konnte. Allerdings kam es nun bis zum Ende der ersten Halbzeit zu insgesamt fünf Ballverlusten in Folge, die dazu führten, dass die Münchner Vorstädterinnen auf zwei Tore verkürzen konnten. Da war auch Janine Wiesend machtlos, die aber bis zu ihrer Auswechslung in der 50. Minuten mit insgesamt 14 Paraden der gewohnt sichere Rückhalt in einer durchgehend homogenen Winkelhaider Mannschaft war.
Nach Wiederanpfiff verstand es der TSV den Gegner auf Distanz zu halten. Fünfzehn Minuten lang pendelte der Vorsprung immer zwischen einem und drei Treffen hin und her. Daran konnten auch die ersten Zeitstrafen für die beiden Mannschaften nicht ändern. Jeweils 0:0 endeten die entsprechenden Überzahlsituationen. Erst Vreni Götz, die jetzt Sarah-Maria Wolf auf Rückraum-Mitte ablöste, gelang es, den TSV erstmals mit vier Treffen in Font zu bringen (20:16). Dieser Vorsprung hielt zwar bis zur 53. Minute (23:19), aber dann wurde das Spiel kurzzeitig zu statisch und unbeweglich und Vaterstetten kam durch zwei Treffer von Bettina Pfeiffer auf 23:21 heran. Aber auch auf Andrea Schewetscheck war jetzt Verlass im Winkelhaider Gehäuse. Letztendlich entschieden war die Partie dann, als fünf Minuten vor Spielende gerade diese Bettina Pfeiffer eine Strafzeit erhielt und der TSV diese Situation zum 25:21 durch Iris Blankenship und Christiane Antos für sich nutzen konnte.
Diese Tabellenführung des TSV kommt eigentlich zu überraschend, um jetzt groß auf die Euphorie-Bremse treten zu müssen. Bestand haben wird sie auf alle Fälle bis zum 02. November, an dem der TSV - nach dem Pokalausflug nach Münchberg an Allerheiligen- zur Spitzenpartie nach Gröbenzell reisen muss. Der heimische HCD verzeichnet nämlich bei einem Spiel weniger ebenfalls noch keinen Punktverlust. Also stehen zwei Wochen zum mentalen Genießen an, was sich auch alle Spielerinnen wirklich verdient haben.
Die Tore für den TSV erzielten:
V. Götz 3; S.M. Wolf 1; C. Antos 8/4; K. Beck 4; S. Christlein 2; C. Zimmermann 3;
I. Blankenship 3; U. Schürer 1;
Daniel Doppler