TSV Winkelhaid – HCD Gröbenzell

27:27 (14:15)

 

Mit einem leistungsgerechten 27:27 Unentschieden endete die Bayernliga-Spitzenbegegnung der Winkelhaider Handballerinnen gegen den Tabellendritten HCD Gröbenzell. Beide Mannschaften leisteten sich zwar einerseits einige technische Stockfehler, zeigten auf der anderen Seite losgelöst von taktischen Zwängen unterhaltsamen und kurzweiligen Angriffshandball. Den Höhepunkt des Spannungsbogens gab es in der nervenaufreibenden Schlussphase, als beide Kontrahenten den Sieg hätten sichern können, es jedoch beim gerechten Unentschieden beließen.

Schon in der Anfangsphase war Spannung angesagt, als die Tore auf beiden Seiten fielen wie reife Früchte. Bei wechselnden Führungen gelang es bis zum 8:9 weder den Gästen noch dem TSV sich weiter als einen Treffer Differenz abzusetzen. Erst als Gröbenzells Ex-Bundesliga Torhüterin Sandra Lambser – von halbhoch abgegebenen Winkelhaider Würfen profitierend – anfing sich zur Hochform zu steigern, konnte sich der HCD bis zum 8:11 absetzen. Winkelhaid blieb jedoch dran und verkürzte gestützt auf einer diesmal wieder engagierten Deckungsarbeit bis zum 14:15 Halbzeitstand. Aus dem stabilen Abwehrverband ragte Chrissie Zimmermann hervor, die ihre Rolle als vorgezogener „Indianer“ perfekt interpretierte und den Spielfluss des Gegners immer wieder unterbrechen konnte. Wie sie diese immense Laufarbeit über die vollen 60 Minuten erledigte, zeugt auch von ihren großen konditionellen Fähigkeiten.

Den Beginn der zweiten Spielhälfte verschliefen die Winkelhaiderinnen komplett und gestatteten dem Gegner sich auf 15:19 abzusetzen. Eine kleine Vorentscheidung schien gefallen, als sich der TSV, gestützt auf den diesmal sehr druckvoll aufspielenden Rückraum, aufmachte zur Aufholjagd zu blasen. Vor allem Spielmacherin Nina Custovic sprühte vor Spielwitz und zeigte großen Tordrang. Ihr gleich tat es Konni Beck von der rechten Angriffsseite, die mit ihrer unglaublichen Dynamik immer wieder ihre Gegenspielerinnen überlaufen konnte. Besonderes Schmankerl waren die an diesem Nachmittag teilweise überragend vorgetragenen Konter, die über wenige Stationen mit großer Präzision über verschiedene Positionen abgeschlossen werden konnten. Ebenso war man durch die schnelle Mitte nach Gegentoren mehrmals im direkten Gegenzug erfolgreich. Einziges Manko blieb die Abschlussquote gegen die weiterhin in bestechender Form haltende Lambser. Trotzdem reichte es den Rückstand sukzessive zu verkürzen. Beim 21:21 war erstmals wieder der Gleichstand, beim 24:23 sogar die erstmalige Führung seit dem 7:6 Mitte der ersten Hälfte erreicht. Jetzt schienen die Winkelhaiderinnen auf der Siegerstraße, vor allem als Konni Beck bei einer 26:24 Führung freistehend viel Pech hatte und am Pfosten scheiterte. Dieser Ball hätte eine Vorentscheidung bedeuten können, doch der Anschlusstreffer Gröbenzells im direkten Gegenzug läutete die spannende Schlussphase ein. Ein schwaches Überzahlspiel des TSV, vorne wurden die Bälle leichtfertig vertändelt, und unerklärliche Lücken in der Deckung machten aus dem eigentlichen Vorteil einen erneuten 26:27 Rückstand. Wieder war man in Überzahl als Nina Custovic den Ausgleichstreffer erzielen konnte. Der letzte Angriff für Gröbenzell brachte nichts mehr ein und genau mit dem Ballgewinn für den TSV zeigte die Schlusssirene das Ende eines aufregenden Spiels an.

Zwei Spiele, kommende Woche im letzten Heimspiel gegen Haunstetten und eine Woche später zum Abschluss in Heroldsberg, stehen noch aus, ehe man zum BHV-Pokal Final-Four nach Gröbenzell reist. Dort trifft Winkelhaid im zweiten Halbfinale auf den frischgebackenen bayerischen Meister TSV Ismaning. Der konnten im absoluten Spitzenspiel den Verfolger HSV Bergtheim mit 21:19 besiegen und liegt jetzt uneinholbar an der Tabellenspitze.

Aufstellung TSV Winkelhaid:

Andrea Schewetschek; Janine Wiesend; Christiane Antos (7/3); Konni Beck (6); Nina Custovic (6); Vreni Götz(1); Chrissie Zimmermann (3); Sandra Christlein (2); Iris Blankenship (2); Sarah-Maria Wolf; Carina Weiler

HCD Gröbenzell:

Sandra Lambser; Melanie Bartel; Caroline Hermannstaller (3); Julia Schuster (6); Aline Fischer (9); Antje Wettstädt (2/2); Stephanie Kilias (4); Sina Fischer (4/2); Charlotte Wörner (1); Viktoria Egle