Bericht zum Final Four
Wie im Vorjahr mussten die Winkelhaider Handballerinnen beim Final-Four des BHV-Pokals die Segel bereits im Halbfinale streichen. Mit 27:30 unterlag man dem bayerischen Meister TSV Ismaning. Trotz einer über weite Strecken fehlerhaften Leistung hatte man am Ende sogar noch Siegchancen. Im ersten, und in der Schlussphase ebenfalls knappen und spannenden, Halbfinale hatte sich mit dem ESV Regensburg auch der Favorit mit 34:30 gegen den HCD Gröbenzell durchgesetzt. Das Finale verlief dann jedoch einseitig und der Regensburger Regionalligist verteidigte beim klaren 35:26 seinen Titel als BHV-Pokalsieger.
Bemerkenswert kämpfende Gröbenzellerinnen lagen über die gesamte Spieldauer mit bis zu 5 Toren im Rückstand, ließen jedoch nie locker und konnten in der dramatischen Schlussphase zum 30:30 ausgleichen. In den letzten drei Minuten waren es wieder die Gastgeberinnen eines hervorragend organisierten Final-Four, die sich klarste Wurfgelegenheiten herausspielten. Es war jedoch wie ein Fluch. Der Ball wollte einfach nicht mehr über die Regensburger Torlinie. Die nutzten diese entscheidenden Gröbenzeller Schwächen gnadenlos aus und erzielten die entscheidenden Tore. Bemerkenswert waren die insgesamt 29 verhängten Strafwürfe – mit einer Quote von 19:10 zu Gunsten des ESV – des überaus kleinlich pfeifenden Schiedsrichtergespanns.
Nur 6 Siebenmeter gab es im Spiel der Winkelhaiderinnen, deren einzigen Nina Custovic auch noch verwarf. Von Beginn an kam der TSV mit dem Spielgerät nicht zurecht. Mehreren Spielerinnen fiel der Ball schon in der Anfangsphase ohne Gegnereinwirkung einfach aus der Hand. Keine guten Voraussetzungen, um mit dem Regionalligaaufsteiger auch nur annähernd mithalten zu können. Der konnte sich nach dem 2:3 aus Winkelhaider Sicht erstmals bis auf 2:6 absetzen. Danach kam dann endlich auch der TSV besser auf Touren und gestaltete das Spiel wieder offener. Gestützt auf eine vor allem gegen die Ismaninger Außen hervorragend parierende Andrea Schewetschek wurde der Rückstand wieder kleiner. Beim 8:9 war man wieder dran, nur um sofort im Anschluss, wieder bedingt durch leichte Fehler, den Gegner zu einigen Kontern einzuladen. Die liefen bei Ismaning nach den geschenkten Ballgewinnen mit einer überragenden Präzision und waren dadurch kaum zu verhindern. So wuchs der Vorsprung des Favoriten in den letzten drei Minuten vor der Pause noch auf 10:15 an, was auch an den deutlichen konditionellen Problemen der mit nur einer Wechselspielerin angereisten Winkelhaiderinnen lag. Eine Christiane Antos oder Sarah-Maria Wolf hätten hier für Entlastung sorgen können.
Die zweite Hälfte verlief zu Beginn erneut einseitig. Die Isis ließen keinen Zweifel aufkommen, dass sie das Finale erreichen wollten. Der Vorsprung wuchs bis auf 13:20 an und man musste sogar ein Debakel für die Winkelhaiderinnen befürchten. Die gaben nicht auf, spielten jetzt im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen schnelleren Ball und kamen auch zu eigenen Kontertoren. So schmolz der Vorsprung Ismanings langsam aber stetig und spätestens beim 25:27 war der Ausgang der Begegnung wieder offen. Am Ende hatten die Oberbayern dann aber doch mehr zuzulegen und gewannen verdient mit 27:30. Es blieb für Winkelhaid wie schon in den beiden verlorenen Meisterschaftsspielen die Erkenntnis, dass mehr drin gewesen wäre. Doch mit Konjunktiven gewinnt man eben keine Spiele. So musste mit leeren Händen die Heimreise angetreten werden.
Was auf den frischgebackenen Aufsteiger Ismaning in der Regionalliga zukommen wird, erlebten diese im Finale gegen Regensburg. Das ging eindeutig mit 35:26 an den ESV Regensburg.
Aufstellung TSV Winkelhaid:
Andrea Schewetschek; Janine Wiesend; Konni Beck (10); Nina Custovic (6); Vreni Götz; Chrissie Zimmermann (2); Sandra Christlein (6); Iris Blankenship (2); Annette Wolf (1)
TSV Ismaning:
Ute Becker; Annemarie Kunze; Claudia Schöfbeck (4); Julia Steinkohl; Isabella Karinscheck (3/1); Martina Seidenschwarz (2); Rosi Hascher (1); Franziska Habla (5); Andrea Keczko (5/2); Stephanie Oberhuber (4); Tanja Großer (6)