Vorbericht TV Münchberg - TSV Winkelhaid und
HCD Gröbenzell – TSV Winkelhaid
Ein herausforderndes Wochenende mit einem Pokalknaller und dem Bayernliga-Spitzenspiel steht den Winkelhaider Handballerinnen bevor, wenn sie am Samstag und Sonntag auf eine Nord-Süd Bayernrundfahrt gehen. Zunächst treten sie in der dritten Runde des BHV-Pokals beim TV Münchberg an und reisen am nächsten Morgen in den Münchener Westen zum HCD Gröbenzell.
Alles andere als ein Selbstläufer wird die Partie beim oberfränkischen Bezirksoberligisten TV Münchberg (18:00 Uhr Gymnasiumhalle). Dies belegen die bisherigen Ergebnisse des unglücklichen Landesliga-Absteigers der vergangenen Saison eindrücklich. In der zweiten Runde des Pokals deklassierten sie den FC Neunburg mit sage und schreibe 48:19. Dies ist immerhin ein Gegner, den die zweite Mannschaft des TSV am letzten Wochenende nur hauchdünn mit einem Treffer Unterschied bezwingen konnte. Dieses Ergebnis steigerte Münchberg dann am 2. Spieltag der BOL Oberfranken mit einem rekordverdächtigen 52:15 Sieg gegen den HC Naila. Auch letzte Woche hatte man mit dem Tabellenvierten TV Weitramsdorf beim 33:22 keine Mühe viele Tore zu erzielen und strebt schon zu Beginn der laufenden Saison dem sofortigen Wiederaufsteig in die Landesliga entgegen. Ohne Zweifel also ein harter Brocken der da auf die Winkelhaiderinnen wartet, denn auch gegen vermeintlich schwache Gegner muss man erst mal so viele Treffer erzielen. Diese Ergebnisse des Pokalgegners deuten eindeutig auf ein sehr gegenstoßorientiertes Spiel Münchbergs hin. Zudem verteilen sich die Tore auf sehr viele Schultern, so dass der Gegner nicht leicht auszurechnen sein wird. Winkelhaid geht als verlustpunktfreier Bayernligist natürlich als Favorit ins Rennen, muss aber definitiv eine hochkonzentrierte Einstellung an den Tag legen, um das Spielfeld als Sieger zu verlassen. Das Ziel haben die Spielerinnen jedoch selbst klar formuliert: „Wir wollen in die nächste Runde!“
Das Hauptaugenmerk beim TSV lag trotz der heiklen Aufgabe im Pokal unter der Woche klar auf dem Topspiel beim HCD Gröbenzell (Sonntag, 14:00 Uhr, Wildmooshalle). Da auch die Oberbayern am Samstag in Rothenburg im Pokal im Einsatz sind, dürfte der Kräfteverschleiß auf beiden Seiten nicht den Ausschlag für den Ausgang der mit Spannung erwarteten Begegnung geben. Auch in weiteren Punkten lassen sich Parallelen zwischen den Kontrahenten erkennen. Beide setzen auf ein extrem junges Team – so haben bei Gröbenzell fast alle erfahrenen Leistungsträgerinnen früherer Tage aufgehört und junge A-Jugendliche sind nachgerückt – und können mit wechselnden, auf den jeweiligen Gegner ausgerichteten, Defensivsystemen agieren. Mal in einer 6:0 dann wieder in der offensiven 3-2-1 Formation hatte Gröbenzell bislang eine tolle Abwehrquote zu verzeichnen. Weiter bevorzugen beide das schnelle Offensivspiel mit blitzschnellen Kontern, der konsequenten Anwendung der schnellen Mitte und ein variantenreiches Positionsspiel mit individuell starken Einzelkönnerinnen. So verspricht die vom 1. Spieltag verschobene Partie des Tabellenersten gegen den –dritten (beide 8:0 Punkte) ein echter Handball-Leckerbissen zu werden. Da am Samstag schon der 1. FC Nürnberg (2.) gegen den ASV Dachau (4.) spielt, wird sich zeigen wer weiterhin die größeren Chancen haben wird an der Tabellenspitze mitzumischen.
Sowohl für Gröbenzell als auch für Winkelhaid kommt der aktuelle Höhenflug doch etwas überraschend. Beide beendeten die letzte Saison mit einem negativen Punkteverhältnis von 21:23 Punkten auf Rang 6 bzw. 7 und wurden vor der Saison weit hinter den vier Regionalligaabsteigern, sowie Bergtheim, Dachau oder Vaterstetten gehandelt. Dass sie zumindest für den Augenblick den etablierten die Show stehlen spricht für die guten Entwicklungen und eine gelungene Vorbereitung bei beiden Teams. So wird auch für den Verlierer der Begegnung die Welt nicht untergehen.
Um das Spitzenspiel möglichst jedoch als Sieger zu beenden, haben sich die Winkelhaiderinnen gewohnt akribisch auf den Gegner eingestellt. In erster Linie gilt es die Schwestern-Achse Sina (Rückraum links) und Aline Fischer (Kreis) in den Griff zu bekommen. Vor allem die vom TSV Ismaning zurückgekehrte Juniorennationalspielerin Aline Fischer – ihr lag auch ein Angebot des Bundesligisten Nürnberg vor - brachte die entscheidenden Impulse in die Mannschaft. Beide zeichneten beim 26:24 Sieg gegen den Topfavoriten TSV Ismaning für alleine 20 Tore verantwortlich. Nicht zu vergessen sind aber auch die gefährlichen Außen Stefanie Kilias rechts und Julia Schuster links. Sie bereiteten dem TSV in der letzten Saison beim 27:27 Unentschieden und der unglücklichen 25:26 Niederlage die meisten Probleme und erzielten 13 bzw. 16 Treffer. Hinzu kommt mit Sandra Lambser eine der stärksten Keeperinnen der Liga, die man mit scharfen und platzierten Würfen wird überwinden müssen. Und nicht zuletzt zählen der Wille und der Teamgeist. Wenn Konni Beck und ihre Mitstreiterinnen wie zuletzt gemeinsam in der Lage sind sich aus schwächeren Spielphasen selbst zu befreien, dann ist alles möglich. Fehlen wird dabei leider TSV-Wirbelwind Chrissie Zimmermann, dafür ist Spielmacherin Nina Custovic wieder an Bord. Ulli Schürer fehlt zusätzlich im Pokalspiel, wird in Gröbenzell aber dabei sein. Beim TSV hofft man zudem, dass Torjägerin Christiane Antos ihre fiebrige Infektion überwunden haben wird. Am letzten spielfreien Wochenende – Ismaning hatte auf eine Spielverlegung gedrängt - wäre ein Einsatz noch unmöglich gewesen.
Aufstellung TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Konni Beck; Sandra Christlein; Vreni Götz; Christiane Antos; Nina Custovic; Ulli Schürer; Carina Weiler, Iris Blankenship; Sarah-Maria Wolf; Annette Wolf; Christina Gügel