Vorbericht SG Waltenhofen/Kottern – TSV Winkelhaid
Die mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt zur SG Waltenhofen/Kottern steht den Winkelhaider Handballerinnen am Samstag bevor. Knapp 300 km sind in den kleinen Ort südlich von Kempten im Allgäu zurückzulegen, wo um 18:15 Uhr die Bayernligapartie des Spitzenreiters gegen den Tabellenzehnten angepfiffen wird.
Nicht nur auf Grund der langen Anreise per Bus wird die Verteidigung der bislang blütenweißen Weste und der Tabellenführung ein schwieriges Unterfangen. Die SG gilt als ungemein heimstark, was vor allem am ersten Spieltag der Meisterschaftsfavorit TSV Ismaning bitter zu spüren bekam. Mit 25:28 mussten die Oberbayern Ende September die Heimreise ohne Punkte antreten und dürften diesen verlorenen Zählern noch länger nachtrauern. Erst dem ASV Dachau ist es letztlich als erstem Team gelungen nach langer Zeit in Waltenhofen einen Sieg einzufahren. Beim 31:25 musste sich aber auch der ASV gewaltig strecken.
Die SG ist den Winkelhaiderinnen im Grunde ein unbeschriebenes Blatt. Im Rahmen des Trainingslagers während der Vorbereitung auf die Saison 2007/08 traf man zwar in einem Trainingsspiel in Wilpoldsried aufeinander, doch solche Freundschaftsspiele habe keine echte Aussagekraft. Dieses liegt zudem auch schon zu weit zurück. Auf jeden Fall müssen sich die zuletzt etwas schwächelnden Beck & Co. auf eine energische und harte Gegenwehr eines Gegners einstellen, der nach dem gelungenen Saisonstart immer weiter in den Tabellenkeller rutschte und sich mit aktuell 5 Zählern schon sehr nah an der Abstiegszone bewegt. Hinzu kommt eine stimmungsvolle mit regelmäßig mehreren Hundert Zuschauern gefüllte Halle, die ihre Mannschaft unermüdlich anfeuert. Gefährlichste Werferinnen waren bislang die Routiniers Annette Bareth und Susanne Böhme, auf die man in der Deckung dann auch das Hauptaugenmerk wird legen müssen.
Welche Probleme der TSV hatte gegen vermeintlich schwächer aufgestellte Kontrahenten sein eigenes Angriffsspiel aufzuziehen und dem Gegner das eigene schnelle Spielsystem aufzuzwingen, zeigten die letzten Spiele gegen Weidhausen, Nürnberg und Bayreuth. Besonders auffällig war dabei die schwache Wurfausbeute selbst bei klarsten Tormöglichkeiten. Dies verhinderte nicht nur jeweils höhere Siege, sondern barg gar die Gefahr der Niederlage in sich. Offenbar wurden die Gegner teilweise eben doch im Unterbewusstsein unterschätzt. Dies wirkte sich dann auch prompt auf die Deckung aus, wo der Gegner manchmal regelrecht eingeladen wurde leichte Tore zu erzielen. Trotzdem war es am Ende immer wieder das Abwehrbollwerk – aktuell stellt der TSV mit 173 Gegentoren aus 8 Spielen die stärkste Deckung der Liga – gepaart mit starken Torhüterinnen, die in den entscheidenden Spielphasen die Siege sicherten. Höchste Zeit also jetzt auch wieder an die hervorragenden Angriffsleistungen aus dem ersten Drittel der Vorrunde anzuknüpfen, wo man am oberen Limit des eigenen Leistungsvermögens spielte und teilweise sogar darüber hinaus. Die Spielerinnen sollten inzwischen erkannt haben, dass man mit Standhandball und unvorbereiteten Würfen nicht dauerhaft zum Erfolg kommen kann. Nur ein mannschaftlich geschlossener Auftritt mit einem klaren Spielkonzept wird auch im neunten Saisonspiel den Erfolg bringen können. Laufbereitschaft aller, nicht nur einiger weniger, Spielerinnen ist unerlässliche Voraussetzung dafür.
Aufstellung TSV Winkelhaid
Janine Wiesend (Tor); Andrea Schewetschek (Tor); Konni Beck; Sandra Christlein; Vreni Götz; Christiane Antos; Nina Custovic; Iris Blankenship; Sarah-Maria Wolf; Ulli Schürer; Chrissie Zimmermann; Annette Wolf; Christina Gügel; Carina Weiler