Der große Reformator ganz privat ![]()
HERSBRUCK
- Nach der Uraufführung im Fackelmann-Haus war das Luther-Kabarett von
Hans Hörauf ein weiteres Mal zu sehen. Die Altstadtfreunde hatten ihn
in den Saal im Erdgeschoss der Scheune des Hirtenmuseums eingeladen,
der bis auf den letzten Platz gefühlt war. Hörauf und die
"HEB-Musikanten“ boten erneut eine mitreißende Aufführung, die die
Zuschauer zum Mitsingen und Mitklatschen animierte. Sie zeichneten "ein
neues Lutherbild“ und zwar im fränkischen Dialekt, der ja vermutlich
gar nicht so weit von dem von Luther gesprochenen entfernt ist.
Inhaltlich stellt sich Hörauf den Alltag des Reformators so vor, dass
darin "Herr Käthe“, seine Frau, die Hosen anhatte. Leicht schien er es
mit ihr nicht gehabt zu haben, denn sie war für die damalige Zeit schon
ziemlich emanzipiert. Aber auch sie hätte im Kloster sicherlich ein
sorgenfreieres Leben gehabt als das mit dem "Gottesmann“, der nicht
viel Sinn für die alltäglichen Sorgen des Familienlebens hatte. Mit
viel Enthusiasmus und Humor und indem er, wie schon Luther, "dem Volk
aufs Maul schaute“, stellte Hörauf beide Seiten in mehreren "Szenen
einer Ehe“ vor. Dabei flocht er geschickt Lutherlieder aus dem
Gesangbuch sowie Volkslieder, Tänze und Hochzeitsmärsche in die Texte
ein, die das Publikum begeisterten. Mit dem gemeinsam gesungenen
Freiheitslied "Die Gedanken sind frei“ endete der originelle
Abend. Foto: AF |