Tierischer Ausflug Hersbrucker Altstadtfreunde besuchen Schweine und Kühe im Molsberger Tal ![]() Leitkuh Heidi ließ sich bereitwillig streicheln. Foto: privat LIERITZHOFEN - Vor der eigenen Haustür gibt es vieles zu entdecken - zum Beispiel Weideschweine. Diese besuchten die Hersbrucker Altstadtfreunde auf dem "Schwabhof“ in Lieritzhofen. Thomas Schwab hat dort vor rund drei Jahren begonnen, eine biologische Schweinezucht mit Direktvermarktung aufzubauen. Seine Tiere haben ein herrliches Leben auf der großen Wiese und konnen sogar bei Hitze in den Wald oder eine Hütte flüchten. Sie sind das ganze Jahr über draußen und genießen die Höhenluft in 560 Metern. Vorsitzender Georg Hutzler dankte für die informative Führung und dirigierte die Gruppe dann zur Kuhherde im Molsberger Tal. Südlich von Schupf zeigte Agrar-Ingenieur Rainer Wolfel den Hersbrucker Altstadtfreunden "seine“ Kühe. lm Vordergrund auf extra eingezäunter Weide grasten drei Bullen. Sie schauten nur kurz auf und fraßen dann ruhig weiter. Es sind untersetzte Hinterwälder Rinder. Wölfel ging anfangs ausführlich auf die Geschichte der Hutanger ein, die Gemeindeland waren und früher durch die Dorfgemeinschaft genutzt wurden. Von den einst 120 Hutangern sind noch 92 mit einer Fläche von rund 500 Hektar erhalten. Viele Anger wurden zu Baugebieten oder in Sportplätze urngewandelt. Wegen der TBC-freien Ställe und des Verkehrs wurden sie in den 60-er Jahren nach und nach aufgelassen. Mit dem Hutangerprojekt wurden die Anger erfasst, teilweise entbuscht und zum Teil durch Beweidung wieder erhalten. Interessant war die Bemerkung, dass sich der Angerbewuchs durch Schafbeweidung stark von dem durch Rinderbeweidung unterscheidet. lm Molsberger Tal, einem der ältesten Naturschutzgebiete der Gegend, wurde 2010 mit dem Weiderinderprojekt gestartet. Während aber früher das Frankenvieh, Fleckvieh oder Pfalzblaschler hier weideten, entschied man sich nun für Hinterwälder Rinder, die eine sehr gute Fleischqualität haben. Paten für Kühe Das Freihalten der Anger durch
Kühe ist wesentlich billiger als
durch rnechanische Bearbeitung.
Mit dem Patenschaftsmodell konnen 40 Rinder gehalten werden.
Wenn der 13 Hektar große Anger
im Tal abgeweidet ist, können die
Tiere nach Hinterhaslach oder
Arzlohe getrieben werden. Das erreicht Wölfel mit der Leitkuh Heidi, der die anderen Tiere willig folgen.
Die Besichtigung der Kuhherde
war wesentlioh erfolgreicher als
die der scheuen Bullen. Die Tiere
kamen willig auf Zuruf und ließen
sich auch streicheln.
HELMUT SÜSS
|