HERSBRUCK
- Mit dem`Titel "Über sieben Brücken“, den die Band Karat 1978
veröffentlichte, war das Jahresthema. der Hersbrucker Altstadtfreunde
sowie der Vortrag von Helmut Süß überschrieben.
Bevor es Brücken gab, wurden Furten gesucht, um Wasserläufe zu überqueren. Auch hierzulande musste der Hersbrucker Pfleger 1525 die Furten über Pegnitz und Högenbach melden, damit man für eventuelle Auseinandersetzungen im Bauernkrieg gerüstet war. Rasch kamen schwimmende Brücken, sogenannte Fahren, auf.
In Nürnberg stellte um 1200 eine Holzbrücke die Verbindung zwischen Sebalder und Lorenzer Stadt her. Mehrfach wurde sie zerstort, bis mit dem Bau der Fleischbrücke von 1596-98 eine der bedeutendsten Steinbogenbrücken der Spätrenaissance den Fluss an der engsten Stelle der Pegnitz ohne Pfeiler überquerte. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden dann Stahlbrücken errichtet. Der erste Teil des Vortrags endete mit dem Gedicht "Die Brick am Tay“ von Theodor Fontane.
Im zweiten Teil ging es um zwei Brücken in Eschenbach: um die Brücke über die Pegnitz und und um die Hirschbachbrücke. Im Gemeindearchiv Pommelsbrunn befindet sich ein dicker Akt über den Bau dieser Brücken, die 1838 bis 1843 erneuert werden mussten, weil die erst 27 Jahre alte hölzene Pegnitzbrücke bereits stark reparaturbedürftig war.
In dem Akt geht es um den Streit, wer die Kosten tragen muss, weil sich die Landgemeinde Eschenbach dazu nicht in der Lage sah, in ihrern Schreiben ans Hersbrucker Landgericht (Vorläufer des Landratsamts und des Amtsgerichts) machte Eschenbach deutlich, dass zu Nürnberger Zeit vor 1806 der Brückenbau vom Landpflegamt Nürnbeng, der Stadt Hersbruck und der Gemeinde Eschenbach zu je einem Drittelbezahlt wurde, weil die Straße von Nürnberg über Hersbruck, Hohenstadt, Eschenbach. Hirschbach, Eschenfelden und Weiden bis nach Eger führte. Erst 1775 wurde die Straße in ihrer Bedeutung geschmälert.
Der Verkehr über Eschenbach aber nehme wieder stark zu, führte die Gemeinde an und nicht nur Eisenfabrikate, Tuffsteine in großen Massen und Getreide, auch eine große Menge Holz (...) und Hopfenstangen wird auf dem nördlchen Theil des Landgerichtsbezirks Sulzbach auf diesem Wege nach Hersbruck geschafft, die Ziegelfuhren werden alljährlich eben von daher stärker, die Fuhren mit Haffner- und Büttnergeschirr und Papier nehmen nicht ab, die mit Getreide beladenen Wagen führen beträchtliche Quantitäten Gyps und allerley Waaren von Nürnberg zurück. Noch mehr, die vielen und großen Hammerbesitzer in der Oberpfalz dringen auf die
Herstellung der ihnen so bequemes Vicinalstraße."
Die "gehorsamste Verwaltung der Landgemeinde Eschenbach“ wies am Schluss des Schreibens darauf das -- sollten sich keine anderen Stellen an den Baukosten beteiligen - sie die Bücke nur für ihre Verhälltnisse bauen, aber dann auch für den anderen Verkehr sperren oder Maut verlangen würden.“
Inzwischen war eine Notbrücke errichtet Worden, die aber der Vorsteher Schuster auf Weisung des Landgerichts. 1840 sperren lessen musste. Als Hersbruck eine Beteiligung verweigerte, argumentierte Eschenbach erbost, dass es gerade die vielen schweren Holzfuhren der Hersbrucker seien, die ihre Brücke ruiniert hätten. Sie wiesen auf eine Zahlung hin, nach der allein im November 1829 116 fremde Wagen mit 30 bis 50 Zentner beladen die Brücke passierten.
Da, keine Entscheidungen getroffen wurden, ließ Eschenbach die Argumente noch einrnal durch den Nürnberger Rechtsanwalt Beyer vortragen. Da auch dies erfolglos war, wurde der Laufer Rechtsanwalt Roth beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Aber das Landgericht gewährte ihm keine Akteneinsicht. Daher beschwerte er sich bei der Regierung von Mittelfranken.
Im Februar 1843 wurde ein Ortstermin und somit der Wiederaufbau der Brücke von der Regierung angeordnet. Der Hersbrucker Zimmermeister Zagel fertigte Plan und, Kostenvoranschlag für acht Gulden. Wegen der Finanzierung des Baus wurde ein neuer Ortstermin vereinbart. Obwohl Vorra nur die Hälfte der Kosten der anderen Gemeinden zu tragen hatte, beschwerte sich die Gemeinde beim Bayerischen König. Ludwig schrieb, "wir haben wegen der Brücke von unserem Staatsrat Vortrag erstatten lassen." Er sprach Vorra von der Zahlung frei, weil die Gemeinde eine eigene Brücke über die Pegnitz unterhalten müsse. Da nach dem Neubau der Verkehr wieder über die Pegnitzbrücke durch Eschenbach rollte, schwächelte die Hirschbachbrücke weil damals die Straße nach Fischbrunn beim Dorfplatz über den Bach führte und dann südlich des Hirschbachs weiterlief. Der Happurger Werkmeister Dreikorn hatte das günstigste Angebot abgegeben und die Steinbogenbrücke solid ausgeführt, Wie Bauinspektor Schneider aus Nürnberg dem Landrichter Rehm 1849 erläuterte. Nur der Baron von Ebner war nicht ganz mit dem Bau, der direkt an seinem Grundstück entlangführte, einverstanden, und forderte neben mehreren Nachbesserungen auch die Verlegung der "Graswäsche“, die vor der Brücke vorhanden war.
-
Bevor es Brücken gab, wurden Furten gesucht, um Wasserläufe zu überqueren. Auch hierzulande musste der Hersbrucker Pfleger 1525 die Furten über Pegnitz und Högenbach melden, damit man für eventuelle Auseinandersetzungen im Bauernkrieg gerüstet war. Rasch kamen schwimmende Brücken, sogenannte Fahren, auf.
In Nürnberg stellte um 1200 eine Holzbrücke die Verbindung zwischen Sebalder und Lorenzer Stadt her. Mehrfach wurde sie zerstort, bis mit dem Bau der Fleischbrücke von 1596-98 eine der bedeutendsten Steinbogenbrücken der Spätrenaissance den Fluss an der engsten Stelle der Pegnitz ohne Pfeiler überquerte. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurden dann Stahlbrücken errichtet. Der erste Teil des Vortrags endete mit dem Gedicht "Die Brick am Tay“ von Theodor Fontane.
Im zweiten Teil ging es um zwei Brücken in Eschenbach: um die Brücke über die Pegnitz und und um die Hirschbachbrücke. Im Gemeindearchiv Pommelsbrunn befindet sich ein dicker Akt über den Bau dieser Brücken, die 1838 bis 1843 erneuert werden mussten, weil die erst 27 Jahre alte hölzene Pegnitzbrücke bereits stark reparaturbedürftig war.
In dem Akt geht es um den Streit, wer die Kosten tragen muss, weil sich die Landgemeinde Eschenbach dazu nicht in der Lage sah, in ihrern Schreiben ans Hersbrucker Landgericht (Vorläufer des Landratsamts und des Amtsgerichts) machte Eschenbach deutlich, dass zu Nürnberger Zeit vor 1806 der Brückenbau vom Landpflegamt Nürnbeng, der Stadt Hersbruck und der Gemeinde Eschenbach zu je einem Drittelbezahlt wurde, weil die Straße von Nürnberg über Hersbruck, Hohenstadt, Eschenbach. Hirschbach, Eschenfelden und Weiden bis nach Eger führte. Erst 1775 wurde die Straße in ihrer Bedeutung geschmälert.
Der Verkehr über Eschenbach aber nehme wieder stark zu, führte die Gemeinde an und nicht nur Eisenfabrikate, Tuffsteine in großen Massen und Getreide, auch eine große Menge Holz (...) und Hopfenstangen wird auf dem nördlchen Theil des Landgerichtsbezirks Sulzbach auf diesem Wege nach Hersbruck geschafft, die Ziegelfuhren werden alljährlich eben von daher stärker, die Fuhren mit Haffner- und Büttnergeschirr und Papier nehmen nicht ab, die mit Getreide beladenen Wagen führen beträchtliche Quantitäten Gyps und allerley Waaren von Nürnberg zurück. Noch mehr, die vielen und großen Hammerbesitzer in der Oberpfalz dringen auf die
Herstellung der ihnen so bequemes Vicinalstraße."
Die "gehorsamste Verwaltung der Landgemeinde Eschenbach“ wies am Schluss des Schreibens darauf das -- sollten sich keine anderen Stellen an den Baukosten beteiligen - sie die Bücke nur für ihre Verhälltnisse bauen, aber dann auch für den anderen Verkehr sperren oder Maut verlangen würden.“
Inzwischen war eine Notbrücke errichtet Worden, die aber der Vorsteher Schuster auf Weisung des Landgerichts. 1840 sperren lessen musste. Als Hersbruck eine Beteiligung verweigerte, argumentierte Eschenbach erbost, dass es gerade die vielen schweren Holzfuhren der Hersbrucker seien, die ihre Brücke ruiniert hätten. Sie wiesen auf eine Zahlung hin, nach der allein im November 1829 116 fremde Wagen mit 30 bis 50 Zentner beladen die Brücke passierten.
Da, keine Entscheidungen getroffen wurden, ließ Eschenbach die Argumente noch einrnal durch den Nürnberger Rechtsanwalt Beyer vortragen. Da auch dies erfolglos war, wurde der Laufer Rechtsanwalt Roth beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Aber das Landgericht gewährte ihm keine Akteneinsicht. Daher beschwerte er sich bei der Regierung von Mittelfranken.
Im Februar 1843 wurde ein Ortstermin und somit der Wiederaufbau der Brücke von der Regierung angeordnet. Der Hersbrucker Zimmermeister Zagel fertigte Plan und, Kostenvoranschlag für acht Gulden. Wegen der Finanzierung des Baus wurde ein neuer Ortstermin vereinbart. Obwohl Vorra nur die Hälfte der Kosten der anderen Gemeinden zu tragen hatte, beschwerte sich die Gemeinde beim Bayerischen König. Ludwig schrieb, "wir haben wegen der Brücke von unserem Staatsrat Vortrag erstatten lassen." Er sprach Vorra von der Zahlung frei, weil die Gemeinde eine eigene Brücke über die Pegnitz unterhalten müsse. Da nach dem Neubau der Verkehr wieder über die Pegnitzbrücke durch Eschenbach rollte, schwächelte die Hirschbachbrücke weil damals die Straße nach Fischbrunn beim Dorfplatz über den Bach führte und dann südlich des Hirschbachs weiterlief. Der Happurger Werkmeister Dreikorn hatte das günstigste Angebot abgegeben und die Steinbogenbrücke solid ausgeführt, Wie Bauinspektor Schneider aus Nürnberg dem Landrichter Rehm 1849 erläuterte. Nur der Baron von Ebner war nicht ganz mit dem Bau, der direkt an seinem Grundstück entlangführte, einverstanden, und forderte neben mehreren Nachbesserungen auch die Verlegung der "Graswäsche“, die vor der Brücke vorhanden war.
-
HELMUT
SÜß